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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Arbeitskraft von 100 in Bewegung setzen, also unter der frühern Annahme nur 100 Arbeitswochen oder 6000 Stunden lebendiger Arbeit, während das gleich große Gesamtkapital B 600 Arbeitswochen und daher 36000 Stunden lebendiger Arbeit in Bewegung setzt. Das Kapital in A würde daher nur 50 Arbeitswochen oder 3000 Stunden Mehrarbeit aneignen, während das gleich große Kapital in B 300 Arbeitswochen oder 18000 Stunden. Das variable Kapital ist der Index nicht nur der in ihm selbst enthaltnen Arbeit, sondern, bei gegebner Mehrwertsrate, zugleich der von ihm über dies Maß hinaus in Bewegung gesetzten überschüssigen oder Mehrarbeit. Bei gleichem Exploitationsgrad der Arbeit wäre der Profit im ersten Fall 100/700 = 1 / 7 = 14 2 / 7 % und im zweiten = 600/700 = 85 5 / 7 %, die sechsfache Profitrate. Aber in der Tat wäre in diesem Fall der Profit selbst sechsmal größer, 600 für B gegen 100 für A, weil sechsmal soviel lebendige Arbeit mit demselben Kapital in Bewegung gesetzt, also bei gleichem Exploitationsgrad der Arbeit auch sechsmal soviel Mehrwert, daher sechsmal soviel Profit gemacht wird.
    Würden in A nicht 700, sondern 7000 Pfd. St., in B dagegen nur 700 Pfd. St. Kapital angewandt, so würde das Kapital A, bei gleichbleibender organischer Zusammensetzung, 1000 Pfd. St. von den 7000 Pfd. St. als variables Kapital anwenden, also 1000 Arbeiter wöchentlich = 60000 Stunden lebendiger Arbeit, wovon 30000 Stunden Mehrarbeit. Aber nach wie vor würde A mit je 700 Pfd. St. nur 1 / 6 soviel lebendige Arbeit und daher auch nur 1 / 6 soviel Mehrarbeit in Bewegung setzen wie B, also damit auch nur 1 / 6 soviel Profit produzieren. Wird die Profitrate betrachtet, so ist 1000/7000 = 100/700 = 14 2 / 7 % gegen 600/700 oder 85 5 / 7 % des Kapitals B. Gleich große Kapitalbeträge genommen, ist hier die Profitrate verschieden, weil bei gleicher Mehrwertsrate, infolge der verschiednen Massen in Bewegung gesetzter lebendiger Arbeit, die Massen der produzierten Mehrwerte und daher die Profite verschieden sind.
    Dasselbe Resultat folgt tatsächlich, wenn die technischen Verhältnisse in der einen Produktionssphäre dieselben sind wie in der andern, aber der Wert der angewandten konstanten Kapitalelemente größer oder kleiner ist. Nehmen wir an, beide wenden 100 Pfd. St. als variables Kapital an und brauchen also 100 Arbeiter wöchentlich, um dasselbe Quantum Maschinerie und Rohstoff in Bewegung zu setzen, aber letztre seien teurer in B als in A. In diesem Falle kämen auf 100 Pfd. St. variables Kapital in A z.B. 200 Pfd. St. konstantes und in B 400. Dann ist bei einer Mehrwertsrate von 100% der produzierte Mehrwert beidemal gleich 100 Pfd. St.; also auch der Profit beidemal gleich 100 Pfd. St. Aber in A 100/(200 c + 100 v ) = 1 / 3 = 33 1 / 3 %; dagegen in B 100/(400 c + 100 v ) = 1 / 5 = 20%. In der Tat, nehmen wir in beiden Fällen einen bestimmten aliquoten Teil des Gesamtkapitals, so bildet in B von je 100 Pfd. St. nur 20 Pfd. St. oder 1 / 5 variables Kapital, während in A von je 100 Pfd. St. 33 1 / 3 Pfd. St. oder 1 / 3 variables Kapital ist. B produziert auf je 100 Pfd. St. weniger Profit, weil es weniger lebendige Arbeit in Bewegung setzt als A. Die Verschiedenheit der Profitraten löst sich hier also wieder auf in Verschiedenheit der auf je 100 der Kapitalanlagen erzeugten Profitmassen, weil Massen des Mehrwerts.
    Der Unterschied dieses zweiten Beispiels vom vorhergehenden ist nur der: Die Ausgleichung zwischen A und B würde im zweiten Fall nur einen Wertwechsel des konstanten Kapitals, sei es von A oder B, bei gleichbleibender technischer Grundlage erfordern; im ersten Fall dagegen ist die technische Zusammensetzung selbst in den beiden Produktionssphären verschieden und müßte zur Ausgleichung umgewälzt werden.
    Die verschiedne organische Zusammensetzung der Kapitale ist also unabhängig von ihrer absoluten Größe. Es fragt sich stets nur, wieviel von je 100 variables und wieviel konstantes Kapital ist.
    Kapitale von verschiedner Größe prozentig berechnet, oder was hier auf dasselbe herauskommt, Kapitale von gleicher Größe erzeugen also bei gleichem Arbeitstag und gleichem Exploitationsgrad der Arbeit sehr verschiedne Mengen von Profit, weil von Mehrwert, und zwar weil, nach der verschiednen organischen Kapitalzusammensetzung in verschiednen Produktionssphären ihr variabler Teil verschieden ist, also die Quanta der von ihnen in Bewegung gesetzten lebendigen Arbeit verschieden, also auch die Quanta der von

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