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Der Graf von Monte Christo

Der Graf von Monte Christo

Titel: Der Graf von Monte Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
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Banditen!
    Danglars ergab sich, wie ein zwischen zwei furchtbare Gefahren gestellter Mensch, den die Angst mutig macht. Trotz seines Bauches schob er sich hinter Peppino durch, ließ sich, die Augen schließend, hinabgleiten und fiel auf seine Füße. Als er die Erde berührte, öffnete er die Augen.
    Der Weg war breit, aber dunkel. Peppino, der nun, da er zu Hause war, sich nicht mehr zu verbergen hatte, schlug Feuer und zündete eine Fackel an.
    Zwei andere Männer stiegen, die Nachhut bildend, hinter Danglars herab; sie stießen diesen, wenn er stehen blieb, wie zufällig vorwärts und trieben ihn so auf einem sanften Abhange bis zum Mittelpunkte eines düster aussehenden Kreuzweges. In übereinandergesetzten Nischen, die in Form von Särgen ausgegraben waren, schienen sich an den Wänden unter dem weißen Gestein schwarze, tiefe Augen zu öffnen. Eine Schildwache schlug mit der linken Hand an den Kolben ihres Karabiners und rief sodann: Wer da?
    Freunde! Freunde! sagte Peppino. Wo ist der Kapitän?
    Dort, antwortete die Schildwache, über ihre Schulter aus einen aus dem Felsen ausgehöhlten Saal deutend, aus dem das Licht durch große gewölbte Öffnungen in den Gang drang.
    Gute Beute, Kapitän, gute Beute! rief Peppino italienisch, nahm Danglars am Kragen seines Überrocks und führte ihn zu einer Öffnung, die einer Tür glich; durch diese Öffnung gelangte man in den Saal, wo der Kapitän seinen ständigen Aufenthalt zu haben schien.
    Ist es der Mensch? fragte der Kapitän, der aufmerksam in Plutarchs Leben Alexanders las.
    Er selbst, Kapitän, er selbst.
    Sehr gut, zeigt ihn mir!
    Auf diesen durchaus nicht höflichen Befehl hielt Peppino so rasch seine Fackel an Danglars' Gesicht, daß dieser lebhaft zurückwich, um sich nicht die Augenbrauen versengen zu lassen.
    Sein verstörtes Gesicht bot alle Symptome eines bleichen, häßlichen Schreckens.
    Der Mann ist müde, sagte der Kapitän, man führe ihn zu seinem Bett!
    Oh, dieses Bett! murmelte Danglars; wahrscheinlich ist es einer von den Särgen, die aus der Mauer ausgehöhlt sind, und der Schlaf ist der Tod, den mir einer von den Dolchen, die ich im Schatten funkeln sehe, bringen wird.
    Man erblickte in der Tat in den düstern Tiefen des ungeheuren Saales, auf ihren Lagern von getrockneten Kräutern oder von Wolfshäuten, die Gefährten des Mannes sich erheben, den Albert von Morcerf die Kommentare Cäsars lesend und Danglars in den Plutarch versenkt fand.
    Der Bankier stieß einen dumpfen Seufzer aus und folgte seinem Führer; er versuchte weder zu bitten, noch zu schreien. Er hatte keine Kraft, keinen Willen, keine Gewalt, kein Gefühl mehr; er ging, weil man ihn fortzog. Er stieß an eine Stufe, begriff, daß er eine Treppe vor sich hatte, und hob mechanisch vier- oder fünfmal den Fuß auf. Dann öffnete sich eine niedrige Tür vor ihm; er bückte sich unwillkürlich, um nicht anzustoßen, und befand sich in einer aus dem Felsen gehauenen Zelle. Diese Zelle war, wenn auch kahl, so doch rein und trocken.
    Ein Bett von getrocknetem Grase, bedeckt mit Ziegenhäuten, war in einer Ecke dieser Zelle ausgebreitet. Bei diesem Anblick murmelte Danglars: Oh, Gott sei gelobt! Es ist ein wirkliches Bett!
    Es war zum zweiten Male, daß er in einer Stunde den Namen Gottes anrief; dies war seit zehn Jahren nicht vorgekommen.
    Ecco, sprach der Führer, stieß Danglars in die Zelle und schloß die Tür hinter ihm. Ein Riegel klirrte; Danglars war gefangen.
    Wäre indessen auch kein Riegel dagewesen, so hätte er doch der heilige Peter sein und zum Führer einen Engel des Himmels haben müssen, um mitten durch die Garnison zu kommen, welche die Katakomben von San Sebastiano besetzt hielt und um ihren Führer gelagert war, in dem unsere Leser sicher schon den berüchtigten Luigi Vampa erkannt haben.
    Danglars hatte diesen Banditen, an dessen Dasein er nicht glauben wollte, als ihm Morcerf davon erzählte, ebenfalls erkannt. Er hatte nicht nur ihn, sondern auch die Zelle erkannt, in der Morcerf eingeschlossen gewesen war, und die aller Wahrscheinlichkeit nach den Fremden gewöhnlich als Wohnung diente.
    Diese Erinnerungen, bei denen Danglars mit einer gewissen Freude verweilte, verliehen ihm wieder Ruhe. Da ihn die Banditen nicht aus der Stelle töteten, hatten sie überhaupt nicht die Absicht, ihn zu töten. Man hatte ihn festgenommen, um ihn zu plündern, da er aber nur einige Louisd'or bei sich trug, so würde man sich, meinte er, damit begnügen müssen.
    Er erinnerte

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