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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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30 Arbeiter 10 Stunden beschäftigt und produzieren einen Wert von 60 Pfd. St., wovon nach Abzug von 20 Pfd. St. für Lohn noch 40 Pfd. St. für Mehrwert bleiben.
    Dieser Fall: konstante prozentige Zusammensetzung des Kapitals, konstanter Arbeitstag, konstante Arbeitsintensität, Wechsel der Mehrwertsrate verursacht durch Wechsel des Arbeitslohns, ist der einzige, wo Ricardos Annahme zutrifft:
    »Profits would be high or low, exactly in proportion as wages would be low or high.« (»Principles«, ch. I, sect. III, p. 18 der »Works of D. Ricardo«, ed. MacCulloch, 1852.)
    Oder zweitens, wenn die Intensität der Arbeit verschieden ist. Dann machen z.B. 20 Arbeiter mit denselben Arbeitsmitteln in 10 täglichen Arbeitsstunden, in I 30, in II 40, in III 60 Stück einer bestimmten Ware, wovon jedes Stück, außer dem Wert der darin verbrauchten Produktionsmittel, einen Neuwert von 1 Pfd. St. darstellt. Da jedesmal 20 Stück = 20 Pfd. St. den Arbeitslohn ersetzen, bleiben für Mehrwert in I 10 Stück = 10 Pfd. St., in II 20 Stück = 20 Pfd. St., in III 40 Stück = 40 Pfd. St.
    Oder drittens, der Arbeitstag ist von verschiedner Länge. Arbeiten bei gleicher Intensität 20 Arbeiter in I neun, in II zwölf, in III achtzehn Stunden täglich, so verhält sich ihr Gesamtprodukt 30 : 40 : 60 wie 9: 12 : 18, und da der Lohn jedesmal = 20, so bleiben wieder 10, resp. 20 und 40 für Mehrwert.
    Steigerung oder Senkung des Arbeitslohns wirkt also in umgekehrter Richtung, Steigerung oder Senkung der Arbeitsintensität und Verlängerung oder Kürzung des Arbeitstags wirkt in derselben Richtung auf die Höhe der Mehrwertsrate und damit, bei konstantem v/C , auf die Profitrate.

    2. m' und v variabel, C konstant

    In diesem Fall gilt die Proportion:
    p' : p' 1 =m' (v/C) : m' 1 (v 1 /C) = m'v : m' 1 v 1 = m : m 1 .
    Die Profitraten verhalten sich wie die respektiven Mehrwertsmassen.
    Variierung der Mehrwertsrate bei gleichbleibendem variablem Kapital bedeutete Veränderung in Größe und Verteilung des Wertprodukts. Gleichzeitige Variation von v und m' schließt ebenfalls eine andre Verteilung, aber nicht immer einen Größenwechsel des Wertprodukts ein. Es sind drei Fälle möglich:
    a) Die Variation von v und m' erfolgt in entgegengesetzter Richtung, aber um dieselbe Größe; z.B.:
    80 c + 20 v + 10 m ; m' = 50%, p' = 10%
    90 c + 10 v + 20 m ; m' = 200%, p' = 20%.
    Das Wertprodukt ist in beiden Fällen gleich, also auch das geleistete Arbeitsquantum; 20 v + 10 m = 10 v + 20 m = 30. Der Unterschied ist nur, daß im ersten Fall 20 für Lohn gezahlt werden und 10 für Mehrwert bleiben, während im zweiten Fall der Lohn nur 10 beträgt und der Mehrwert daher 20. Dies ist der einzige Fall, wo bei gleichzeitiger Variation von v und m' Arbeiterzahl, Arbeitsintensität und Länge des Arbeitstags unberührt bleiben.
    b) Die Variation von m' und v erfolgt ebenfalls in entgegengesetzter Richtung, aber nicht um dieselbe Größe bei beiden. Dann überwiegt die Variation entweder von v oder von m'.
    I. 80 c + 20 v + 20 m , m' = 100%, p' = 20%
    II. 72 c + 28 v + 20 m , m' = 71 1 / 3 % p' = 20%
    III. 84 c + 16 v + 20 m , m' =125%, p' = 20%.
    In I wird ein Wertprodukt von 40 mit 20 v , in II eins von 48 mit 28 v , in III eins von 36 mit 16 v bezahlt. Sowohl das Wertprodukt wie der Lohn hat sich verändert; Änderung des Wertprodukts aber heißt Änderung des geleisteten Arbeitsquantums, also entweder der Arbeiterzahl, der Arbeitsdauer oder der Arbeitsintensität oder mehrerer von diesen dreien.
    c) Die Variation von m' und v erfolgt in derselben Richtung; dann verstärkt die eine die Wirkung der andern.
    90 c + 10 v + 10 m ; m' = 100%, p' = 10%
    80 c + 20 v + 30 m ; m' = 150%, p' = 30%
    92 c + 8 v + 6 m ; m' = 75%, p' = 6%.
    Auch hier sind die drei Wertprodukte verschieden, nämlich 20, 50 und 14; und diese Verschiedenheit in der Größe des jedesmaligen Arbeitsquantums reduziert sich wieder auf Verschiedenheit der Arbeiterzahl, der Arbeitsdauer, der Arbeitsintensität oder mehrerer resp. aller dieser Faktoren.

    3. m', v und C variabel

    Dieser Fall bietet keine neuen Gesichtspunkte und erledigt sich durch die unter II., m' variabel, gegebne allgemeine Formel.
    Die Wirkung eines Größenwechsels der Mehrwertsrate auf die Profitrate ergibt also folgende Fälle:
    1. p' vermehrt oder vermindert sich in demselben Verhältnis wie m', wenn v/C konstant bleibt.
    80 c + 20 v + 20 m ; m' = 100%, p' = 20%
    80 c + 20 v + 10 m ; m' = 50%, p' = 10%
    2. p' steigt

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