Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
Metamorphose begriffene Teil des industriellen Kapitals, der jetzt als Warenkapital existiert und fungiert. Es ist also nur das vom Kaufmann vorgeschoßne Geld kapital, das ausschließlich zum Kauf und Verkauf bestimmt ist, daher nie andre Form als die des Warenkapitals und Geldkapitals, nie die des produktiven Kapitals annimmt und stets in der Zirkulationssphäre des Kapitals eingepfercht bleibt – es ist nur dies Geldkapital, was jetzt zu betrachten ist mit Bezug auf den gesamten Reproduktionsprozeß des Kapitals.
Sobald der Produzent, der Leinwandfabrikant, seine 30000 Ellen an den Kaufmann für 3000 Pfd. St. verkauft hat, kauft er mit dem so gelösten Geld die nötigen Produktionsmittel, und sein Kapital geht wieder in den Produktionsprozeß ein; sein Produktionsprozeß kontinuiert, geht ununterbrochen fort. Für ihn hat die Verwandlung seiner Ware in Geld stattgefunden. Aber für die Leinwand selbst hat die Verwandlung, wie wir sahen, noch nicht stattgefunden. Sie ist noch nicht endgültig in Geld rückverwandelt, noch nicht als Gebrauchswert, sei es in die produktive, sei es in die individuelle Konsumtion eingegangen. Der Leinwandhändler repräsentiert jetzt auf dem Markt dasselbe Warenkapital, das der Leinwandproduzent dort ursprünglich repräsentierte. Für diesen ist der Prozeß der Metamorphose abgekürzt, aber nur, um in der Hand des Kaufmanns fortzudauern.
Müßte der Leinwandproduzent warten, bis seine Leinwand wirklich aufgehört hat, Ware zu sein, bis sie an den letzten Käufer, den produktiven oder individuellen Konsumenten übergegangen ist, so wäre sein Reproduktionsprozeß unterbrochen. Oder um ihn nicht zu unterbrechen, hätte er seine Operationen einschränken müssen, einen geringern Teil seiner Leinwand in Garn, Kohlen, Arbeit etc., kurz in die Elemente des produktiven Kapitals verwandeln und einen größern Teil davon als Geldreserve bei sich behalten müssen, damit, während ein Teil seines Kapitals sich als Ware auf dem Markt befindet, ein andrer Teil den Produktionsprozeß fortsetzen könne, so daß, wenn dieser als Ware auf den Markt tritt, jener in Geldform zurückfließt. Diese Teilung seines Kapitals wird durch die Dazwischenkunft des Kaufmanns nicht beseitigt. Aber ohne letztre müßte der in Form von Geldreserve vorhandne Teil des Zirkulationskapitals stets größer sein im Verhältnis zu dem in Form von produktivem Kapital beschäftigten Teil und dementsprechend die Stufenleiter der Reproduktion beschränkt werden. Statt dessen kann der Produzent nun einen größern Teil seines Kapitals beständig im eigentlichen Produktionsprozeß anwenden, einen geringern als Geldreserve.
Dafür befindet sich aber nun ein andrer Teil des gesellschaftlichen Kapitals, in der Form des Kaufmannskapitals, beständig innerhalb der Zirkulationssphäre. Er ist stets nur angewandt, um Ware zu kaufen und zu verkaufen. Es scheint so nur ein Wechsel der Personen vorgegangen zu sein, die dies Kapital in der Hand haben.
Wendete der Kaufmann, statt für 3000 Pfd. St. Leinwand zu kaufen, in der Absicht, sie wieder zu verkaufen, diese 3000 Pfd. St. selbst produktiv an, so wäre das produktive Kapital der Gesellschaft vergrößert. Allerdings müßte dann der Leinwandproduzent einen bedeutendern Teil seines Kapitals als Geldreserve festhalten, und ebenso der jetzt in einen industriellen Kapitalisten verwandelte Kaufmann. Andrerseits, wenn der Kaufmann Kaufmann bleibt, so spart der Produzent Zeit im Verkaufen, die er zur Überwachung des Produktionsprozesses anwenden kann, während der Kaufmann seine ganze Zeit im Verkaufen verwenden muß.
Falls das Kaufmannskapital nicht seine notwendigen Proportionen überschreitet, ist anzunehmen:
1. daß infolge der Teilung der Arbeit das Kapital, das sich ausschließlich mit Kaufen und Verkaufen beschäftigt (und es gehört hierzu außer dem Geld zum Ankauf von Waren das Geld, das ausgelegt werden muß in der zum Betrieb des kaufmännischen Geschäfts notwendigen Arbeit, im konstanten Kapital des Kaufmanns, Lagergebäuden, Transport etc.), kleiner ist, als es wäre, wenn der industrielle Kapitalist den ganzen kaufmännischen Teil seines Geschäfts selbst betreiben müßte;
2. daß, weil der Kaufmann ausschließlich mit diesem Geschäft sich befaßt, nicht nur für den Produzenten seine Ware früher in Geld verwandelt wird, sondern das Warenkapital selbst rascher seine Metamorphose durchmacht, als es in der Hand des Produzenten tun würde;
3. daß, das gesamte
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