Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
Vom Netzwerk:
sechzehn Millionen siebenhundertdreiundsechzigtausendsiebenhundertundsechzig Francs.
    – Na na, murmelte Summy Skim, wenn wir nur die siebenhundertsechzig Francs mit nach Hause bringen!
    – Was sagtest du, Summy?
    – Ach, nichts, mein lieber Ben, gar nichts.
    – Über eine solche Summe würde ich mich gar nicht wundern, fuhr Ben Raddle fort. Der Geograph John Minn behauptet ja, daß Alaska mehr Gold liefern werde als Kalifornien, dessen Ausbeute allein im Jahre achtzehnhunderteinundsechzig vierhundertfünf Millionen betragen hat. Warum sollte nun Klondike zu dem auf fünfundzwanzig Milliarden Francs geschätzten Goldvorrat der Erde nicht sein gutes Teil beitragen?
    – Das kommt mir sehr wahrscheinlich vor, stimmte ihm Summy klugerweise bei. Zunächst heißt es aber, an die nötigen Reisevorbereitungen denken, lieber Ben. Da hinaus nach jenen seltsamen Ländern zieht man doch nicht mit einem Hemd zum Wechseln und zwei Paar Socken.
    – Darum ängstige dich nicht, Summy laß das nur meine Sorge sein. Du wirst in Montreal nur in den Bahnzug ein-und in Vancouver daraus auszusteigen haben. Unsre Reisebedürfnisse sind ja auch nicht dieselben wie die eines Auswandrers, der, wenn er auf gut Glück in ein fernes Land pilgert, eine Last der verschiedensten Dinge mitschleppen muß. Was wir brauchen, das ist schon vorhanden, das findet sich auf dem Claim unsers Onkels. Wir haben nur für die Beförderung unsrer Personen zu sorgen.
    – Nun, das ist doch auch etwas! rief Summy Skim, die sind doch der Mühe wert, einige Vorsichtsmaßregeln zu treffen…. vor allem gegen die Kälte…. brrr…. mir ist’s schon zu Mute, als wäre ich bis auf die Knochen zu Eis erstarrt!
    – Ach, Torheit, Summy. Wenn wir in Dawson City eintreffen, ist ja die schöne Jahreszeit bestens im Gange.
    – Mag sein, doch später folgt ihr auch die schlechte.
    – Beruhige dich nur, tröstete ihn Ben Raddle. Auch im Winter wirst du keine Not leiden. Passende Bekleidung…. gute Ernährung…. ich sage dir, du kommst fetter nach Hause zurück, als du’s bei der Abreise warst.
    – Na, das verlange ich gar nicht, protestierte Summy Skim, der sich nun einmal in sein Schicksal ergeben hatte. Das sage ich dir: wenn ich auch nur um zwei Pfund zunehmen sollte, da ist’s mein Ende!
    – Scherze nur, Summy, scherze, so viel du willst, doch habe Vertrauen.
    – Ja ja, ohne Vertrauen geht’s gar nicht. Es ist also ausgemacht, daß wir am 2. April als El Doradosucher aufbrechen?
    – Ja, die Zwischenzeit genügt mir für alle Vorbereitungen.
    – Gut, Ben; da ich nun aber noch zehn Tage frei habe, werde ich sie auf dem Lande zubringen.
    – Ganz nach Belieben, Herr Vetter, antwortete Ben Raddle, ich meine nur, gar so schön wird’s in Green-Valley noch nicht sein.«
    Summy Skim hätte darauf entgegnen können, daß die Witterung dort jedenfalls besser als die in Klondike sein würde. Er unterdrückte das aber und begnügte sich mit der Versicherung, es werde ihm ein großes Vergnügen gewähren, noch ein paar Tage unter seinen Pächtern zu weilen, seine Felder, auch wenn Schnee darauf läge, und die schönen, von Rauhfrost glitzernden Wälder wiederzusehen, die eisbedeckten Flüsse und das Schollentreiben im Sankt Lorenzo zu betrachten. Bei tüchtiger Kälte böte sich einem Jäger dann auch Gelegenheit, ein gutes Stück Haar-oder Federwild zu erlegen, ohne von dem Raubzeug zu reden, von den Bären, Pumas und andern, die sich dort gelegentlich umhertreiben. Es sah fast aus, als wollte Summy Skim von allem Lebenden in jener Gegend Abschied nehmen.
    »Du solltest mich eigentlich begleiten, Ben, sagte er.
    – Meinst du wirklich? antwortete der Ingenieur. Wer befaßt sich denn dann mit unsren Reisevorbereitungen?«
    Schon am nächsten Tage saß Summy Skim auf der Eisenbahn. Am Bahnhofe von Green-Valley fand er ein Geschirr mit einem Paar kräftiger Pferde und am Nachmittage traf er auf seiner Besitzung ein. Wie immer, zeigte er sich sehr erkenntlich für den herzlichen Empfang, den man ihm hier bereitete; doch als die Pächter und die Arbeitsleute die Veranlassung zu dem vorzeitigen Besuch erfuhren, als sie hörten, daß der Gutsherr diesen Sommer nicht bei ihnen zubringen werde, gaben sie unverhohlen dem Kummer Ausdruck, den ihnen diese Nachricht machte.
    »Ja, liebe Freunde, sagte Summy Skim, Ben Raddle und ich, wir gehen nach dem Teufelslande, nach Klondike, das so fern von hier ist, daß man allein zwei Monate braucht, dahin zu kommen, und natürlich

Weitere Kostenlose Bücher