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Der Graf und die Diebin

Der Graf und die Diebin

Titel: Der Graf und die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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Raum hinein und legte ihn auf den Boden.
    „Rasch“, kommandierte er. „Zieh dich aus.“
    „Was?“
    Er blitzte sie wütend an und begann den am Boden liegenden Mann zu entkleiden. „Halt den Mund und tu, was ich sage. Zieh dich aus.“
    Sie begriff, was er vorhatte und begann ihr Kleid aufzubinden. „Das ist Wahnsinn, Christian“, stammelte sie. „Das kann nicht funktionieren. Sie werden es merken.“
    „Sei endlich still“, fluchte er und riss dem Wärter die Stiefel herunter. Dann zog er ihm die Hose aus und warf sie vor Jeanne auf den Boden. Sie stand im Unterrock vor ihm und sah ihn hilflos an.
    „Alles ausziehen!“, zischte er. „Auch das Korsett. Verdammt – habe ich dir nicht gesagt, dass du dieses elende Ding nicht mehr anziehen sollst?“
    „Aber....“
    Er half ihr, die Schnüre zu lösen und zog ihr das Kleidungsstück vom Körper. Für einen Augenblick spürte sie seine Hände, die ihren Busen umschlossen, dann zog er ihr das Hemd des Wärters über den Kopf. „Das ist widerlich“, jammerte sie.
    „Es wird noch besser – steig in die culotte. Nun mach schon!“
    „Oh Gott!“
    Das Beinkleid war kalt und kratzig und an den Hüften ein wenig zu eng. Sie fuhr in die Stiefel und zog das Wams über. „Binde das Haar hoch“
    Er riss ein Band von ihrem Kleid ab und reichte es ihr. Während sie sich bemühte, ihre Haarflut zusammenzubinden und unter dem Barett des Wärters zu verstauen, sah sie verblüfft zu, wie er dem nackten Wärter ihr Korsett anlegte. „Was treibst du da?“
    „Willst du, dass der arme Kerl erfriert?“, grinste er und zog dem Bewusstlosen Unterrock und Kleid über.
    „Fass mit an – wir legen ihn auf das Bett.“
    Sie dachte an die vielen wilden Scherze, die er daheim in der Normandie getrieben hatte, und trotz der Aufregung und Angst musste sie lächeln. Was für ein fantastischer Kindskopf er war.
    Er trat zu ihr und musterte sie zufrieden von Kopf bis Fuß. Dann strich er ihr eine vorwitzige Locke aus der Stirn und nickte. „Du sagst kein Wort und tust nur, was ich dir sage. Versprich es!“
    „Oh, Christian“, flüsterte sie. „Wenn es schief geht, werden sie dich verurteilen und töten.“
    „Versprich es!“
    „Ich will nicht, dass du dich wegen mir in solche Gefahr begibst!“
    „Bekomme ich jetzt dein Versprechen, oder muss ich dich erst übers Knie legen?“
    Seine dunklen Augen funkelten sie zornig an, und ihr Herz klopfte zum Zerspringen. „Ich verspreche es, Christian.“
    „Gut“, knurrte er und fasste sie am Arm.
    Der kleine Flur war leer. Er zog sie die Treppe hinauf, und Jeanne schrak zusammen, als laute fröhliche Männerstimmen durch die Mauern drangen.
    „Ich habe ihnen ein Fässchen Wein gebracht“, raunte Christian ihr zu. „Zur Feier meines ruhmreichen Sieges.“
    Sie erreichten einen Treppenabsatz, der sich in einen kreisrunden Raum öffnete. Eine Gruppe Soldaten saß beisammen, man sprach eifrig dem gespendeten Wein zu. „Geh hinter mir her und kümmere dich um nichts.“
    Sie gehorchte. Die Soldaten hoben die Becher auf das Wohl des Kriegshelden, einer stand auf und schwankte leicht hin und her. „He – ein Becher für den edlen Spender!“ Christian winkte freundlich und gab zu verstehen, dass er in eiliger Mission sei. „Jean Baptiste! Trink einen Becher mit. Sollst auch nicht leben wie ein Hund!“, grölte einer der Soldaten und goss ein. „Später“, wies ihn Christian zurück. „Wir haben noch zu tun.“
    Jeanne zitterten die Knie, als sie durch einen engen Flur liefen und dann auf eine schmale Steintreppe stießen. „In der Halle oben sind hauptsächlich Besucher“, flüsterte Christian. „Schwierig wird es am Eingangstor.“
    Sie hasteten die Treppe hinauf – Christian hatte recht vermutet, es standen einige Frauen und Männer in der Halle, die um die Gnade baten, ihre hier eingekerkerten Verwandten oder Freunde sehen zu dürfen. Mutig durchquerten sie den hohen düsteren Raum – da erschienen unversehens vier Soldaten vor ihnen, geführt von einem Offizier. Christian fluchte leise.
    „De Saumurat!“, rief der Offizier erfreut. „Wohin so eilig?“
    „Zum Ausgang. Ich habe ein paar Kameraden besucht.“
    „Und du willst schon gehen? So kommst du mir nicht davon. Trink ein Glas mit mir.“
    „Ein andermal. Ich bin leider in Eile. Ein guter Freund liegt krank darnieder.“ Das war nicht einmal gelogen. Nur dass de Gironde kein guter Freund war.
    Hinter ihnen erhob sich Lärm. Eine zerlumpte Frau hatte

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