Der Gotteswahn
spielt er auch in einem der klassischen Fälle von gegenseitigem Altruismus bei Tieren eine Rolle bei der symbiotischen Beziehung zwischen den kleinen Putzerfischen und ihren wesentlich größeren »Kunden«. In einem gut durchdachten Experiment wurde gezeigt, dass einzelne Putzerlippfische (Labroides dimidiatus) , die von potenziellen Kunden beobachtet worden waren und sich als geschickte Putzer erwiesen hatten, von diesen Kunden häufiger ausgewählt wurden als andere Putzerfische, die zuvor ihre Reinigungsaufgabe vernachlässigt hatten. Vgl. R. Bshary/A.S. Grutter, »Image Scoring and Cooperation in a Cleaner Fish Mutualism«, Nature 441 (22. Juni 2006), S. 975–978.
[38] Man beachte, dass die farblichen Zuordnungen in Amerika denen in Europa genau entgegengesetzt sind: In Großbritannien ist blau die Farbe der Konservativen, rot wie in der übrigen Welt die Farbe, die man traditionell mit der politischen Linken in Verbindung bringt.
[39] H.L. Mencken definiert das Gewissen – wieder einmal mit seinem charakteristischen Zynismus – als innere Stimme, die uns warnt, es könne jemand zusehen.
[40] Dies ist die übliche Interpretation für Kants Überzeugungen. Der angesehene Philosoph A.C. Grayling vertrat allerdings mit stichhaltigen Gründen in New Humanist (Juli/August 2006) die Überzeugung, Kant habe sich zwar öffentlich an die religiösen Konventionen seiner Zeit gehalten, sei aber in Wirklichkeit Atheist gewesen.
[41] Die Geschichte erschien unter http://datelinehollywood.com/archives/2005/09/05/robertson-blames-hurricane-on-choice-of-ellen-degeneres-to-host-emmys/ (1.4.2007). Ob sie stimmt, ist nicht geklärt. In jedem Fall wurde sie allgemein geglaubt, zweifellos weil sie ganz und gar typisch dafür ist, wie evangelikale Geistliche – auch Robertson – sich über Katastrophen wie »Katrina« äußern. Siehe zum Beispiel www.emediawire.com/releases/2005/9/emw281940.htm (1.4.2007). Die Website, der zufolge die Geschichte über Robertson und »Katrina« nicht stimmt (www.snopes.com/katrina
/satire/robertson.asp) (1.4.2007), zitiert den Geistlichen auch mit folgender früheren Äußerung über eine Schwulenparade in Orlando, Florida: »Ich warne Orlando: Ihr liegt auf der Route einiger schwerer Wirbelstürme; wenn ich an eurer Stelle wäre, würde ich Gott nicht so provozieren.«
[42] Diese höchst komische Idee stammt von Jonathan Miller, der sie aber erstaunlicherweise nie in einem Sketch der Reihe Beyond the Fringe unterbrachte. Ihm verdanke ich auch, dass er mir das Fachbuch empfahl, das die Grundlage dafür bildete: Halbertal/Margalit 1992.
[43] Über den heimtückischen Einfluss des saudischen Wahhabitentums in Großbritannien berichtet Johann Hari in seinem Artikel »We All Fund This Torrent of Saudi Bigotry«. Er erschien ursprünglich im Independent vom 8. Februar 2007 und findet sich auch auf mehreren Websites, unter anderem auf RichardDawkins.net.
[44] Mittlerweile ist das Buch Reading Judas von Elaine Pagels und Karen L. King erschienen (London: Viking 2007). Es stützt sich auf Karen Kings Übersetzung des Judasevangeliums und zeigt Mitgefühl mit dem angeblichen Erzverräter (der in dem Evangelium selbst in der dritten Person auftritt).
[45] Vgl. www.raptureready.com (6. 4. 2007). Wahrscheinlich wissen Sie nicht, was das Wort »Bedrängnisheilige« in diesem Satz bedeutet. Machen Sie sich nichts daraus : Sie haben Besseres zu tun.
[46] Der britische Autor Herman McNeile (Pseudonym »Sapper«, 1888–1937) schrieb insgesamt elf Bulldog-Drummond-Romane. Weitere erschienen nach seinem Tod von anderen Autoren.
[47] Ich habe nicht die Unverfrorenheit, mich aus den gleichen Gründen zu verweigern wie einer meiner angesehenen Wissenschaftlerkollegen, wenn ein Kreationist ein formelles Streitgespräch mit ihm führen will (ich werde seinen Namen nicht nennen, aber seine Worte sollte man mit australischem Akzent lesen): »In Ihrem Lebenslauf würde sich das gut machen, in meinem nicht.«
[48] Ähnlich hohe moralische Ansprüche erheben auch die Tierschützer, die Wissenschaftler, welche medizinische Forschung mit Versuchstieren betreiben, mit Gewalt bedrohen.
[49] Das Spektrum der Möglichkeiten ist damit natürlich nicht erschöpft. Eine deutliche Mehrheit der US-amerikanischen Christen nimmt gegenüber der Abtreibung keine absolutistische Haltung ein, sondern befürwortet die Möglichkeit der persönlichen Entscheidung. Dies gilt zum Beispiel für die Religious Coalition for
Weitere Kostenlose Bücher