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Der gestohlene Traum

Der gestohlene Traum

Titel: Der gestohlene Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Marinina
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Menschenstrom an und bahnte eine Schneise für seinen älteren, ihm folgenden Partner.
    Der Arbeitstag war zu Ende, die Mitarbeiterin des Jagd- und Angelvereins, mit der Larzew gesprochen hatte, war bereits nach Hause gegangen. Nachdem die beiden sich vom Dienst habenden Wachmann ihre Adresse hatten geben lassen, riefen sie in der Petrowka an und berichteten von ihrem Missgeschick, dann fuhren sie in Windeseile nach Kunzewo. Sie überredeten die Frau mit Mühe und Not, in ihr Auto einzusteigen und an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Ohne ihren Unmut zu verbergen, öffnete sie den Safe und warf die Mitgliedskarten auf den Tisch. Sie hatte ihre eigenen Pläne für den Abend, und diese seltsamen Milizionäre, die sie am heutigen Tag einer nach dem anderen heimsuchten, machten sie nur wütend.
    »Hat er sich für eines Ihrer Mitglieder interessiert?«, fragte der Jüngere der beiden höflich, während er die Mitgliedskarten der Frauen betrachtete, die für die Jagd angemeldet waren.
    »Ich weiß es nicht. Er hat sich nichts aufgeschrieben. Er hat die Karten nur durchgesehen, sonst nichts.«
    »Hat er vielleicht irgendeine Karte länger betrachtet als die anderen, hat er Ihnen irgendwelche Fragen gestellt? Wir sind an jeder Einzelheit interessiert.«
    »Da war nichts dergleichen. Er hat einfach die Karten angesehen, hat sich bedankt und ist wieder gegangen.«
    »Hatten Sie den Eindruck, dass er gefunden hat, was er suchte?«
    »Ich habe ihn danach gefragt, und er hat gesagt, dass er es gefunden hat. Wie lange wollen Sie mich eigentlich noch aufhalten?«
    »Wir gehen gleich, wir schreiben nur noch die Adressen der Mitglieder ab«, erwiderte der Jüngere der beiden und wandte sich plötzlich an seinen Partner.
    »Hör mal«, sagte er, »die meisten der weiblichen Mitglieder sind hier im Verein angestellt. Wenn Larzew wieder gegangen ist und keine Fragen gestellt hat, dann bedeutet das, dass er keine von den Frauen gesucht hat, die hier arbeiten, sondern eine andere. Und von denen, die nicht hier arbeiten, gibt es gar nicht so viele.«
    »Jetzt wird die Sache etwas einfacher«, sagte der Ältere erfreut. »Gut gemacht, Junge, du hast Köpfchen. Lass uns schnell die Adressen abschreiben, die Route planen und Sherechow um Unterstützung bitten.«
    An die erste Stelle ihrer Route setzten sie die Domodedowskaja-Straße, an die zweite die Ljubinskaja-Straße. Sie wollten zuerst die Adressen im Süden der Stadt überprüfen und dann durchs Zentrum in den östlichen und nördlichen Teil weiterfahren. Der Lenin-Prospekt, auf dem Natalja Jewgenjewna Dachno wohnte, stand in ihrer Route an dritter Stelle. Es war neunzehn Uhr vierzig.
    * * *
    Gegen sieben Uhr abends begriff Gradow, dass seine Lage alles andere als rosig war. Als Arsenn die Bar verlassen hatte, hatte er versucht, seine Gedanken zu ordnen, und plötzlich war es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen. Es hatte ein dummes Missverständnis gegeben. Als Arsenn Nikifortschuk erwähnt hatte, war Gradow so erschrocken, dass er die Fähigkeit zum Denken und erst recht zum Widerstand gegen Arsenn verloren hatte. Jetzt, während ihm die Einzelheiten des Gesprächs einfielen, erinnerte er sich daran, dass Arsenn ihm Eigenmächtigkeiten vorgeworfen hatte. Was hatte er damit gemeint? Gradow hatte sich keinerlei Alleingänge erlaubt. Das war ein bedauerlicher Irrtum, der aufgeklärt werden musste, und danach würde Arsenn wieder in den Vertrag einsteigen und alles tun, wozu er sich verpflichtet hatte. Er musste sich dringend mit ihm in Verbindung setzen.
    Sergej Alexandrowitsch verließ eilig die Bar, setzte sich ins Auto und fuhr nach Hause. Von zu Hause rief er einige Male die Geheimnummer an und wartete auf den Rückruf, um sich mit Arsenn zu verabreden. Doch es erfolgte kein Rückruf. Er machte einen erneuten Versuch, aber sein Telefon blieb stumm. Gradow wurde nervös, rief seinen Bekannten im Innenministerium an und bat ihn festzustellen, auf welchen Namen die Telefonnummer angemeldet war. Die Antwort kam schnell und war entmutigend. Es handelte sich um eine Nummer, die bereits seit fünf Jahren keinen Inhaber mehr hatte.
    Es gab noch den Weg, über den Sergej Alexandrowitsch zum ersten Mal Kontakt mit Arsenn aufgenommen hatte. Er rief den Mann an, der damals die Verbindung zum Kontor für ihn hergestellt hatte.
    »Guten Tag, Pjotr Nikolajewitsch, hier ist Gradow«, sagte er hastig. »Ich muss dringend mit Ihrem Bekannten sprechen. Können Sie mir sagen, wie ich ihn erreichen

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