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Der Graf von Monte Christo

Der Graf von Monte Christo

Titel: Der Graf von Monte Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihnen den Beweis für meine Erklärung schuldig.
    Aber Sie haben bei der Untersuchung erklärt, Sie hießen Benedetto, rief heftig der Präsident, Sie haben gesagt, Sie seien eine Waise, und Sie nannten Korsika als Ihr Vaterland.
    Ich habe bei der Untersuchung gesagt, was mir gut schien, und habe mir die Wahrheit für diese feierliche Gelegenheit vorbehalten. Ich wiederhole Ihnen, daß ich in Auteuil in der Nacht vom 27. auf den 28. September des Jahres 1817 geboren wurde und der Sohn des Herrn Staatsanwalts von Villefort bin. Wollen Sie nun die Einzelheiten wissen? Ich werde sie Ihnen sagen: Ich wurde geboren im ersten Stocke des Hauses Nro. 30, Rue de la Fontaine, in einem mit rotem Damast austapezierten Zimmer. Mein Vater sagte meiner Mutter, ich sei tot, nahm mich in seine Arme, wickelte mich in eine mit einem H. und mit 15 gezeichnete Serviette, und trug mich in den Garten, wo er mich lebendig begrub.
    Ein Schauer durchlief alle Anwesenden, als sie sahen, daß die Sicherheit des Angeklagten wie der Schrecken des Herrn von Villefort zugleich wuchsen.
    Doch woher wissen Sie diese einzelnen Umstände? fragte der Präsident.
    Ich will es Ihnen sagen, Herr Präsident. In den Garten, wo mich mein Vater begraben, hatte sich in dieser Nacht ein Mensch geschlichen, der ihn aus den Tod haßte und seit langer Zeit auf ihn lauerte, um eine korsische Rache an ihm zu nehmen. Dieser Mensch war in einem Gesträuch verborgen; er sah meinen Vater ein Kistchen in die Erde vergraben und brachte ihm mitten in seiner Arbeit einen Messerstich bei; im Glauben, das Kistchen enthalte einen Schatz, öffnete er das Grab und fand mich noch am Leben. Dieser Mann trug mich in das Hospital der Findelkinder, wo ich unter Nummer 37 eingeschrieben wurde. Drei Monate nachher machte seine Schwägerin die Reise von Rogliano nach Paris, um mich zu holen, forderte mich als ihren Sohn zurück und brachte mich nach Hause. Deshalb bin ich, obgleich in Auteuil geboren, doch in Korsika erzogen wurden.
    Es herrschte einen Augenblick ein so tiefes Schweigen, das; man den Saal hätte für leer halten sollen.
    Fahren Sie fort! sprach die Stimme des Präsidenten.
    Ich konnte allerdings glücklich sein bei den braven Leuten, die mich anbeteten; aber meine verkehrte Natur trug den Sieg über alle Tugenden davon, die meine Adoptivmutter in mein Herz zu pflanzen suchte. Ich wuchs im Schlechten und gelangte zum Verbrechen. Eines Tages, als ich Gott verfluchte, daß er mich so böse gemacht und mir ein so abscheuliches Geschick gegeben, kam mein Adoptivvater zu mir und sagte: Lästere nicht, Unglücklicher! Denn Gott hat dir das Tageslicht ohne Zorn verliehen, das Verbrechen kommt von deinem Vater. Von da an hörte ich auf, Gott zu lästern, aber ich verfluchte meinen Vater; und darum ließ ich hier die Worte vernehmen, die Sie mir vorgeworfen, Herr Präsident; darum habe ich den Skandal veranlaßt, über den diese Versammlung noch voll Entrüstung bebt. Ist dies ein Verbrechen mehr, so bestrafen Sie mich, habe ich Sie jedoch überzeugt, daß von meiner Geburt an mein Schicksal ein unseliges, schmerzliches, bitteres war, so beklagen Sie mich!
    Doch Ihre Mutter? fragte der Präsident.
    Meine Mutter hielt mich für tot; meine Mutter ist nicht schuldig. Ich wollte ihren Namen nicht wissen und kenne ihn nicht.
    In diesem Augenblick ertönte ein schriller Schrei, der in einem Schluchzen endigte, mitten aus einer Gruppe, die, wie gesagt, eine Frau umgab. Diese Frau hatte einen heftigen Anfall und wurde aus dem Gerichtssaale weggetragen; während man sie forttrug, verschob sich der dicke Schleier, der ihr Gesicht verbarg, und man erkannte Frau Danglars.
    Trotz des Druckes, der auf seinen geschwächten Sinnen lastete, trotz des Brausens, das sein Ohr erfüllte, trotz des Wahnsinns, der sein Gehirn durchtobte, erkannte sie Herr von Villefort ebenfalls und stand auf.
    Die Beweise! Die Beweise! sagte der Präsident, Angeklagter, erinnern Sie sich, daß dieses Gewebe von Greueltaten, um Glauben zu finden, durch die untrüglichsten Beweise unterstützt werden muß.
    Die Beweise? versetzte Benedetto lachend, die Beweise wollen Sie haben? Wohl! Schauen Sie Herrn von Villefort an, und verlangen Sie noch einmal Beweise.
    Alle wandten sich dem Staatsanwalt zu, der unter dem Gewichte von tausend auf ihn gehefteten Blicken, wankend, die Haare in Unordnung, das Gesicht hochrot, vor den Präsidenten trat.
    Die ganze Versammlung ließ ein anhaltendes Gemurmel des Erstaunens vernehmen.
    Man

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