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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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Chandra kam mit hundert seiner engsten Anhänger, die die Debatte, die Diskussion, die Herausforderung verfolgen wollten. Ramakrishna wartete auf der Straße, um ihn zu empfangen, weit weg von dem Tempel, in dem er gewöhnlich lebte. Und er umarmte Keshav Chandra. Keshav Chandra war leicht verlegen, und seine Verlegenheit nahm immer mehr zu.
    Ramakrishna nahm seine Hand und führte ihn zum Tempel. Er sagte zu ihm: »Ich warte schon seit vielen Jahren. Warum bist du nicht früher gekommen?«
    Keshav Chandra sagte zu ihm: »Du scheinst mir ein seltsamer Mensch, du hast anscheinend überhaupt keine Angst. Verstehst du denn nicht? Ich bin zu einer Debatte hierher gekommen!«
    Ramakrishna antwortete: »Natürlich.«
    Also setzten sie sich in der Nähe des Tempels ans Ufer des Ganges, an einem wunderschönen Platz unter einem Baum. Und Ramakrishna sagte: »Fang an.«
    Also fragte ihn Keshav Chandra: »Was ist deine Aussage über Gott? «
    Ramakrishna erwiderte: »Muss ich etwas über Gott aussagen?
    Kannst du Gott nicht in meinen Augen sehen?«
    Keshav Chandra wirkte leicht verwirrt: »Was für ein Argument ist denn das? «
    Ramakrishna fragte weiter: »Kannst du Gott nicht in meiner Hand spüren? Komm näher, mein Sohn.«
    Und Keshav Chandra wunderte sich wieder: »Was für ein Argument ...?«
    Er hatte schon an vielen Debatten teilgenommen, er hatte viele große Gelehrte besiegt, und dieser Hinterwäldler ... Das Hindi-Wort für Idiot ist Ganwar, und eigentlich bedeutet es Dorfbewohner.
    Gaon ist das Dorf, und Ganwar ist jemand vom Dorf. Doch man verwendet es in der Bedeutung von dumm, zurückgeblieben, hinterwäldlerisch, idiotisch.
    Ramakrishna sagte: »Wenn du die Sprache meiner Augen verstehen kannst, wenn du die Energie meiner Hand verstehen kannst, ist das Beweis genug dafür, dass die Existenz intelligent ist.
    Denn woher kommt deine Intelligenz? «
    Das war ein großartiges Argument. Er sagte: »Wenn du diese große Intelligenz besitzt – und ich weiß, dass du ein sehr intelligenter Mensch bist; ich habe dich immer geliebt –, dann sag mir doch, woher diese Intelligenz kommt. Wenn die Existenz ohne Intelligenz wäre, könntest du sie nicht besitzen. Woher sollte sie denn kommen? Du bist der Beweis dafür, dass das Leben intelligent ist, und das ist es, was ich unier Gott verstehe. Für mich ist Gott nicht jemand, der auf einer Wolke sitzt. Für mich bedeutet Gott einfach nur, dass die Existenz intelligent ist. Es ist ein intelligentes Universum; wir gehören dazu und wir werden gebraucht. Es erfreut sich an unserer Freude, es feiert in unserem Feiern, es tanzt durch unseren Tanz. Hast du meinen Tanz schon gesehen?« Und er begann zu tanzen.
    Keshav Chandra fragte sich, was er nun machen sollte. Doch Ramakrishna tanzte so wunderbar. Er war ein guter Tänzer, denn er pflegte im Tempel manchmal vom Morgen bis zum Abend zu tanzen – ohne Pause! Er tanzte und tanzte, bis er erschöpft zu Boden fiel.
    Also begann er so voller Freude und mit solcher Anmut zu tanzen, dass in Keshav Chandra ganz plötzlich eine Transformation vor sich ging. Er vergaß all seine Logik, er sah die Schönheit dieses Mannes, er sah das Strahlen dieses Menschen, er sah eine Freude, die er selbst noch nie verspürt hatte.
    All sein Intellekt, all seine Argumente befanden sich nur an der Oberfläche, in seinem Innern herrschte vollständige Leere. Und dieser Mensch floss geradezu über. Er berührte Ramakrishnas Füße und sagte: »Vergib mir. Ich war voll kommen im Irrtum über dich.
    Ich weiß nichts, ich habe nur philosophiert. Du weißt alles, und du sagst kein einziges Wort. «
    Ramakrishna erwiderte: »Ich vergebe dir nur unter einer Bedingung. «
    Keshav Chandra sagte zu ihm: »Ich akzeptiere jede Bedingung von dir. Ich bin bereit.«
    Und Ramakrishna antwortete: »Meine Bedingung ist, dass du ab und zu kommen musst, um mit mir zu diskutieren, um mit mir zu debattieren, um mich herauszufordern.«
    Das ist die Antwort eines Mystikers; und Keshav Chandra war vollkommen am Ende. Er wurde ein ganz neuer Mensch und begann jeden Tag zu kommen. Bald verließen seine Anhänger und sagten: »Er ist verrückt geworden. Dieser Verrückte hat ihn angesteckt. Zuerst war es nur ein Verrückter, jetzt sind es zwei. Er tanzt sogar mit ihm. «
    Doch Keshav Chandra, der ein griesgrämiger Mensch gewesen war, der voller Groll gewesen war und sich über alles beklagte, weil er in einem negativen Raum lebte, begann plötzlich aufzublühen; Blumen tauchten

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