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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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zunächst einen Überblick über die Anlage des Hauses zu verschaffen. Zu diesem Zweck mussten sie in das Sicherheitszentrum im Hauptgeschoss eindringen. Gray war mit einer Pistole bewaffnet, Fiona hatte einen Elektroschocker in der Tasche des Kittels stecken.
    Der Wachposten stand am Gangende auf dem Balkon und bewachte mit einem Automatikgewehr den Haupteingang. Gray näherte sich ihm. Der Mann war groß und stämmig und wirkte mit seinem Schlafzimmerblick irgendwie primitiv und gemein. Gray nickte ihm zu und wandte sich zur Treppe. Fiona folgte ihm auf den Fersen.
    Alles lief glatt.
    Dann sagte der Mann etwas auf Niederländisch. Obwohl Gray den Wortlaut nicht verstand, war dem kehligen Lachen des Mannes zu entnehmen, dass es sich um eine obszöne Bemerkung handelte.
    Als Gray den Kopf wandte, bekam er mit, wie der Wachposten Fiona in den Hintern kniff. Mit der anderen Hand wollte er sie beim Ellbogen packen.
    Da war er bei der Falschen gelandet.
    Fiona wirbelte herum. »Verpiss dich, du Wichser.«
    Ihr Kittel streifte das Knie des Mannes. Ein blauer Funke brannte sich durch die Tasche und schlug in den Oberschenkel des Wachpostens ein. Mit einem erstickten Gurgeln prallte er zurück.
    Gray fing den zuckenden Mann auf und zerrte ihn vom Balkon in einen Nebenraum. Dort ließ er ihn fallen und schlug ihn mit dem Pistolenknauf bewusstlos, dann knebelte und fesselte er ihn.
    »Warum hast du das getan?«, fragte Gray.
    Fiona trat hinter ihn und zwickte ihn fest in den Hintern.
    »He!« Er richtete sich jäh auf und fuhr herum.
    »Wie hat Ihnen das gefallen?«, schäumte Fiona.
    Der Punkt ging an sie. Gleichwohl bemühte er sich, sie zu beschwichtigen. »Ich kann diese Mistkerle nicht alle fesseln.«
    Fiona hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Ihre Augen funkelten wütend, doch es lag auch Angst darin. Er konnte ihr keinen Vorwurf aus ihrer Schreckhaftigkeit machen. Er wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. Vielleicht sollten sie sich einfach irgendwo verstecken und das Beste hoffen.
    Im Funkgerät knackte es. Gray spitzte die Ohren. War der Zwischenfall auf der Treppe bemerkt worden? Er übersetzte das Stimmengewirr, so gut er konnte. »… ge’vangene … bringen sie zum Haupteingang …«
    Das meiste konnte Gray nicht verstehen, doch das Wort ge’vangene war eindeutig.
    Gefangene.
    Das konnte nur eines bedeuten.
    »Sie haben Monk geschnappt …«, flüsterte er. Ihm wurde ganz kalt.
    Fiona ließ die Arme sinken und musterte ihn besorgt.
    »Los, komm«, sagte er und wandte sich zur Tür. Den Taser des gefesselten Wachpostens hatte er bereits eingesteckt und schulterte nun dessen Gewehr.
    Er ging zur Treppe zurück. Während sie die Stufen hinuntereilten, teilte er Fiona flüsternd seinen Plan mit. Im Flur im Erdgeschoss hielt sich niemand auf, auch nicht in der Eingangshalle.
    Sie schritten über den mit afrikanischen Webteppichen belegten polierten Holzboden. Ihre Schritte hallten. An den Wänden hingen Trophäen: der Kopf eines unter Naturschutz stehenden schwarzen Nashorns, ein gewaltiger Löwe mit mottenzerfressener Mähne sowie mehrere Antilopen mit unterschiedlich geformten Geweihen.
    Gray trat ins Foyer. Fiona zog einen Staubwedel aus der Tasche, Teil ihrer Tarnung. Sie nahm an der einen Türseite Aufstellung, Gray mit dem Gewehr in der Hand an der anderen.
    Lange zu warten brauchten sie nicht.
    Wie viele Bewacher würden Monk begleiten?
    Zumindest war er noch am Leben.
    Das Metallgitter vor dem Haupteingang begann sich klirrend zu heben. Gray beugte sich vor und zählte die Beine. Er reckte Fiona zwei Finger entgegen. Zwei Wachposten eskortierten einen Gefangenen in weißem Overall.
    Als das Gitter sich vollständig gehoben hatte, trat Gray vor.
    Die Wachposten sahen einen Kollegen vor sich, einen Mann, der mit seinem Gewehr den Eingang bewachte. Mit dem Gefangenen im Schlepptau traten sie ein. Dass Gray einen Elektroschocker in der Hand hielt und Fiona von der anderen Seite auf sie zutrat, bekamen sie nicht mit.
    Alles ging ganz schnell.
    Im nächsten Moment lagen die Wachposten auch schon zuckend am Boden, ihre Absätze trommelten auf die Holzdielen. Gray trat beiden gegen die Schläfe, wahrscheinlich etwas fester als nötig, doch er vermochte seine Wut kaum mehr zu zügeln.
    Der Gefangene war eine Frau.
    »Wer sind Sie?«, fragte er die verblüffte Unbekannte, als er den ersten Wachposten eilig in eine Abstellkammer zog.
    Die grauhaarige Frau half Fiona mit dem freien Arm, den anderen

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