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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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Rasenvierecke waren kaum noch zu sehen, wo die wie ein riesiger Quilt ausgebreiteten Decken gelegen hatten.
    Graham nahm einen Schluck vom Kaffee, den er im Hotelfoyer bekommen hatte, und achtete darauf, nichts auf den Bürgersteig zu schütten, der von hier an zum Wasser abfiel. Vor ihm überquerte Mick die Straße, müde und unrasiert und mit einem Kaffeebecher bewaffnet, der mindestens doppelt so groß war wie Grahams.
    »Ach, wenn das nicht unser Preisboxer ist.« Er blieb stehen und wartete auf Graham, der sich auf eine Wutpredigt gefasst machte; doch zu seiner Überraschung wirkte Mick gar nicht verärgert. Im Gegenteil, er verkniff sich das Lachen. »Die stillen Wasser, hm«, sagte er kopfschüttelnd. »Und nach allem, was ich gelesen habe, hast du mit einem Hieb den Bösewicht erledigt und das Mädchen gewonnen?«
    »Tut mir ehrlich leid, Mick«, sagte Graham. »Ich wollte dich und den Film bestimmt nicht in die –«
    Mick winkte ab und ging weiter. »Kein Problem. Ich habe heute Morgen mit Harry geredet. Der Mann kann zaubern. Hat sich alles in Luft aufgelöst.«
    Graham starrte ihn an. »Wie das denn?«
    »Wie gesagt«, Mick zuckte die Achseln, »Zauberei. Er hat die Sache auf den Kopf gestellt. Und das wahrscheinlich ganz ohne Anwälte.«
    Zum ersten Mal seit zwei Tagen entspannten sich Grahams Kiefermuskeln, und er stieß einen langen, erleichterten Seufzer aus. »Aber die ganze schlechte Publicity? Die kann doch nicht gut für –«
    »Für irgendwas ist sie immer gut«, sagte Mick. »Erste Regel des Filmgeschäfts – besser schlechte Presse als gar keine. Und es schadet auch nie, wenn der Hauptdarsteller ein bisschen härter rüberkommt.«
    Graham sah auf seine Hand, die immer noch schmerzte. »Kann schon sein«, sagte er. »Aber es tut mir trotzdem leid. Echt.«
    Mick stöhnte auf. »Zwei Minuten in deiner Gesellschaft, Larkin.«
    »Hm?«
    »Das reicht, um dein neues hartes Image wieder zu untergraben.«
    »Tut mir leid«, sagte er schon wieder, und Mick verdrehte die Augen.
    »Solange du heute am Set genauso viel Feuer zeigst, sind wir alle zufrieden.« Er klopfte ihm auf die Schulter und ging zum Cateringwagen.
    Am Set winkte eine Produktionsassistentin ihn sofort in die Maske. Heute herrschte eine hektische Betriebsamkeit, alle wollten jetzt im Terminplan bleiben, und Graham fühlte sich an den letzten Tag eines Ferienlagers erinnert. Am Montag würden sie sich alle in Los Angeles wiedersehen und noch zwei weitere Wochen drehen, aber trotzdem ging heute etwas zu Ende. Und wie bei jedem Ende mischten sich Überschwang und Kummer.
    Graham saß schon auf seinem Klappstuhl, eine Frau mit Puderquaste beugte sich zu ihm herab und betrachtete missbilligend den Sonnenbrand auf seiner Nase, als er Harry über den Set laufen sah. Er telefonierte und gestikulierte mit der freien Hand, und die Erschöpfung lag ihm wie ein schwerer Mantel auf den hängenden Schultern. Doch als er zu Graham herüberschaute, verzog er das Gesicht zu einem Lächeln. Er blieb stehen, um ihm den hochgereckten Daumen zu zeigen, doch als Graham aufstehen wollte, winkte Harry ab und deutete aufs Telefon. Er blieb einen Augenblick stehen, grinste breit und hielt noch mal den Daumen hoch, dann ging er weiter.
    Olivia hatte sich in den Stuhl neben Graham gesetzt, und er nieste, als die Maskenbildnerin ihm noch einmal den Puderquast durchs Gesicht wischte. Sie wich zurück, runzelte die Stirn und begann mit missbilligendem Kopfschütteln von vorn.
    »Ich habe gehört, er hat dich rausgehauen.« Olivia winkte in Harrys Richtung, der gerade hinter einem Wohnwagen verschwand. »Ich muss schon sagen, beeindruckende Leistung. Er lässt dich wie einen Helden aussehen, der die Liebe seines Lebens vor den großen, bösen Paparazzi verteidigt. Nicht übel.«
    »Dafür zahle ich ihm ja auch die dicke Kohle«, sagte Graham lächelnd.
    »Meinst du, er hat in seinem Stall noch einen Platz frei?«
    »Für dich hat niemand genug Platz«, scherzte Graham.
    Sie verdrehte die Augen. »Jedenfalls hast du ordentlich Schlagzeilen abgesahnt«, sagte sie mit einem Anflug von Bewunderung. »Und deine Freundin auch. Ich habe das Gefühl, ich bin in einem Paralleluniversum gelandet, wo du der Interessantere bist.«
    »Keine Sorge«, lachte Graham. »In ein paar Tagen bist du wieder in den Clubs, wo du hingehörst.«
    »Und du zu Hause bei deinem Schwein.«
    »Ja, und wenn du bis dahin ein paar Tipps in puncto Medienrummel brauchst …« Er hob die Hände.

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