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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Kapitalanlage, die das qr. unter 3 Pfd. St. produziert, würde ihm einen Abzug von seinem Profit verursachen. Die Ausgleichung des individuellen Durchschnittspreises, bei Un terproduktivität, ist dadurch verhindert.
    Nehmen wir diesen Fall bei dem vorigen Beispiel, wo der Produktionspreis des Bodens A von 3 Pfd. St. per qr. den Preis für B reguliert.

Kapital Profit Produk— Ertrag Produk— Verkaufspreis Surplus— Verlust
tions— tions— profit
kosten kosten per. qr. zus.
per qr.
Pfd. St. Pfd. St. Pfd. St. qrs. Pfd. St. Pfd. St. Pfd. St. Pfd. St. Pfd. St.
————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————
2 1/2 1/2 3 2 1 1/2 3 6 3 —
2 1/2 1/2 3 1 1/2 2 3 4 1/2 1 1/2 —
5 1 6 1 1/2 4 3 4 1/2 — 1 1/2
5 1 6 1 6 3 3 — 3
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15 3 18 18 4 1/2 4 1/2

    Die Produktionskosten der 3 1 / 2 qrs. auf die zwei ersten Kapitalanlagen sind ebenfalls 3 Pfd. St. per qr. für den Pächter, da er eine Rente von 4 1 / 2 Pfd. St. zu zahlen hat, bei dem also die Differenz zwischen seinem individuellen Produktionspreis und dem allgemeinen Produktionspreis nicht in seine Tasche fließt. Für ihn also kann der Überschuß des Preises des Produkts der zwei ersten Kapitalanlagen nicht zur Ausgleichung des Defizits bei den Produkten der dritten und vierten Kapitalanlage dienen.
    Die 1 1 / 2 qrs. auf Kapitalanlage 3 kosten dem Pächter, Profit eingerechnet, 6 Pfd. St.; er kann sie aber, beim regulierenden Preis von 3 Pfd. St. per qr., nur für 4 1 / 2 Pfd. St. verkaufen. Er würde also nicht nur den ganzen Profit verlieren, sondern obendrein 1 / 2 Pfd. St. oder 10% vom angelegten Kapital von 5 Pfd. St. Der Verlust an Profit und Kapital bei Anlage 3 betrüge für ihn 1 1 / 2 Pfd. St. und bei Kapitalanlage 4 3 Pfd. St., zusammen 4 1 / 2 Pfd. St., gerade soviel, wie die Rente für die bessern Kapitalanlagen beträgt, deren individueller Produktionspreis aber ebendeshalb nicht ausgleichend eingehn kann in den individuellen Durchschnittsproduktionspreis des Gesamtprodukts von B, weil sein Überschuß als Rente an einen Dritten fortgezahlt ist.
    Wäre es für den Bedarf nötig, die zuschüssigen 1 1 / 2 qrs. durch die dritte Kapitalanlage zu produzieren, so müßte der regulierende Marktpreis auf 4 Pfd. St. per qr. steigen. Infolge dieser Verteurung des regulierenden Marktpreises würde die Rente auf B für die erste und zweite Kapitalanlage steigen und auf A eine Rente gebildet werden.
    Obgleich also die Differentialrente nur formelle Verwandlung von Surplusprofit in Rente ist, das Grundeigentum hier den Eigentümer nur befähigt, den Surplusprofit vom Pächter auf sich zu übertragen, zeigt sich doch, daß die sukzessive Anlage von Kapital auf dieselbe Bodenstrecke, oder was dasselbe, die Vermehrung des auf derselben Bodenstrecke angelegten Kapitals, bei abnehmender Rate der Produktivität des Kapitals und gleichbleibendem regulierenden Preis, viel eher seine Grenze findet, in der Tat also mehr oder weniger eine künstliche Schranke findet infolge der bloß formellen Verwandlung von Surplusprofit in Grundrente, welche Folge des Grundeigentums ist. Das Steigen des allgemeinen Produktionspreises, das hier bei engerer Grenze als sonst nötig wird, ist hier also nicht nur Grund des Steigens der Differentialrente, sondern die Existenz der Differentialrente als Rente ist zugleich Grund des frühern und raschern Steigens des allgemeinen Produktionspreises, um dadurch die Zufuhr des nötig gewordnen vermehrten Produkts zu sichern.
    Es ist ferner zu bemerken:
    Durch Zuschuß von Kapital auf Boden B könnte der regulierende Preis nicht, wie oben, auf 4 Pfd. St. steigen, wenn Boden A durch zweite Kapitalanlage das zuschüssige Produkt unter 4 Pfd. St. lieferte oder wenn neuerer schlechterer Boden als A in Konkurrenz käme, dessen Produktionspreis zwar über 3, aber unter 4 Pfd. St. wäre. Man sieht so, wie Differentialrente I und Differentialrente II, während die erste Basis der zweiten ist, zugleich Grenzen füreinander bilden, wodurch bald sukzessive Anlage

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