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Der Gipfel

Der Gipfel

Titel: Der Gipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anatoli Boukreev , G. Weston DeWalt
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vier Mountain-Madness-Kletterern, die nach Adams, Beidleman und Klev Schoening gekommen waren, den Gipfel erreicht hatte, überließ seinen Sauerstoff selbstlos Krakauer. Dieser bemerkte, »es machte ihm (Groom) nicht allzuviel aus, den Abstieg ohne Sauerstoff fortzusetzen«, und nahm das Angebot an. Nach wenigen Minuten war Krakauer am Südgipfel, wo Halls und Fischers Sherpas einen Sauerstoffvorrat deponiert hatten. Dort »schnappte ich mir eine neue Flasche und setzte meinen Weg nach unten fort.«
    Während Krakauer seine dritte Sauerstoffflasche in den Rucksack stopfte, hatten Beidleman und seine Schutzbefohlenen den Abstieg begonnen. Einer zeigte schon Anzeichen von Schwäche, erinnerte sich Beidleman. »Wir kamen zum Hillary Step, und ich war direkt hinter Sandy, die zu diesem Zeitpunkt am angeschlagensten wirkte. Hinter mir waren Charlotte, Tim und Lene. Am Hillary Step stießen wir auf ein Durch einander von alten Seilen und zerschlissenen Stücken, und Sandy tat sich schwer, überhaupt herauszufinden, welches das richtige Seil war und wie sie die Schritte setzen sollte. Ich stieg zu ihr ab, und wir versuchten sie hinunterzubugsieren, aber die Seile waren vom Wind durcheinandergeraten, so daß wir sie entwirren mußten. Mit etwas Hilfe konnte sie dann allein abwärts steigen und landete auf dem letzten Gratstück. Als ich nach oben blickte, hatte ich den Eindruck, daß die anderen sehr gut vorankamen. Ich machte mir deshalb keine Sorgen um sie.« Als Beidleman, Fox, Madsen, Pittman und Gammelgaard sich dem Südgipfel näherten, trafen sie Klev Schoening dort »sitzend« an. Schoening, der weggeworfene Sauerstoffflaschen durchgecheckt hatte, um festzustellen, ob noch etwas drin war, weiß noch, daß Beidleman ihn angesehen und gesagt hatte: »Was zum Donnerwetter machst du da? Nichts wie weg.«
»Das war der Zeitpunkt«, sagte Schoening, »als Neal erkannte, daß die Zeit drängte, und vielleicht auch, daß ein Unwetter aufzog, und plötzlich brannte auch mir der Hintern. Ich glaube, ich ging los, als Neal ankam.«
    Die Sherpas hatten für Fischers Team zehn Sauerstoffflaschen zum Südgipfel gebracht. Für jeden der sechs Teilnehmer eine sowie je eine für Beidleman und Fischer, die sie sich beim Abstieg holen würden. Die übrigen zwei waren vermutlich die Reserve, die Boukreev verlangt hatte und die ihm von Fischer zugesichert worden war.
    Wegen der allgemeinen Verspätung hatten sich bis auf Beidleman alle entschieden, ihre dritte Flasche schon beim Aufstieg anzufangen. Beidleman hatte seine dritte von Boukreev am Balkon bekommen, als dieser ihm jene überließ, die er vom Lager IV heraufgetragen hatte.
    Als Beidleman und seine Gruppe am Südgipfel ankamen, hätten in ihrem Depot drei volle Flaschen 28  liegen müssen sowie zum Teil gefüllte, die die Kletterer weggeworfen oder hatten liegen lassen, als sie beim Aufstieg die Flaschen wechselten.
    Aber Beidleman erinnerte sich: »Es waren nicht viele da. Eine volle oder fast volle und ein paar andere, die nur zum Teil gefüllt waren. Die volle Flasche ging an Lene, glaube ich.«
    Beidleman nahm eine der teilweise gefüllten Flaschen, doch ist unklar, ob noch weitere genommen wurden. Zumindest haben zwei, nämlich Charlotte Fox und Martin Adams, erklärt, daß sie keinen zusätzlichen Sauerstoff mitnahmen.
    Adams erinnerte sich: »Ich erreichte vor jenen, die hinter mir auf dem Everest-Gipfel waren, den Südgipfel und kam vom Grat herunter direkt zu der kleinen Nische, wo Neal und ich am Morgen gewartet hatten. Andy Harris war da und suchte den Haufen von etwa zwanzig Flaschen durch. ›Er sieht nach, was es gibt‹, dachte ich und ging weiter. Da keine Flasche da war, auf der Martin Adams stand, ging ich einfach weiter.«

    Kurz nach dem Südgipfel hatte Boukreev ihn ganz schnell bergab passiert. »Ich gehe ganz locker den Grat runter, und da kommt Anatoli. Er sieht mich prüfend an, stellt fest, daß es mir gut geht und läuft weiter. Es war für mich ganz normal, daß Anatoli vorübersprintet. Gar kein Problem.«
    Eine Viertelstunde nach dem Südgipfel, so um fünfzehn Uhr vierzig, war ich an den Fixseilen, und die Sicht wurde schlechter. Der Wind wirbelte Schnee auf, aber ich konnte problemlos weiter und sah unter mir deutlich Lager IV.
    Am Balkon traf ich zu meiner Verwunderung einen Kletterer, der mich nach Rob Hall fragte. Wo dieser stecke. Und ich fragte, ob er okay sei. Er sagte: »Okay, aber wo ist Rob Hall?« Der Mann fror so sehr, daß er kaum

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