Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
Vom Netzwerk:
verbunden, wenn diese Kapitalanlagen nur auf den schlechtesten Boden A geschehn könnten. Wenn der Acre von A, der mit 2 1 / 2 Pfd. St. Kapitalanlage 1 qr. zum Produktionspreis von 3 Pfd. St. ergab, bei weitrer Anlage von 2 1 / 2 Pfd. St., also Gesamtanlage von 5 Pfd. St., insgesamt nur 1 1 / 2 qrs. liefert, so ist der Produktionspreis dieser 1 1 / 2 qrs. = 6 Pfd. St., also der eines qr. = 4 Pfd. St. Jede Abnahme der Produktivität bei wachsender Kapitalanlage wäre hier relative Verminderung des Produkts per Acre, während sie auf den bessern Bodenarten nur Verminderung des überschüssigen Surplusprodukts ist.
    Die Natur der Sache aber bringt es mit sich, daß mit Entwicklung der intensiven Kultur, d.h. mit sukzessiven Kapitalanlagen auf demselben Boden, es vorzugsweise die bessern Bodenarten sind, wo dies stattfindet oder in höherm Grade stattfindet. (Wir sprechen nicht von den permanenten Verbesserungen, wodurch bisher unbrauchbarer Boden in brauchbaren verwandelt wird.) Die abnehmende Fruchtbarkeit der sukzessiven Kapitalanlagen muß also hauptsächlich in der beschriebnen Weise wirken. Der bessere Boden wird dazu gewählt, weil er die meiste Aussicht bietet, daß sich das darauf verwandte Kapital rentiert, indem er die meisten natürlichen Elemente der Fruchtbarkeit enthält, die es sich nur handelt nutzbar zu machen.
    Als nach Aufhebung der Korngesetze die Kultur in England noch intensiver gemacht wurde, wurde eine Masse früheres Weizenland zu andren Zwecken, namentlich zu Viehweide verwandt, dagegen die für Weizen passendsten fruchtbaren Landstrecken dräniert und sonst verbessert; das Kapital für Weizenkultur wurde so auf ein engeres Gebiet konzentriert.
    In diesem Fall – und alle möglichen Surplusraten, die zwischen dem höchsten Surplusprofit des besten Landes und dem Produkt des rentelosen Bodens A liegen, fallen hier zusammen, nicht mit relativer, sondern mit absoluter Vermehrung des Surplusprodukts per Acre – stellt der neugebildete Surplusprofit (eventuell Rente) nicht in Rente verwandelten Teil von früherm Durchschnittsprofit dar (Teil von dem Produkt, worin sich früher der Durchschnittsprofit darstellte), sondern zuschüssigen Surplusprofit, der sich aus dieser Form in Rente verwandelte.
    Dagegen nur in dem Fall, wo die Nachfrage nach Getreide so wüchse, daß der Marktpreis über den Produktionspreis von A stiege, und deswegen auf A, B oder irgendeiner andren Klasse das Surplusprodukt nur zu einem höheren Preise als 3 Pfd. St. geliefert werden könnte, nur in diesem Fall wäre mit der Abnahme des Ergebnisses einer zusätzlichen Kapitalanlage auf irgendeine der Klassen A, B, C, D Steigen des Produktionspreises und des regulierenden Marktpreises verbunden. Soweit dies für längre Zeit sich festsetzte und nicht Kultur von zusätzlichem Boden A (von wenigstens der Qualität A) ins Leben riefe oder sonstige Einwirkungen eine wohlfeilere Zufuhr herbeiführten, würde bei sonst gleichbleibenden Umständen der Arbeitslohn infolge der Brotverteurung steigen und die Profitrate dementsprechend fallen. In diesem Falle wäre es gleichgültig, ob die gestiegne Nachfrage befriedigt würde durch Heranziehung von schlechterm Boden als A oder durch zuschüssige Kapitalanlage, einerlei auf welche der vier Bodenarten. Die Differentialrente würde steigen in Verbindung mit fallender Profitrate.
    Dieser eine Fall, worin die abnehmende Fruchtbarkeit der auf den bereits in Kultur befindlichen Bodenarten nachträglich zugesetzten Kapitale zu Steigerung des Produktionspreises, Fall der Profitrate und Bildung erhöhter Differentialrente führen kann – denn diese würde unter den gegebnen Umständen auf allen Bodenarten ganz so steigen, als ob schlechterer Boden als A jetzt den Marktpreis regulierte –, ist von Ricardo zum einzigen Fall, zum normalen Fall gestempelt worden, worauf er die ganze Bildung der Differentialrente II reduziert.
    Es wäre dies auch der Fall, wenn nur die Bodenart A bebaut wäre und sukzessive Kapitalanlagen auf derselben nicht mit proportionellem Zuwachs des Produkts verbunden wären.
    Hier wird also bei Differentialrente II die Differentialrente I ganz aus dem Gedächtnis verloren.
    Mit Ausnahme dieses Falls, wo entweder die Zufuhr auf den bebauten Bodenarten nicht genügt und daher der Marktpreis fortwährend über dem Produktionspreis steht, bis neuer zusätzlicher, schlechterer Boden in Anbau genommen ist oder bis das Gesamtprodukt des auf die verschiednen Bodenarten angelegten

Weitere Kostenlose Bücher