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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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1895 nachzutragen. In der Tat liegen bereits zwei Punkte vor, über die eine kurze Auseinandersetzung mir nötig scheint.
I. Wertgesetz und Profitrate
    Es war zu erwarten, daß die Lösung des scheinbaren Widerspruchs zwischen diesen beiden Faktoren ebensosehr nach wie vor der Veröffentlichung des Marxschen Textes zu Debatten führen werde. Gar mancher hatte sich auf ein vollständiges Wunder gefaßt gemacht und findet sich enttäuscht, weil er statt des erwarteten Hokuspokus eine einfach-rationelle, prosaisch-nüchterne Vermittlung des Gegensatzes vor sich sieht. Am freudigsten enttäuscht ist natürlich der bekannte illustre Loria. Der hat endlich den archimedischen Hebelpunkt gefunden, von dem aus sogar ein Wichtelmännchen seines Kalibers den festgefügten Marxschen Riesenbau in die Luft heben und zersprengen kann. Was, ruft er entrüstet aus, das soll eine Lösung sein? Das ist ja eine pure Mystifikation! Die Ökonomen, wenn sie von Wert sprechen, so sprechen sie von dem Wert, der tatsächlich im Austausch sich feststellt.
    »Aber sich mit einem Wert beschäftigen, zu dem die Waren weder verkauft werden noch je verkauft werden können (né possono vendersi mai), das hat kein Ökonom, der eine Spur von Verstand besitzt, je getan, noch wird er es tun... Wenn Marx behauptet, der Wert, zu dem die Waren nie verkauft werden, sei bestimmt im Verhältnis der in ihnen enthaltnen Arbeit, was tut er da anders, als in verkehrter Form den Satz der orthodoxen Ökonomen wiederholen: daß der Wert, zu dem die Waren verkauft werden, nicht im Verhältnis steht zu der auf sie verwandten Arbeit?... Es hilft auch nichts, wenn Marx sagt, trotz der Abweichung der Einzelpreise von den Einzelwerten falle der Totalpreis der sämtlichen Waren stets zusammen mit ihrem Totalwert oder mit der in der Totalmenge der Waren enthaltnen Arbeitsquantität. Denn da der Wert nichts andres ist als das Verhältnis, worin eine Ware mit einer andren sich austauscht, ist schon die bloße Vorstellung eines Totalwerts eine Absurdität, ein Unsinn... eine contradictio in adjecto.«
    Gleich am Anfang des Werks sage Marx, der Austausch könne zwei Waren nur gleichsetzen kraft eines in ihnen enthaltnen gleichartigen und gleich großen Elements, nämlich der in ihnen enthaltnen gleich großen Arbeitsmenge. Und jetzt verleugne er sich selbst aufs feierlichste, indem er versichere, die Waren tauschten sich aus in einem ganz andern Verhältnis als in dem der in ihnen enthaltnen Arbeitsmenge.
    »Wann gab es je eine so vollständige Reduktion ad absurdum, einen größeren theoretischen Bankerott? Wann ist jemals ein wissenschaftlicher Selbstmord mit größerem Pomp und mit mehr Feierlichkeit begangen worden?« (»Nuova Antologia«, 1. Febr. 1895, p. 477, 478, 479.)
    Man sieht, unser Loria ist überglücklich. Hat er nicht recht gehabt, Marx als seinesgleichen, als ordinären Scharlatan zu traktieren? Da seht ihr's – Marx mokiert sich über sein Publikum ganz wie Loria, er lebt von Mystifikationen ganz wie der kleinste italienische Professor der Ökonomie. Aber während Dulcamara sich das erlauben darf, weil er sein Handwerk versteht, verfällt der plumpe Nordländer Marx in lauter Ungeschicklichkeiten, macht Unsinn und Absurdität, so daß ihm schließlich nichts übrigbleibt als feierlicher Selbstmord.
    Sparen wir uns für später die Behauptung auf, daß die Waren nie zu den durch die Arbeit bestimmten Werten verkauft worden sind noch je dazu verkauft werden können. Halten wir uns hier nur an die Versicherung des Herrn Loria, daß
    »der Wert nichts andres ist als das Verhältnis, worin eine Ware mit einer andern sich austauscht, und daß hiernach schon die bloße Vorstellung eines Totalwerts der Waren eine Absurdität, ein Unsinn etc. ist«.
    Das Verhältnis, worin zwei Waren sich austauschen, ihr Wert, ist also etwas rein Zufälliges, den Waren von außen Angeflogenes, das heute so, morgen so sein kann. Ob ein Meterzentner Weizen sich gegen ein Gramm oder gegen ein Kilogramm Gold austauscht, hängt nicht im mindesten von Bedingungen ab, die diesem Weizen oder Gold inhärent sind, sondern von ihnen beiden total fremden Umständen. Denn sonst müßten diese Bedingungen sich auch im Austausch geltend machen, ihn im ganzen und großen beherrschen und auch abgesehn vom Austausch eine selbständige Existenz haben, so daß von einem Gesamtwert der Waren die Rede sein könnte. Das ist Unsinn, sagt der illustre Loria. In welchem Verhältnis immer zwei Waren sich

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