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Der Gorilla - die letzten schwarzen Riesen im Kongo

Der Gorilla - die letzten schwarzen Riesen im Kongo

Titel: Der Gorilla - die letzten schwarzen Riesen im Kongo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Jutzi
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Route aus im Hauptquartier per Funk melden müssen. So weiß man immer, wo sich die Truppe zumindest ungefähr befindet und wohin man Hilfe schicken muss, wenn die Meldung ausbleibt.
    Die Ranger, die Robert auf seiner Vulkanerkundung begleiten werden, warten etwa 35 Kilometer entfernt an der Westflanke des Kegelberges auf ihn. Die Fahrt durch Goma verläuft allerdings nicht reibungslos und verlangt Robert einiges an Nervenstärke ab. In den Straßen der Stadt herrscht emsiges Treiben. An einer Kreuzung steht ein groß gewachsener, breitschultriger Polizist in dunkelblauer Uniform und stoppt Roberts Geländewagen. Sein Gesichtsausdruck wirkt streng und herrisch. Demonstrativ legt er seine Rechte auf das Pistolenhalfter an seinem Gürtel. Er hat erkannt, dass da ein Ausländer fährt, aus dem vielleicht etwas herauszuholen ist. Er verlangt die Papiere und prüft sie eingehend. Die Fahrzeugdokumente sind offensichtlich in Ordnung, da lässt sich nichts machen. Aber jetzt hält er den Führerschein in Händen.
    »Der ist nicht gültig«, sagt er.
    Robert erkennt, worum es hier geht. Freundlich, aber bestimmt weist er den Beamten darauf hin, dass alles in Ordnung ist. Der Polizist bestreitet das. Mit seiner Trillerpfeife ruft er Verstärkung herbei. Schnell gruppieren sich zwei, drei weitere Uniformierte um den Wagen. Sie beratschlagen, wie sie die größtmögliche Summe aus ihrem Opfer herausholen können. Das will sich Robert nicht länger mit ansehen. Zum Glück fällt sein Blick auf das gerade in sein Auto eingebaute Funkgerät. Es ist zwar noch nicht einsatzfähig, aber was die können, kann er schon lange. Scheinbar routiniert hantiert er an den Knöpfen und hält sich das Mikrofon an den Mund: »Hallo, UN-Hauptquartier, hier ist die ZGF, hier spricht Robert Muir. Ich glaube, wir haben ein Problem. Hallo, UN-Hauptquartier.«
    Alleine die Erwähnung der Blauhelmtruppe lässt die Polizisten zusammenzucken. Sie schauen sich verunsichert an. Einer macht eine unwirsche Kopfbewegung, ein anderer stößt einen Fluch aus. Ruckartig verstreuen sie sich wieder im Getümmel der Straße. Der Beamte, der ihn gestoppt hat, reicht Robert hektisch den Führerschein zurück und verschwindet ebenfalls. Eilig mischt er sich unter die zahleichen Fußgänger. Er wartet noch nicht einmal ab, ob sich am Funkgerät überhaupt jemand meldet. Glück gehabt. Schmunzelnd fährt Robert weiter Richtung Nyiragongo.
    Am Fuße des Berges wartet der zwölfköpfige Rangertrupp. Die Männer haben ihre Kalaschnikows geschultert. Ihre Kampfanzüge sind verwaschen und abgewetzt und passen ihren Trägern nicht immer. Die meisten Wildhüter marschieren immerhin in Lederstiefeln. Nur drei besitzen lediglich Gummistiefel. Die Männer begrüßen Robert freudig und mit einem erwartungsvollen Lächeln. Endlich können sie eine zukunftsweisende Aufgabe angehen. Das spornt ihre Zuversicht an. Mit Elan beginnen sie den Aufstieg.
    Der knapp 3 500 Meter hohe Gipfel des Vulkans liegt in Wolken verborgen. Aber so weit werden sie wohl nicht hinaufklettern. Hoffentlich hält das Wetter, und sie kommen nicht in einen jener Regengüsse, die in kürzester Zeit alles durchtränken. Dass sie ihre Mission aus anderen Gründen abrupt abbrechen werden, ahnen sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Der Weg steigt steil an und führt zunächst durch dichten Wald. An manchen Stellen sind Stufen ins Erdreich getreten, an anderen muss sich Robert an Ästen oder Wurzelstöcken festhalten, damit er auf dem glitschigen Untergrund trotz seines festen Schuhwerks nicht abrutscht.
    Die Luft ist feucht, Dunstschwaden wehen durch den Wald. Von den Ästen hängen lange Flechten. Sie wirken wie gespenstische Tücher, die sich die Bäume umgehängt haben, um sich zum Tanz einzufinden.
    Schimpansen sollen hier gesichtet worden sein, hat ihm Paulin erzählt. Diese strahlen nicht die Abgeklärtheit von Berggorillas aus, sondern sind hektischer, agiler, aber auch aggressiver. Selten finden sie einmal Ruhe. Robert denkt an die Aussage eines Kollegen. Der Unterschied zwischen Menschen und Schimpansen sei, so der Biologe, dass man 100 einander fremde Menschen bedenkenlos in ein Flugzeug sperren und von New York nach San Francisco fliegen lassen könne. Angekommen könne man den Flieger öffnen und alle Insassen stiegen unversehrt aus. Mache man dasselbe mit Schimpansen, fände man sie bei der Ankunft alle tot vor, weil sie sich gegenseitig umgebracht hätten.
    Robert denkt an diese Bemerkung und blickt in

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