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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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schon gesagt, dass Sie Auskünfte zu einigen Runen wünschen, die Sie in einem alten Buch gefunden haben. Sehr interessant.«
    Dabei wirkte er eher genervt als interessiert.
    »Wir wollen Sie nicht lange aufhalten«, sagte Gray. »Aber wir haben uns gedacht, Sie könnten uns vielleicht über die Bedeutung einer bestimmten Rune aufklären.«
    »Natürlich. Wenn der Museumsleiter der Wewelsburg sich auf einem Gebiet auskennen muss, dann auf dem der Runen.«
    Gray ließ sich von Fiona die Darwinbibel geben. Er schlug sie ganz hinten auf und zeigte sie dem Mann.
    Mit gespitzten Lippen setzte Dr. Ulmstrom wieder die Brille auf und beugte sich vor. Er musterte die Rune, die Hugo Hirszfeld auf den hinteren Einband gezeichnet hatte.

    »Dürfte ich das Buch bitte mal in die Hand nehmen?«
    Nach kurzem Zögern reichte Gray es ihm.
    Der Museumsleiter blätterte darin und hielt kurz inne, als er auf die Kritzeleien am Seitenrand stieß. »Eine Bibel … sehr eigenartig …«
    »Es geht um das Zeichen ganz hinten«, sagte Gray drängend.
    »Natürlich. Dieses Zeichen bedeutet Mensch .«
    »Mensch«, wiederholte Gray das deutsche Wort.
    »Ja. Beachten Sie die Form. Sie ähnelt einem kopflosen Strichmännchen.« Dr. Ulmstrom blätterte weiter nach vorn. »Ryans Urgroßvater war besessen von den Zeichen, die mit dem Allvater in Beziehung stehen.«
    »Wie meinen Sie das?«, sagte Gray.
    Ulmstrom zeigte auf ein Kritzelbild im Inneren des Buches.

    »Diese Rune steht für den Buchstaben K«, sagte er. »Im Angelsächsischen nennt man sie auch Cen. Das ist eine ältere Version des Zeichens für Mensch. Man erkennt die beiden erhobenen Arme, eine einfachere Darstellung. Und auf dieser Seite findet sich das Spiegelbild dieser Rune.« Er blätterte zurück und zeigte auf die Zeichnung.

    »Diese Symbole verhalten sich zueinander wie die beiden Seiten einer Münze. Wie Yin und Yang, männlich und weiblich, Licht und Dunkelheit.«
    Gray nickte. Das erinnerte ihn an die Unterhaltungen, die er mit Ang Gelu während seines Aufenthalts im buddhistischen Kloster geführt hatte. Offenbar waren alle Kulturen fasziniert von der Dualität. Auf einmal erwachte seine Sorge um Painter. Bis jetzt hatten sie noch keine Nachricht aus Nepal bekommen.
    Monk lenkte das Gespräch wieder aufs eigentliche Thema zurück. »Was haben die Runen mit dem Allvater zu tun?«
    »Alle drei gehören symbolisch zusammen. Von der großen Mensch-Rune nimmt man an, dass sie den nordischen Gott Thor darstellt, den Lebensbringer, der für eine höhere Seinsweise steht. Für das, wonach wir alle streben.«
    Gray ließ sich das durch den Kopf gehen. »Und die beiden anderen Runen, die K-Runen, stellen die beiden Hälften der Mensch-Rune dar.«
    »Häh?«, machte Monk.
    »Genau«, sagte Fiona. Mit dem Zeigerfinger malte sie in den Staub auf einem der Schaukästen. »Wenn man die beiden K-Runen zusammenfügt, ergibt sich die Mensch-Rune. Wie bei einem Puzzle.«

    »Ausgezeichnet«, meinte der Museumsleiter. Er tippte auf die ersten beiden Runen. »Die stehen für den gewöhnlichen Menschen in all seiner Dualität und bilden gemeinsam den Allvater, ein göttliches Wesen.« Ulmstrom reichte Gray die Bibel und schüttelte den Kopf. »Ryans Urgroßvater war anscheinend regelrecht davon besessen.«
    Gray starrte das Symbol auf dem Einband an. »Ryan, Hugo war doch Biologe, nicht wahr?«
    Ryan wirkte angewidert von alldem. »Ja. Genau wie meine Großtante Tola.«
    Gray nickte langsam. Die Nazis hatten sich schon immer für den Mythos des Übermenschen interessiert, für den Allvater, von dem angeblich die arische Rasse abstammte. Waren die Kritzeleien lediglich Ausdruck von Hugos Glauben an die Nazi-Ideologie? Gray bezweifelte das. Ryan hatte gemeint, aus der Korrespondenz seines Urgroßvaters ließe sich auf eine zunehmende Desillusionierung schließen – und dann war da noch die kryptische Mitteilung an seine Tochter, der Hinweis auf eine geheime Wahrheit, die zu wundervoll sei, um sie sterben zu lassen, und zu verstörend, um sie freizusetzen .
    Und das unter Kollegen.
    Er spürte, dass alles miteinander verknüpft war: die Runen, der Allvater, die Forschungen der Vergangenheit. Und dieses Geheimnis war so kostbar, dass Menschen deswegen töteten.
    Ulmstrom fuhr fort: »Die Mensch-Rune hatte eine besondere Bedeutung für die Nazis. Sie nannten sie Lebensrune.«
    »Lebensrune?«, wiederholte Gray, der aus seinen Gedankenspielen aufschreckte.
    »Ja. Sie benutzten sie sogar zur

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