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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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nichts nützt. Al­le hal­be Stun­de braucht die­ses Au­to mei­nen Dau­men­ab­druck, sonst blo­ckiert der Mo­tor, und die Au­to­ma­tik setzt ein, da­her kön­nen Sie …“
    Sie sah ihn an, und er war über­rascht, als er Trä­nen auf ih­ren Wan­gen sah. Das hel­le Haar war zer­zaust, doch auf die­se wil­de Art war sie auch wun­der­hübsch. „Sie ha­ben von mir nichts zu be­fürch­ten, Sir! Ich ha­be kei­ne Waf­fe. Ich ha­be gar nichts. Kein Es­sen. Kei­nen Aus­weis. Ich weiß nicht, wie ich es Ih­nen wie­der­gut­ma­chen kann, aber bit­te, bit­te fah­ren Sie los, sonst ist al­les ver­lo­ren. Ich wür­de lie­ber ster­ben als dort­hin zu­rück­ge­hen!“
    Ihm war im­mer noch un­be­hag­lich, doch er fuhr wei­ter und be­schleu­nig­te so stark, daß er sich in den lau­fen­den Ver­kehr wie­der ein­fä­deln konn­te. „Wo­hin wol­len Sie?“ frag­te er.
    „Zur Bar­lowville-Sta­ti­on“, ant­wor­te­te sie.
    Er be­gann, den Co­de in das Com­pu­ter­ter­mi­nal ein­zu­spei­sen, um den Zielort ge­nau­er zu be­stim­men. „Oh, nein!“ pro­tes­tier­te sie. „Bit­te, Sir, fra­gen Sie nicht die Ma­schi­ne! Sie wer­den sie auf mich ein­stim­men, und in we­ni­gen Mi­nu­ten wird die Po­li­zei …“
    Der Dä­mon in der Ma­schi­ne. Pauls Fin­ger er­starr­ten. „Sie ste­hen auf der Fahn­dungs­lis­te?“ frag­te er be­un­ru­higt. Er hat­te ge­ra­de ge­ur­teilt, sie sei harm­los, aber das ge­fiel ihm nicht. Das war das letz­te, was er ge­brau­chen konn­te, ei­ne po­li­zei­li­che Un­ter­su­chung des Wa­gens!
    „Ich wer­de de­pro­gram­miert!“ er­klär­te sie has­tig. „Ich ge­hö­re zum Hei­li­gen Or­den der Vi­si­on, und mei­ne Leu­te ver­su­chen …“
    „De­pro­gram­mie­ren sie re­li­gi­öse Ver­rück­te im­mer noch?“ frag­te er ge­dan­ken­los. „Ich dach­te, das sei schon seit zehn Jah­ren zu­sam­men mit an­de­ren For­men des Ex­or­zis­mus ab­ge­schafft wor­den.“
    „Es kommt im­mer noch vor“, ent­geg­ne­te sie. „Mit den eta­blier­ten Sek­ten ist es in Ord­nung – sie ha­ben vor vie­len Jah­ren mit ih­ren In­itia­tio­nen auf­ge­hört –, aber die neu­en wer­den im­mer noch ver­folgt.“
    Der Ri­tus des Durch­bruchs, dach­te Bru­der Paul. Je­de neue Re­li­gi­on muß­te ei­ni­ge Ver­fol­gung durch­ste­hen, um ih­re Exis­tenz zu recht­fer­ti­gen, und wenn sie stark ge­nug wur­de, um zu­rück­zu­schla­gen wie das frü­he Chris­ten­tum, wur­de sie le­gi­tim und be­gann, die nach­fol­gen­den Re­li­gio­nen zu ver­fol­gen.
    Er zuck­te die Ach­seln. „Ich weiß dar­über nicht viel.“ Nicht in sei­nem Ge­schäft – und es war ihm auch egal. Re­li­gi­on war für ihn von nur ge­rin­gem In­ter­es­se, ab­ge­se­hen von ei­ner mor­bi­den Neu­gier auf die Leicht­gläu­big­keit der Men­schen. Aber das hier war ein hüb­sches Mäd­chen, das ihm auch ir­gend­wie ver­traut zu sein schi­en. Das weich fal­len­de Haar, die­se vol­len Brüs­te, die Art, wie sie re­de­te – er wur­de in­ter­es­sier­ter. „Aber wenn Sie wirk­lich zu die­sem Kult zu­rück­ge­hen wol­len …“
    „Oh, na­tür­lich!“ rief sie. „Ei­nes Ta­ges wer­de ich zu­rück­ge­hen.“
    Paul traf ei­ne Ent­schei­dung. „Ich brin­ge Sie hin, wenn es nicht zu weit von mei­nem Weg liegt. Aber wenn ich nicht die Au­to­bahn­ab­fahrt aus dem Com­pu­ter ab­fra­gen darf …“
    „Ich kann Ih­nen den Weg sa­gen“, sag­te sie eif­rig. Dann blick­te sie ihn an und lä­chel­te, und die­ser Ge­sichts­aus­druck ließ sie auf­strah­len. „Ich hei­ße Schwes­ter Beth.“
    „Mein Na­me ist Paul Cenji.“ Was zum Teu­fel hat­te er für einen Na­men er­war­tet? Dies schi­en ei­ne Er­in­ne­rung zu sein, aber sie ent­fal­te­te sich in ei­ner ihr ei­ge­nen Ge­schwin­dig­keit; er konn­te sich nicht er­in­nern, was an die­sem Tag in sei­ner Ver­gan­gen­heit wei­ter ge­sche­hen war, da­her muß­te er es noch ein­mal durch­le­ben.
    Er fuhr ein Weil­chen wei­ter und frag­te dann: „Wie konn­te man Sie denn von der Kir­che weg­schnap­pen?“
    „Mei­ner Sta­ti­on. Wir ha­ben kei­ne rich­ti­gen Kir­chen, nur Ope­ra­ti­ons­zen­tren. Mei­ne Mut­ter hat mich an­ge­ru­fen und ge­sagt, mei­ne

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