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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Hyänen hatte sie mit der Nase angestupst. Aufgrund des Stromausfalls hatten sich die Magnetschlösser geöffnet. Das Tier schlich aus dem Käfig. Blut tropfte von seiner Schnauze. Das war die Hyäne, die den Schenkelknochen benagt hatte. Sie knurrte leise.
    Hinter Fionas Rücken ertönte ein keckerndes Bellen. Die Raubtiere der Menagerie verständigten sich untereinander. Weitere Käfigtüren öffneten sich quietschend.
    Fiona verharrte reglos neben dem Springbrunnen. Auch die Wasserpumpe war ausgefallen. Das Geplätscher war verstummt, als fürchtete sich selbst das Wasser, aufzufallen.
    Irgendwo in einem der Nebenhöfe schwenkte der Kegel einer Taschenlampe umher. Ein Mensch. Vielleicht der Tierwärter, den Ischke gescholten hatte. Wie es aussah, würden seine Schützlinge ihr blutiges Mahl doch noch bekommen. Schritte näherten sich ihr. Plötzlich schrie jemand gequält auf, und es wurde gejault und gebellt.
    Als laute Fressgeräusche zu hören waren, hielt Fiona sich die Ohren zu.
    Sie konzentrierte sich ganz auf das erste Tier, das seinen Käfig verlassen hatte.
    Die Hyäne mit der blutigen Schnauze kam näher. Fiona erkannte sie an den schwach ausgeprägten Flecken wieder, weiß auf weißem Grund. Es war das Tier aus dem Dschungel.
    Ischkes Liebling.
    Skuld .
    Der Festschmaus aus dem Käfig war ihr entgangen.
    Jetzt waren die Karten neu gemischt.
    14:40
    »Helfen Sie uns … bitte! « Gunther kam in die Hütte gestürzt, gefolgt von Major Brooks.
    Lisa stand auf und ließ das Stethoskop sinken, mit dem sie Painter die Brust abgehört hatte. Dabei war ihr ein systolisches Geräusch aufgefallen. In den vergangenen zwölf Stunden war es immer später aufgetreten, was auf eine rasch fortschreitende Aortenstenose hindeutete. Die leichte Angina pectoris hatte sich verschlimmert, und wenn Painter sich überanstrengte, musste er mit Bewusstlosigkeit aufgrund von Herzrhythmusstörungen rechnen. Lisa befürchtete, dass die Herzklappe verkalken könnte. Eine so starke Verschlimmerung in so kurzer Zeit hatte sie noch nie erlebt. Überall in Painters Körper hatten sich mineralische Ablagerungen gebildet, sogar in der Augenflüssigkeit.
    Painter, der flach auf dem Rücken lag, stützte sich auf die Ellbogen auf und zuckte zusammen. »Was ist los?«, fragte er Gunther.
    Major Brooks antwortete mit gedehntem Südstaatenakzent: »Es geht um seine Schwester, Sir. Sie hat einen Anfall … eine Art Krampf.«
    Lisa packte die Arzttasche. Painter versuchte, aus eigener Kraft aufzustehen, musste aber von Lisa gestützt werden. »Sie bleiben hier«, sagte Lisa.
    »Es geht schon«, erwiderte Painter gereizt.
    Lisa hatte keine Zeit, sich mit ihm zu streiten. Sie ließ seinen Arm los. Painter taumelte. Sie eilte zu Gunther hinüber. »Gehen wir.«
    Brooks wartete, denn er wusste nicht, ob er Painter helfen sollte.
    Painter winkte ab und humpelte der Gruppe nach.
    Lisa rannte zur Nachbarhütte. Sie hatte das Gefühl, sie befände sich in einem Backofen. Kein Lüftchen regte sich. Die sengende Hitze machte das Atmen nahezu unmöglich. Der gleißende Sonnenschein tat ihr in den Augen weh. Im nächsten Moment trat sie gebückt ins kühlere Hütteninnere.
    Anna lag völlig verkrampft in verkrümmter Haltung auf einer Grasmatte. Lisa stürzte zu ihr. Zuvor hatte sie am Unterarm bereits einen Venenkatheter angelegt. Auch Painter hatte einen. Der Katheter erleichterte die Verabreichung von Medikamenten und Blutplasma.
    Lisa ließ sich auf ein Knie nieder, holte eine mit Diazepam gefüllte Spritze hervor und injizierte die ganze Dosis in den Katheter. Anna entspannte sich und erschlaffte. Ihre Lider hoben sich flatternd. Sie war wieder bei Bewusstsein, erschöpft, aber bei klarem Verstand.
    Painter und Monk traten in die Hütte.
    »Wie geht es ihr?«, fragte Painter.
    »Was meinen Sie wohl?«, erwiderte Lisa erschöpft.
    Gunther half seiner Schwester, sich aufzusetzen. Ihr kreidebleiches Gesicht war mit einer Schweißschicht bedeckt. Painter musste für die nächsten Stunden mit ganz ähnlichen Symptomen rechnen. Obwohl beide die gleiche Strahlendosis aufgenommen hatten, hielt er sich aufgrund seiner kräftigen Statur besser als Anna. Allerdings war ihr Überleben nurmehr eine Frage von Stunden.
    Lisa schaute zu dem Lichtstrahl hoch, der durch einen Fensterschlitz fiel. Bis zum Einbruch der Dunkelheit war es noch lang.
    Monk brach die lastende Stille. »Ich habe mit Khamisi gesprochen. Er meldet, in dem verdammten Herrenhaus seien die

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