Der glueckliche Manager
viel Mühe, weil wir mit diesem Verfahren natürlich den richtigen Bewerber (nicht den besten) für eine bestimmte Tätigkeit finden wollen und wir möchten, dass der Bewerber von Anfang an viel Spaß und viel Zufriedenheit durch seine Arbeit erfährt. Das sichert uns die besten Ergebnisse.«
Solche Selektionsprozesse führen nur Manager durch, die bereits verstanden haben, um was es geht. Sie mobilisieren die Stärken ihrer Mitarbeiter – zu deren Freude und für ein besseres Ergebnis des Unternehmens. Sie füllen diese klassische Formel einer Win-win-Situation mit Leben.
Wenn nun niemand überprüft hat – und man auch selbst nicht absehen konnte –, ob die Aufgabe zu einem passt oder nicht –, wenn man also nicht zufrieden und nicht glücklich mit seiner Arbeitsaufgabe ist, dann muss man das ändern.
Man könnte kündigen… Nein, man will weitermachen, so schlecht ist der Job nicht.
Stellen Sie sich die einfache Frage: Welche Teilaufgaben machen mir am meisten Spaß?
Dann erledigen Sie diese Tätigkeiten so häufig wie möglich. Wenn Ihnen die Zusammenarbeit mit Kunden gut gefällt, so sorgen Sie dafür, dass Sie so oft wie möglich Kundengespräche führen können. Wenn Sie sich dagegen lieber mit Zahlen beschäftigen, so versuchen Sie, die Statistiken zu bearbeiten.
Der Zusammenhang ist relativ einfach: Wenn man das, was einem Spaß macht, immer wieder tut, wird man auf diesem Gebiet immer besser und man hat immer mehr Freude an seiner Arbeit.
Natürlich kann man die Tätigkeiten, die einem keine Freude machen, nicht einfach links liegen lassen und vernachlässigen. Aber vielleicht können diese Tätigkeiten schneller verrichtet werden. Dann widmet man sich wieder den Aufgaben, die man mit mehr Vergnügen macht.
Wenn man seine Stärken kennt, kann man seine Tätigkeit so gestalten, dass die Stärken überproportional zur Geltung kommen. Das führt zu mehr Freude an der Arbeit. Man ist zufrieden und empfindet Glück. Je häufiger man seine Stärken aktiviert, desto »stärker« werden sie.
Leisten Sie sich ruhig auch Schwächen
Schon in der Schule lernen wir: Wer seine Defizite nicht beseitigt, bekommt schlechte Zensuren oder bleibt sitzen. Wir haben also frühzeitig gelernt, an unseren Schwächen zu arbeiten.
Das Gallup-Institut befragte für seinen Engagement Index 2010 in Deutschland 1920 Personen und wollte wissen, was ihnen am meisten hilft, sich zu verbessern: die Kenntnis ihrer Stärken oder die ihrer Schwächen? Immerhin 67 Prozent der Befragten gaben an, sich hauptsächlich um ihre Schwächen zu kümmern. Was aber noch viel schlimmer ist: Nur 19 Prozent waren der Meinung, dass sie ihre Begabungen (oder Stärken) in ihrem Beruf auch zum Einsatz bringen können. 81 Prozent verharrten also im Mittelmaß. 10
Sich mit den Schwächen zu beschäftigen, ist nur Schadensbegrenzung. Warum akzeptieren wir nicht, dass wir unvollkommen sind? Warum kultivieren wir unsere Stärken nicht?
Und die Schwächen? Kein Problem: Umgeben Sie sich mit Kollegen oder Mitarbeitern, die Ihre Schwächen kompensieren und Ihre Stärken herausfordern. Niemand muss alles gleich gut können, aber jeder hat seine persönlichen Stärken!
Deshalb ist ein Team nicht so gut wie der Schwächste im Team, sondern so gut wie die Summe aller Stärken.
Glücksverstärker: Die Bedeutung der Freude
Über Freude haben wir schon gesprochen, denn Freude ist ansteckend. Wenn man es selbst schafft mit Freude zu arbeiten wird man bald bemerken, dass viele andere Kollegen und Mitarbeiter ebenfalls positiver eingestellt sind. Freude ist im Unternehmen natürlich kein Selbstzweck und auch kein unternehmerisches Ziel. Ein Unternehmen will Gewinn machen, beste Produkte auf den Markt bringen, die Kundenwünsche erfüllen. Aber diese Ziele sind leichter zu erreichen, wenn man Freude an der Arbeit hat.
Wir sprechen hier absichtlich über »Freude« und nicht über »Spaß« oder gar »Fun«. Arbeit ist kein Event, und niemand ist verpflichtet, sie »affengeil« zu finden. Es reicht, wenn wir sie gern tun und uns dabei engagieren. Die Voraussetzung für Freude ist, dass man seine Arbeit wertschätzen kann. Das kann zum Beispiel der Stolz auf Geleistetes sein und die Identifikation mit der Arbeitsaufgabe.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Die Freude an der Arbeit kann damit beginnen, dass man morgens mit einem Lächeln auf den Lippen ins Büro kommt.
Diese positive Einstellung ist schon einmal sehr gut, aber damit ist es natürlich nicht
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