Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geschmack der Liebe

Der Geschmack der Liebe

Titel: Der Geschmack der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia König
Vom Netzwerk:
anderen. „Du könntest bestimmt eine Ausstellung machen.“
    „Wozu?“, sein Vater sah ihn kopfschüttelnd an. „Meine Gemälde sind nur für mich. Aber deswegen bist du doch bestimmt nicht hierhergekommen, oder?“
    Konstantin wandte sich seinem Vater zu. In dem farbbekleckerten Overall sah er wirklich nicht aus, wie man sich einen der reichsten Männer Hamburgs vorstellte.
    „Ich brauche einen Tipp von dir“, erklärte Konstantin unumwunden und setzte sich in einen der alten Sessel. „Du hast doch bestimmt etwas läuten gehört in der letzten Zeit. Hansen Kaffee braucht Hilfe, die Geschäfte laufen nicht mehr so gut wie früher.“
    „Ach, das tut mir leid! Wirklich, schließlich kenne ich die Hansens mein Leben lang und wünsche ihnen nichts Schlechtes“, entgegnete sein Vater aufrichtig und setzte sich seinem Sohn gegenüber.
    Konstantin blickte ihn eindringlich an. „Also: Gibt es irgendetwas, was du mir sagen kannst?“
    Claus räusperte sich. „Wie kommt es eigentlich, dass du dich nach nur einer Woche bei den Hansens mehr um deren Unternehmen sorgst als um unseres?“ Er klang, als wäre er wirklich betroffen.
    „Vater, mach die Augen auf!“ Konstantin wurde sehr ernst. „Ich habe dir doch erzählt, was ich bei meinen Reisen gesehen habe. Wie unsere Plantagen geführt werden. Das ist kriminell! Und du lässt es zu!“
    Claus senkte den Blick und betrachtete seine farbbesprenkelten Hände.
    „Jedenfalls tust du nichts dagegen“, fuhr Konstantin fort. „Wie auch, wenn du für alles Mutters Unterschrift brauchst. Aber hast du nicht wenigstens hin und wieder mal das Bedürfnis, dich durchzusetzen und eigene Entscheidungen zu treffen?“
    Claus seufzte. Wenn sein Sohn nur wüsste.
    „Komm schon, tu was, hilf mir!“ Konstantin ließ seinen Vater nicht aus den Augen. Ja, er war wütend auf ihn, weil er sich nicht wehrte, weil er zu allem Ja und Amen sagte, weil er Valerie seit Jahren einfach gewähren ließ. Konstantin hasste es, dass er drauf und dran war, den Respekt vor seinem Vater zu verlieren.
    „Also gut“, hörte er da leise die Stimme seines Vaters. „Ich habe zwar keine Zahlen, aber vielleicht ein paar interessante Informationen.“

10. KAPITEL
    „Wäre es okay, wenn wir zu dritt ausgehen?“, begrüßte Luisa Konstantin, als sie am Abend aus ihrer Haustür trat, wo Konstantin auf sie wartete. Wow, er trug einen Anzug mit Rollkragen und sah darin wirklich umwerfend aus. Nicht dass Luisa zu der Verabredung in schnöder Jeans aufgetaucht wäre, nein, sie hatte sich nach langem Überlegen für einen Satinrock mit V-Ausschnitt-Pulli entschieden. Beides schmeichelte ihrer schmalen Figur und brachte ihre hellen Locken erst recht zum Glänzen. Im ersten Moment schien Konstantin tatsächlich enttäuscht, doch da deutete Luisa schon auf Katze, der erfreut an seiner Leine zog, um den Fremden ausgiebig einer Schnüffelinspektion zu unterziehen.
    „Ja, hallo, wer bist du denn?“ Konstantin hielt dem Hund eine flache Hand entgegen, die Katze allerdings nicht halb so sehr zu interessieren schien wie Konstantins Schuhe. Luisa beobachtete das erfreut. Ganz offensichtlich konnte er prima mit Tieren umgehen, und Katze würde ihn nicht so genau in Augenschein nehmen, wenn er ihn nicht mögen würde. Da hatte Luisa schon ganz andere Reaktionen ihres wählerischen Hundes erleben dürfen!
    „Das ist Katze“, stellte sie nun ihren vierbeinigen Freund vor und fügte schelmisch hinzu: „Und sag mal, trägst du etwa Lederschuhe?“
    Konstantin nickte ein wenig irritiert. „Wieso? Hat dein Katzenhund was gegen den Geruch von Leder?“
    „Im Gegenteil“, Luisa grinste. „Falls du deine Treter nicht blitzblank geschleckt haben willst, solltest du ordentlich aufpassen.“
    Konstantin machte einen Schritt rückwärts und drohte scherzend mit dem Finger. „Meine liebe Katze, so schön es ist, deine Bekanntschaft zu machen, meine Schuhe sind frisch gewienert, und ich möchte eines klarstellen: Ledercreme verursacht Bauchweh!“
    Katze blickte ihn so nachdenklich an, als würde er ernsthaft überlegen, ob er dieser Information glauben könne. Luisa nahm den Hund schließlich an die Leine und trat mit Konstantin auf den Gehweg. Sie nahmen Kurs auf Hansens Kaffeehaus. „Woher weißt du denn das mit der Schuhcreme, doch nicht etwa aus eigener Erfahrung?“, neckte sie ihn. Konstantin verneinte grinsend. „Nicht doch, mein bester Freund und Mitbewohner Matthis ist Tierarzt.“ Luisa nickte und konnte sich

Weitere Kostenlose Bücher