Der Genitiv ist dem Streber sein Sex • und andere Erkenntnisse aus meinem Leben 2.0
Methoden, berühmt zu werden:
1.
Als erster Mensch einen 9000er besteigen.
2.
Als Kind von Madonna zur Welt kommen.
3.
Als Kind von Benedikt XVI . zur Welt kommen.
4.
Als Kind von Madonna und Benedikt XVI . zur Welt kommen.
5.
Bei Langenscheidt den heiteren Sprachführer «Deutsch – Fruchtsafttechniker, Fruchtsafttechniker – Deutsch» veröffentlichen.
6.
Als erster Promi im «Promidinner» auftreten.
(Dazu müsste man allerdings schon berühmt sein. Ich denk nochmal drüber nach …)
7.
Trotz leidlich guten Aussehens und dunkler Hautfarbe NICHT mit Boris Becker schlafen.
8.
Amoklauf mal anders: erst sich selbst erschießen und dann niemanden.
9.
Das iPid, iPöd oder iPüd erfinden.
10.
Bei «Wer wird Millionär?» nach der 50-Euro-Frage sagen: «Danke, mehr brauch ich nicht. Tschüs!»
11.
Die Rettung gestrandeter Wale revolutionieren: Wippe unter den Wal schieben, alle Mann aufs andere Ende springen – fertig.
12.
Terroranschlag für Anfänger: mit einem Gleitschirm gegen das Empire State Building fliegen.
13.
Tine Wittler die Tür vor der Nase zuschlagen.
14.
Den Yeti finden und sofort erschießen.
15.
Lebende Statue bei «Körperwelten».
16.
Einen Abschiedsbrief schreiben und dann vor den Zug werfen. Den Brief, nicht sich selbst.
17.
Flitzer beim Stierkampf.
18.
Einen Marathon in weniger als 40 Kilometern laufen.
19.
Hungerstreik gegen den Schlankheitswahn anzetteln.
Und meine Lieblingsidee:
20.
Sich zum NPD -Vorsitzenden wählen lassen und dann rufen: «Wer’s noch nicht gewusst hat: Ich bin schwul, und das ist auch gut so!»
Na, da ist ja wohl für jeden was dabei.
Also los: Geht euren Weg!
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FRISCH GEDUSCHTE JOGGER
Marathonläufer sind mir ein Rätsel. Ich finde, es gibt keinen anderen Sport, dessen Anhänger ungesünder, unglücklicher und erbarmungswürdiger aussehen. Und das Paradoxe: Je näher sie ihrem Ziel kommen, umso unglücklicher wirken sie! Als ich das erste Mal beim Köln Marathon zuschaute, kam ich mir vor wie bei einer spanischen Stierhatz, deren Veranstalter vergessen hatten, das Tier irgendwann wieder einzufangen.
Besonders irritiert haben mich die Leukoplast-Streifen, mit denen sich einige Läufer die Brustwarzen abgeklebt hatten. Angeblich machen sie das, um sich die Nippel nicht aufzuscheuern. Ich glaube, das ist eher, damit der Notarzt gleich weiß, wo er den Defibrillator ansetzen muss.
Interessant finde ich auch den geschichtlichen Hintergrund: Der erste Marathonläufer war ein griechischer Bote, der nach der Schlacht bei Marathon 42 Kilometer nach Athen lief, «Freut euch, wir haben gesiegt!» rief und dann ganz einfach tot umfiel. Ich suche bis heute die Stelle in dieser Geschichte, die mich dazu animieren könnte zu sagen: «Wow, toll, das mach ich auch mal!»
Immerhin fürs Joggen kann ich mich begeistern. Na ja, «begeistern» ist wahrscheinlich zu viel gesagt. Ich mach’s halt, weil man ab dem dreißigsten Geburtstag Bier und Pizza nicht mehr ganz so mühelos verbrennt wie mit zwanzig und weil es einfacher ist, ein Mal in der Woche eine Stunde zu laufen, als jeden Tag in der Woche auf Spaß zu verzichten.
Gute Laune kommt beim Laufen aber selten auf, und das liegt an einigen meiner Mit-Jogger. Wenn ich laufen will, ziehe ich mir eine kurze Hose und ein T-Shirt an, schlüpfe in die Schuhe und renne los. Erzähle ich das anderen Läufern, schauen sie mich entgeistert an und fragen: «Du joggst in
Baumwolle
?»
Echte Jogger tragen nämlich Funktionswäsche. Hautenge, meist schwarze Kleidung, atmungsaktiv, teflonbeschichtet und so schnittig und figurbetont, dass all die Renn-Frettchen und Sport-Scheck-Jünger irgendwann aussehen wie Batman ohne Cape. Irgendwann habe ich dem Druck nachgegeben und mir eine hautenge schwarze Laufhose gekauft. Den Sinn habe ich bis heute nicht verstanden. Im Winter hält sie nicht warm. Im Frühling aber zieht sie, sobald die Sonne rauskommt, sämtliche Wärme an, sodass sich die Beine auf 300 Grad aufheizen und man Angst hat, abzuheben wie ein Yps-Solar-Zeppelin.
Die allerechtesten Jogger tragen noch eine Art Patronengürtel, in dem kleine Wasserfläschchen stecken. Denn wir alle wissen: Wenn der Mensch nicht alle drei Minuten einen Viertelliter Evian in sich hineinspritzt, dörrt er innerlich aus und verwandelt sich in eine Vanilleschote auf Beinen. Eine Vanilleschote in Funktionswäsche.
Noch schlimmer als das Aussehen mancher Mit-Jogger finde ich aber
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