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Der goldene Thron

Titel: Der goldene Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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schnaufend in einen der Armsessel. Sie war nicht mehr die Jüngste, und die Reise hatte sie tüchtig Kraft gekostet. Isabelle sah ihr an, wie erschöpft sie war, auch wenn sie sich niemals beschwerte.
    »Sie war in Conall verliebt, aber er fand sie aufdringlich«, erklärte Isabelle. »Sie tut mir leid. Ich weiß nicht, warum. Ich bin ihr nichts schuldig, und doch …« Sie streifte die Ärmel hoch, als sie Schritte auf der Holztreppe hörte. »Unsere Truhen kommen. Lass uns ein bisschen für Ordnung sorgen, bis mein Bad bereit ist. Ich werde ganz sicher nicht untätig herumsitzen, das macht mich nur müde.« Sie lächelte. »Du bleibst, wo du bist, und kommandierst mich herum, was hältst du davon?«
    »Um Gottes willen!«, rief Suzanne aus. »Das würde ich niemals wagen!«
    Sie sah so entsetzt aus, dass Isabelle schallend lachen musste.
    »Also gut, dann sag Dairenn, was sie mit meinen Sachen tun soll, und den Knechten, welche Kiste wohin kommt, und ich gehe nach den Kindern sehen.« Isabelle blieb reglos stehen und lauschte. »Hörst du?« Sie hob den Zeigefinger und lächelte. »Sie scheinen sich prächtig zu amüsieren.«
    Isabelle lief die Treppe hinab und stieß im Hof mit Conall zusammen.
    »Mylady!« Er verneigte sich knapp und blieb ungebührlich nah vor ihr stehen. »Ich war soeben auf dem Weg zu Euch.«
    Isabelle runzelte die Stirn. »So?« Sie wollte sich an ihm vorbeidrängen, doch Conall versperrte ihr den Weg. »Ich habe jeden Tag der letzten sechs Jahre auf deine Rückkehr gewartet«, raunte er ihr mit spröder Stimme ins Ohr. Seine Lippen berührten sie dabei an der Schläfe und jagten ihr einen Schauder über den Rücken.
    Isabelle rang nach Luft, seine draufgängerische Nähe beunruhigte sie. »Ich muss … ich wollte …«, stammelte sie, und plötzlich gab Conall ihr den Weg frei.
    »Willkommen auf Kilkenny, Mylady«, sagte er und verbeugte sich leicht. »Wenn Ihr mich braucht, findet Ihr mich im Stall, wie gewöhnlich«, fügte er noch hinzu. Er klang wie ein Stallmeister, der zu seiner Herrin sprach, und in keiner Weise anzüglich. Isabelle atmete auf. Sicher war er nur überrascht gewesen, ihr zu begegnen, und hatte einen Augenblick um Fassung ringen müssen.
    Sie nickte ihm huldvoll zu. »Danke, Conall«, sagte sie verbindlich und eilte auf den Hof, wo die Kinder spielten. »Mim!«, rief Isabelle entzückt aus, als eine gestreifte Katze an ihr vorbeischlich und in dem Schuppen verschwand, in dem sich die Dicke so gern versteckt hatte. Die alte Katze musste längst tot sein, trotzdem konnte Isabelle nicht anders, als zum Schuppen zu gehen und hineinzuspähen. Hier drin schien die Zeit seit ihrer Kindheit stehen geblieben zu sein. Für einen Augenblick hoffte Isabelle, Darragh würde aus einem der aufgetürmten Strohhaufen herauskriechen, aber nichts dergleichen geschah.
    »Mimimim«, lockte sie die Katze, doch vergeblich. Ein wenig enttäuscht wandte sich Isabelle ab und ließ die Tür hinter sich zufallen. Die Kinder spielten noch immer Nachlaufen, und in einer Ecke nicht weit entfernt standen die Kinderfrauen, schwatzten und hielten ein Auge auf die Kleinen. Isabelle atmete tief ein und beschloss, den begonnenen Burgbau genauer zu begutachten.
    »Vorsicht, Mylady!«, rief ein Mann, der sich an einem schweren Eisenscharnier zu schaffen machte, als Isabelle das obere Stockwerk betrat, und zeigte auf ein Werkzeug vor ihren Füßen. »Eine Baustelle ist gefährlich«, sagte er freundlich. »Auch wenn zurzeit nicht gearbeitet wird.« Er hüstelte und lächelte. »Wenn man einmal von mir absieht.« Er kam ein paar Schritte näher und verneigte sich. »Ich bin Maarten, der Baumeister. Oder sollte ich sagen, ich war der Baumeister?« Er seufzte. »Jeder andere wäre längst fort, so lange ohne Bezahlung, nur bei freier Kost, aber ich hasse es, einen einmal angefangenen Bau im Stich zu lassen. WerdetIhr … ähm, Euer Gatte … wird er die Arbeiten wieder aufnehmen lassen?« Hoffnung leuchtete in seinen Augen auf.
    »Ja, Master Martin, das werden wir.« Isabelle lächelte nun ebenfalls. »Ihr seid kein Ire«, stellte sie fest. Er hatte den Namen Martin so merkwürdig ausgesprochen, obwohl er ansonsten keinen Akzent hatte, »auch wenn Ihr wie einer ausseht.«
    »Mein Vater war ein flämischer Söldner, er ist mit Strongbows Männern nach Irland gekommen. Bevor er Soldat wurde, war er Baumeister gewesen, wie auch sein Vater zuvor. Er hat hier ein gutes Auskommen gefunden und eine Irin gefreit. Ich

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