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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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nicht allgemeingültig zu. Vergnügen kann man sehr wohl bei der Arbeit haben. Es ist ein Gefühl von Zufriedenheit, das sich meistens dann einstellt, wenn im Bewusstsein erkannt wird, dass gewisse Erwartungen erfüllt wurden. Vergnügen ist ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität, bringt aber kein Glück hervor. Für das Glück ist die Freude zuständig. Freude ist mehr als Vergnügen in einer quantitativen Art (vielleicht werden viele Vergnügen nacheinander zu Freude) oder in einer qualitativen Art (es wird nicht nur eine Erwartung erfüllt, darüber hinaus geschieht noch mehr).
    Was bedeutet das für die Verbesserung der Arbeit?
    Ein einmaliges Flow-Erlebnis mag Vergnügen bereiten, aber die Erfahrung von immer wiederkehrenden Flow-Erlebnissen gehört wohl eher in die Kategorie Freude.
    Wenn man im Unternehmen ein bestimmtes Ziel hat, zum Beispiel einen Bereich sanieren will und man Schritt für Schritt bemerkt, dass die Sanierung greift, dass die Maßnahmen, die man eingeleitet hat, erfolgreich sind und die Mitarbeiter wieder Mut fassen, stellt sich Freude ein. Und die ist garantiert ansteckend.
    Mihaly Csikszentmihalyi beobachtete, dass die Befragten immer wieder zu der Tätigkeit zurückkehrten, bei der sie dieses Flow-Gefühl hatten. Dadurch wurden sie gerade in diesen Tätigkeiten immer besser und wuchsen auch in ihrer Persönlichkeit. Die Wiederholung erzeugte immer neuen Flow. Die sich wiederholenden Flow-Erlebnisse brachten Selbstsicherheit, Zufriedenheit, und von anderen Anerkennung, Lob und Bewunderung.
    Csikszentmihalyi dehnte seine Flow-Befragungen auch auf andere Bevölkerungsgruppen aus. Er befragte nicht nur Künstler und Experten, sondern Putzfrauen, Maurer, Buchhalter und viele andere. Dabei konnte er nachweisen, dass die gleichen Zusammenhänge auch in diesen Gruppen zutrafen.
    Daraus leitete er ab, dass jeder Mensch bei jeder Arbeit Flow-Erlebnisse haben kann. Man muss nur die eigenen Stärken erkennen und sich darauf konzentrieren.
    Je mehr man sich in eine Tätigkeit hineinversenken kann, je mehr man zu einer Art Selbstvergessenheit kommt, desto häufiger und ausgeprägter sind die Glücksmomente.
    Die Geschichte von Tom Sawyer
    Ich finde das beste und überzeugendste Beispiel dafür, wie man Flow-Erfahrungen vermittelt und damit Motivation erzeugt, hat Mark Twain in »Die Abenteuer des Tom Sawyer« beschrieben:
    Tom hatte wieder einmal über die Stränge geschlagen und musste zur Strafe Tante Pollys großen Zaun weiß streichen. Das war nun kein kleiner Vorgartenzaun, sondern soll eine Fläche von 76 Quadratmeter gemäß Mark Twain gehabt haben. Toms Einstellung zur Arbeit ist hinreichend bekannt und so wundert man sich nicht, wenn er es als eine Strafarbeit verstand. Ich kann mir den Burschen so richtig gut vorstellen. Mit einem Eimer voll Farbe und einem großen Pinsel steht er unglücklich und missmutig vor dem Zaun. Er wurde sogar schwermütig. Er empfand sich als ausgeliefert, Depressionen bemächtigten sich seiner. Seufzend tauchte er den Pinsel in den Topf und strich einmal über eine Latte. Dann wiederholte er den Vorgang und noch einmal, und wurde langsamer. Dann betrachtete er den Fortschritt seiner Arbeit und wurde noch depressiver.
    Das klingt nun gar nicht nach Flow, nach Glück bei der Arbeit.
    Und dann kam auch noch Ben, einer seiner Freunde, vorbei. Der vermutete sofort, dass Tom eine Strafarbeit aufgebrummt bekommen hatte. Tom blieb gar nichts anderes übrig. Er wollte sich diese Blöße nicht geben. Daher legte er in sein Malen die größtmögliche Begeisterung, deren er fähig war.
    Dann wird zwischen den beiden Freunden ein Dialog geführt, der den Begriff Arbeit gänzlich neu definiert.
    Tom gab sich als großen Künstler. Er malte, überprüfte sein Werk mit kompetenter Miene. Dabei übersah er direkt seinen Freund.
    Der begrüßte ihn, fragt etwas ironisch, ob Tom eine Strafarbeit zu absolvieren habe.
    Jetzt erst schien Tom seinen Freund zu bemerken. Ben wußte, dass er seinen Freund normalerweise leicht verführen konnte. »Ich will schwimmen gehen, gehst Du mit?« Aber nein. Ben gab sich selbst die Antwort. Ich weiß: Strafarbeit.
    Tom kann das nicht verstehen. Welche Arbeit?
    Tom denkt darüber nach. Ist die Tätigkeit »Zaunstreichen« eine Arbeit oder nicht? Tom gibt darauf keine Antwort. »Aber sie macht wahnsinnig Spaß.«
    Ben glaubt seinem Freund nicht.
    Nun muss Tom nach Begründungen suchen. Ist Zaunstreichen eine alltägliche Arbeit? Nein, es ist eine

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