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Der Glückliche schlägt keine Hunde: Ein Loriot Porträt (German Edition)

Der Glückliche schlägt keine Hunde: Ein Loriot Porträt (German Edition)

Titel: Der Glückliche schlägt keine Hunde: Ein Loriot Porträt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Lukschy
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Marcel Wittrisch und Rudolf Schock. »Loriots Opernführer« wurde auf diese Weise zu einer unterhaltsamen Dreiviertelstunde, in der Vicco das, was er am meisten liebte, höchst kultiviert durch den Kakao zog.
    Anhand dieser hingeworfenen Skizze zeigte Loriot mir, wie das Grammophon seines Vaters ausgesehen hatte
    Zusätzlich enthielt die zweite DVD-Box Interviews und Begegnungen mit der großartigen Sopranistin Waltraud Meier, mit Yehudi Menuhin, August Everding und Wolfgang Sawallisch und noch einmal Loriots Auftritte in der Berliner Philharmonie.
    Als Zuckerl obendrauf erlebte schließlich der Zeichentrickfilm »In der Oper« (frei nach dem alten Radiosketch »Mies und Munter im Theater«) mit den Stimmen von Wilhelm Bendow und Franz-Otto Krüger zu Loriots allergrößtem Vergnügen seine verspätete Veröffentlichung.
    Wie schon beim letzten Mal überwachte ich auch diesmal die Endfertigung in Hamburg. Der Bendow-Film, den ich bis dahin immer nur in der vor Jahren vom Schneidetisch in der Bavaria abgefilmten Version gesehen hatte, war inzwischen digital restauriert worden und sah phantastisch aus. Der Ton wurde von unserer unermüdlichen Cutterin Andrea Detmer aufs Liebevollste synchronisiert, und kleine zusätzliche Bewegungen der Figuren wurden als Einzelbilder am Schnittcomputer eingefügt.
    Detaillierte Korrekturen waren auch bei den »Comedian Harmonists« nötig. Das Quintett erschien bisher immer nur in einzelnen Kurzauftritten in »Loriot 2« – für die Musik-Box haben wir aus den Einzelteilen einen längeren Trickfilm zusammengestellt. Dazu mussten Bewegungsdetails rückwärts abgespielt werden und einzelne Bildteile, wie der Kopf des Pianisten, isoliert animiert werden – dank moderner Computertechnik alles kein Problem. Zur Zeit der Entstehung des Cartoons hätte man dafür noch tagelang neu zeichnen und einzelbildweise nachaufnehmen müssen.

Der letzte Sketch
    Um der DVD-Box »Loriot und die Musik« zum Verkaufsstart im Herbst 2010 etwas auf die Beine zu helfen, bat uns Kai Marner von Warner Home, einen kleinen Werbefilm für die Websites von Internet-Händlern zu drehen. Loriot war mehr als zögerlich. Einen Werbefilm ausdenken, drehen und schneiden – schon wieder so eine Zumutung.
    Zufälligerweise hatte ich Vicco im Sommer 2008 dabei gefilmt, wie er in seinem Arbeitszimmer der Regisseurin Claudia Müller (»Deutschland, deine Künstler«) eine Passage aus Puccinis »Turandot« in seiner Lieblingsaufnahme mit Inge Borkh und Mario del Monaco vorspielte. Aus dieser kurzen Aufnahme schnitt ich einen Mini-Film, in den ich die DVD-Box am Ende einblendete. Über dem Gesang lagen ein paar werbende Worte, die Loriot für eine andere Veröffentlichung einmal gesprochen hatte. Er sah sich das kleine provisorische Werk an und bemängelte, dass man doch nicht ihn sprechen hören wolle, wenn del Monaco und Borkh singen. »Man will doch die Musik hören.« Damit war die Idee für den Werbefilm geboren: Wir würden Vicco filmen, wie er die Box anpreist, dann setzt plötzlich laut Musik ein, er redet ungerührt weiter, und sein Dialog geht in der Musik unter.
    Die Idee beflügelte ihn, er hatte augenblicklich Lust, für den Werbespot an einem Text zu arbeiten – dessen Löwenanteil später ja ohnehin nicht zu verstehen sein sollte. Zwar sorgte sich Romi, dass er sich überanstrengen könnte, aber Vicco warFeuer und Flamme. Der kleine Kreativitätsschub gab ihm regelrecht neue Kraft.
    Nachdem der Text stand, wurde in seinem Studio ein Plakat aufgehängt, vor das er sich setzte. Warner hatte einen Dummy der noch nicht fertigen DVD-Box geschickt, und die Dreharbeiten, mit kleinem Equipment und dem bewährten Dreamteam, ergänzt durch Tochter Susanne, begannen. Es war erstaunlich, wie viel Freude Vicco daran hatte, noch einmal vor der Kamera Quatsch zu machen. Denn an sich war der Werbefilm ein Anti-Werbefilm. Eine positive Eins-zu-eins-Werbung wäre für ihn nie in Frage gekommen. Es war sein letzter Sketch.
    Ich war aber nicht nur nach Ammerland gekommen, um mit ihm den Werbespot zu drehen. Aus den Aufnahmen vom Schauspieler-Workshop von 2008 und den zu seinem Geburtstag aufgenommenen Gedichten, ergänzt um Interviews mit seinen Studenten, hatte ich inzwischen eine erste Fassung von »Professor Loriot« geschnitten, die ich Vicco vorführte. Es berührte ihn außerordentlich, zu sehen, wie wichtig den Studenten der Nachmittag vor zwei Jahren gewesen war. Ich bat ihn, seinerseits die Kommentare der Studenten

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