Der Graf und die Diebin
Hose und schob sich über sie. „Du bekommst, was du willst, kleine Nymphe“, stöhnte er.
Sein Mund umschloss ihre rechte Brustwarze, und er spürte den Geschmack ihres berauschenden, jungen Körpers, das Blut tobte in seinen Ohren, sein Glied glitt wie von selbst zwischen ihre Schenkel und suchte sich den Weg in ihren Schoß. Er zwang sich, langsam in sie hineinzugleiten, spürte die Feuchte in ihr und wäre fast schon gekommen, bevor er ganz in ihr versunken war. Einen Augenblick lang blieb er bewegungslos, dann hob er den Oberkörper an und blickte in ihr Gesicht. Ihre Lippen waren geöffnet, der Blick auf ihn gerichtet. „Jeanne“, flüsterte er. „Jeanne.“
Nadine lächelte und berührte mit der Hand sacht seine Wange. Er hielt es nicht mehr aus und begann sich zu bewegen. Zuerst langsam, dann rascher. Als er sie stöhnen hörte, schienen die Wellen einer heißen, wilden Leidenschaft über ihm zusammenzuschlagen und er glaubte, darin ertrinken zu müssen. Er hörte sich keuchen, steigerte den Rhythmus seiner Bewegung, dann zwang sein Körper ihn, in sie hineinzustoßen. Sie schrie leise vor Lust und wand sich unter ihm, er stieß immer heftiger zu, wusste kaum noch, ob er selbst es war, der sein heißes Glied immer wieder nach vorn trieb, oder ob eine unbekannte Gewalt ihn dazu zwang. Als sie den Gipfel der Lust erreicht hatte, ließ sie helle, girrende Töne hören – und gleich darauf rissen die Wellen eines gewaltigen Stroms ihn mit sich fort, und er ergoss sich in ihren Körper. Erschöpft war er auf sie herabgesunken und spürte voller Erstaunen, dass sie ihn mit den Armen umfing.
„Es tut mir leid, Monsieur“, sagte sie leise. „Es tut mir so leid.“
Jeanne erwachte mit einem dumpfen Gefühl im Kopf, als habe sich eine schwere, dunkle Wolke über sie gelegt. Benommen richtete sie sich auf und sofort wurde ihr wieder bewusst, dass Christian eine andere liebte. Sie hatte ihn verloren. Im Salon nebenan hörte sie leise Geräusche, Geschirr klapperte, ein Stuhl wurde verschoben. Ein Duft von Kaffee und frischem Brot stieg ihr in die Nase.
„Nadine?“
Die kleine Zofe erschien an der Tür mit leichten Ringen unter den Augen. Offensichtlich hatte sie heute Nacht auch schlecht geschlafen.
„Hilf mir ankleiden.“
„Der Duc ist nebenan, Mademoiselle. Er wartet auf Euch mit dem Frühstück.“
Roger saß mit übereinander geschlagenen Beinen auf einem Stuhl und las in einem der Journale, die er Jeanne mitgebracht hatte. Als sie eintrat, sah er ihr forschend ins Gesicht und erhob sich, um sie zu begrüßen.
„Wie geht es dir?“, fragte er ein wenig besorgt.
„Gut“, entgegnete sie und lächelte tapfer.
Er war erleichtert und beeilte sich, ihr Kaffee einzugießen. Ihr Kummer griff ihm ans Herz, und er war froh, dass er sich zu ihrem Vater gemacht hatte. Sonst hätte er am Ende vor lauter Rührung noch um ihre Hand angehalten. Eine Vorstellung, die ihn zutiefst erschreckte, denn er war der festen Überzeugung, dass eine Heirat, bei der Gefühle eine Rolle spielten, früher oder später unweigerlich zum Vorhof der Hölle werden musste. Inzwischen hatte er jedoch Zeit gehabt, die alte Kaltblütigkeit wieder zu gewinnen und mit Gelassenheit an die Zukunft zu denken.
Jeanne setzte sich im gegenüber, rührte Zucker in ihren Kaffee und wandte sich dann den eingelegten Früchten zu. Sie schien ihm gefasst genug, um mit ihr ein vernünftiges Gespräch zu führen.
„Du solltest diesen Wirrkopf so schnell wie möglich vergessen, liebe Jeanne. Ein charmanter und liebenswerter Bursche – aber unverlässlich. Willst du dein Leben lang unter einem eifersüchtigen Ehemann leiden? Es wäre schade um dich, denn du hättest ein glücklicheres Los verdient.“
Sie löffelte eingelegte Birnen und schwieg zu seinen Ausführungen. Nüchtern betrachtet hatte er recht. Die Gefühle in ihrer Brust konnte sie jedoch nicht so einfach ersticken. Ob sie ihn hasste oder liebte – ihre Gedanken waren bei Christian. „Wenn du bereit wärest, meine Pläne bei Hofe eine Weile zu unterstützen, würdest du ohne Zweifel in naher Zukunft eine hervorragende Partie machen.“
„Vielleicht....“, murmelte sie.
Er hörte ihr Desinteresse deutlich heraus und begriff, dass sie noch Zeit brauchen würde. Er hatte schon einige Ehekandidaten für sie ausgemacht, die sowohl für sie als auch für ihn eine gelungene Verbindung bedeuten würden. Uralter Adel, großer Besitz und Einfluss am Königshof – die hübsche
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