Der Gott von Tarot
Drache der Versuchung griff ihn an, wurde aber aufgeblasen wie ein Wasserstoffballon, bis er mit harmlosem Flämmchen verbrannte. Therion würde sagen, er habe sich zu Tode gefurzt. Dann wieder die Priesterin von I A O, die ihm ihren lieblichen Körper öffnete und schrie: „Ich bete dich an, I A O!“, aber es erregte ihn nicht mehr. Die Farben des Tarot: Symbole flogen um ihn her wie die Karten in Alice im Wunderland: Männliche Stäbe und Schwerter durchbohrten weibliche Kelche und Scheiben. Rasch, innerhalb weniger Sekunden, schaffte er sich diese störenden Gedanken vom Leib. Allmählich orientierte er sich an seinem Ziel: seiner eigenen wahren Natur.
Jetzt konnte er in der Ferne das erste Glühen wahrnehmen – die Strahlung des Grals. Wie bei Anbruch der Dämmerung verstärkte sich dieses wunderbare Licht, während er darauf zuschoß. Die störenden, überflüssigen Gedanken verschwanden und leuchteten in Pastelltönen vor der strahlenden Sonnenscheibe; er flog an ihnen vorbei und enthüllte den Weg nach Nirwana.
Endlich tauchte der glühende Rand auf, großartiger als jede Vision, die er sich zuvor auch nur vorgestellt hatte. Weiter flog er, bekam mehr zu Gesicht: die prachtvolle Rundung des heiligen Grals, der perfekt vom Himmel hing.
Nun sah er, daß der Kelch selber glühte, so wie damals, als er an den erstaunten Rittern von König Arthurs Tafelrunde vorbeigeschwebt war. Dies war ein schwaches Glimmern, verglichen mit dem ursprünglichen Funkeln. Dieser Schein entstand durch den Inhalt – die tief verschleierte Gestalt, deren Licht sich zwischen Baldachin und Rand ergoß. Die Gestalt seiner Essenz!
Neugierig bewegte er sich darauf zu, nun gewiß, daß er die Pracht, die seine Seele war, erblicken würde. Welche Gestalt würde sie annehmen, jene göttliche Offenbarung? Ein riesiger, edler, leuchtender Kristall mit Myriaden von Facetten, eine myriadeneckige Reflektion? Eine gottähnliche Strahlung, die das sterbliche Auge blenden würde? Eine unberührbare Aura reinen Wunders?
Er gelangte zu dem riesigen Gefäß, jenem Kelch Jesu, der Quintessenz von Ambition, und spähte unter die strahlende Abdeckung. Er spürte einen schrecklichen, unangemessenen Geruch, doch er ignorierte ihn. Hier schließlich lag die Wahrheit, die Seele!
Es war ein riesiger, halb gerollter, halb zerbröselnder, dampfender menschlicher Kothaufen.
8
Emotion
Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden wider die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, auf daß, so er etliche des Weges fände, Männer und Weiber, er sie gebunden führe gen Jerusalem.
Und da er auf dem Wege war und nahe an Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel.
Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwerfallen, wider den Stachel zu locken.
Und er sprach mit Zittern und Zagen: Herr, was willst du, das ich tun soll? Der Herr sprach zu ihm: Stehe auf und gehe in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.
Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen und waren erstarrt, denn sie hörten die Stimme, aber sahen niemanden.
Saulus aber richtete sich auf von der Erde, und als er seine Augen auftat, sah er niemanden. Sie aber nahmen ihn bei der Hand und führten ihn gen Damaskus.
Und er war drei Tage nicht sehend und aß nicht und trank nicht.
Die Bibel, Apostelgeschichte, Kapitel 9, 1-9
Paul schneuzte sich und versuchte, den Geruch des Shit aus der Nase zu vertreiben. Er fuhr ein Auto, eine altmodische
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