Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
die Einwirkung von Preiswechsel der Elemente des konstanten Kapitals, namentlich der Rohstoffe, werden wir späterhin noch näher untersuchen.
Es zeigt sich auch hier wieder, daß Variation des konstanten Kapitals gleichmäßig auf die Profitrate wirkt, einerlei ob diese Variation hervorgerufen ist durch Zu- oder Abnahme der stofflichen Bestandteile von c oder durch bloße Wertveränderung derselben.
4. m' konstant, v, c und C sämtlich variabel
In diesem Fall bleibt die obige allgemeine Formel für die veränderte Profitrate:
p' 1 = m' (ev)/(EC)
maßgebend. Es ergibt sich daraus, daß bei gleichbleibender Mehrwertsrate:
a) die Profitrate fällt, wenn E größer als e, d.h. wenn das konstante Kapital sich derart vermehrt, daß das Gesamtkapital in stärkerem Verhältnis wächst als das variable Kapital. Geht ein Kapital von 80 c + 20 v + 20 m über in die Zusammensetzung 170 c + 30 v + 30 m , so bleibt m' = 100%, aber v/C fällt von 20/100 auf 30/200, trotzdem daß sowohl v wie C sich vermehrt haben, und die Profitrate fällt entsprechend von 20% auf 15%.
b) die Profitrate bleibt unverändert nur wenn e = E, d.h. wenn der Bruch v/C bei scheinbarer Veränderung denselben Wert behält, d.h. wenn Zähler und Nenner mit derselben Zahl multipliziert oder dividiert werden. 80 c + 20 v + 20 m und 160 c + 40 v + 40 m haben augenscheinlich dieselbe Profitrate von 20%, weil m' = 100% bleibt und v/C = 20/100 =40/200 in beiden Beispielen denselben Wert darstellt.
c) die Profitrate steigt, wenn e größer als E, d.h. wenn das variable Kapital in stärkerem Verhältnis wächst als das Gesamtkapital. Wird 80 c + 20 v + 20 m zu 120 c + 40 v + 40 m , so steigt die Profitrate von 20% auf 25% weil bei unverändertem m' v/C = 20/100 gestiegen ist auf 40/160 , von 1 / 5 auf 1 / 4 .
Bei Wechsel von v und C in gleicher Richtung können wir diese Größenveränderung so auffassen, daß beide bis zu einem gewissen Grad in demselben Verhältnis variieren, so daß bis dahin v/C unverändert bleibt. Über diesen Grad hinaus würde dann nur eins von beiden variieren, und wir haben damit diesen komplizierteren Fall auf einen der vorhergehenden einfachern reduziert.
Geht z.B. 80 c + 20 v + 20 m über in: 100 c + 30 v + 30 m , so bleibt das Verhältnis von v zu c und also auch zu C unverändert bei dieser Variation bis zu: 100 c + 25 v + 25 m . Bis dahin also bleibt auch die Profitrate unberührt. Wir können also jetzt 100 c + 25 v + 25 m , zum Ausgangspunkt nehmen; wir finden, daß v um 5, auf 30 v , und dadurch C von 125 auf 130 gestiegen ist, und haben damit den zweiten Fall, den der einfachen Variation von v und der dadurch verursachten Variation von C vor uns. Die Profitrate, die ursprünglich 20% war, steigt durch diesen Zusatz von 5 v bei gleicher Mehrwertsrate auf 23 1 / 13 %.
Dieselbe Reduktion auf einen einfachern Fall kann stattfinden, auch wenn v und C in entgegengesetzter Richtung ihre Größe ändern. Gehn wir z.B. wieder aus von 80 c + 20 v + 20 m und lassen dies übergehn in die Form: 110 c + 10 v + 10 m , so wäre bei einer Änderung auf 40 c + 10 v + 10 m die Profitrate dieselbe wie anfangs, nämlich 20%. Durch Zusatz von 70 c zu dieser Zwischenform wird sie gesenkt auf 8 1 / 3 %. Wir haben den Fall also wieder reduziert auf einen Fall der Variation einer einzigen Variablen, nämlich von c.
Gleichzeitige Variation von v, c und C bietet also keine neuen Gesichtspunkte und führt in letzter Instanz stets zurück auf einen Fall, wo nur ein Faktor variabel ist.
Selbst der einzige noch übrige Fall ist tatsächlich bereits erschöpft, nämlich der Fall, wo v und C numerisch gleich groß bleiben, aber ihre stofflichen Elemente einen Wertwechsel erleiden, wo also v ein verändertes Quantum in Bewegung gesetzter Arbeit, c ein verändertes Quantum in Bewegung gesetzter Produktionsmittel anzeigt.
In 80 c + 20 v + 20 m stelle 20 v ursprünglich den Lohn von 20 Arbeitern, zu 10 Arbeitsstunden täglich, dar. Der Lohn eines jeden steige von 1 auf 1 1 / 4 . Dann bezahlen 20 v statt 20 nur noch 16 Arbeiter. Wenn aber die 20 in 200 Arbeitsstunden einen Wert von 40 produzierten, werden die 16, in 10 Stunden täglich, also 160 Arbeitsstunden in allem, nur einen Wert von 32 produzieren. Nach Abzug von 20 v für Lohn bleibt dann von 32 nur noch 12 für Mehrwert; die Rate des Mehrwerts wäre gefallen von 100% auf 60%. Da aber nach der Voraussetzung die Rate des Mehrwerts konstant bleiben muß, so müßte der Arbeitstag um 1 / 4 , von
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