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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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gern; oft genug sagte er klagend zu seinem Sekretär, der ihn um sieben Uhr weckte: »Ach! Lassen Sie mich noch einen Augenblick schlafen!« Und er sagte: »Betreten Sie mein Schlafzimmer nachts so selten wie möglich; wecken
Sie mich nie einer guten Nachricht wegen – gute Nachrichten sind nicht eilig; aber wecken Sie mich auf der Stelle, wenn es eine schlechte Nachricht gibt, denn dann darf man keine Zeit verlieren.«
    Sobald Bonaparte aufgestanden war, rasierte und frisierte ihn sein Kammerdiener Constant. Während der Rasur las Bourrienne ihm die Zeitungen vor, wobei der Moniteur stets den Anfang machte; Aufmerksamkeit schenkte Bonaparte ohnedies nur englischen und deutschen Blättern. Wenn Bourrienne den Namen einer der zehn oder zwölf französischen Zeitungen jener Zeit nannte, sagte er: »Weiter, weiter, die drucken nur das, was ich ihnen erlaube.«
    Wenn Bonaparte angekleidet war, begab er sich mit Bourrienne in sein Kabinett. Dort lagen die Briefe des Tages zum Lesen und die Berichte des Vortags zum Abzeichnen. Er las und gab an, welche Antworten er wünschte, und danach zeichnete er die Berichte ab.
    Um Punkt zehn Uhr wurde die Tür geöffnet, und der Diener verkündete: »Es ist angerichtet für den Herrn General!«
    Das schlichte Frühstück bestand aus drei Gängen und einem Dessert. Einer der Gänge war fast immer ein Hühnergericht mit Olivenöl und Zwiebeln, ähnlich dem Gericht, das man Bonaparte zum ersten Mal am Morgen der Schlacht von Marengo serviert hatte und das seither »Hühnchen Marengo« heißt.
    Bonaparte trank wenig Wein, ausschließlich Bordeaux und Burgunder, und nach dem Frühstück und dem Diner nahm er eine Tasse Kaffee.
    Wenn er nachts länger als üblich arbeitete, brachte man ihm gegen Mitternacht eine Tasse Schokolade.
    Schon früh am Tag schnupfte er Tabak, beschränkte sich allerdings auf drei oder vier Prisen täglich, kleine Prisen aus sehr eleganten goldenen oder emaillierten Tabaksdosen.
     
    An besagtem Tag war Bourrienne wie gewöhnlich um halb sieben in sein Kabinett gekommen, hatte die Briefe geöffnet und auf dem großen Schreibtisch angeordnet, die wichtigsten zuunterst, damit Bonaparte sie als letzte las und sie ihm im Gedächtnis haften blieben.
    Dann, als die Wanduhr sieben Uhr schlug, sagte er sich, dass es Zeit sei, den General zu wecken.
    Zu seinem großen Erstaunen hatte er jedoch Madame Bonaparte allein im Bett und in Tränen aufgelöst vorgefunden.
    Es muss kaum eigens gesagt werden, dass Bourrienne einen Schlüssel
zu Bonapartes Schlafgemach besaß und den Raum zu jeder Tages- oder Nachtzeit aufsuchen konnte.
    Als er Joséphine allein und in Tränen vorfand, wollte er sich zurückziehen. Joséphine aber, die Bourrienne gernhatte und wusste, dass sie sich auf ihn verlassen konnte, winkte ihn her und bat ihn, sich zu setzen.
    Besorgt trat er näher.
    »Madame«, sagte er, »ist dem Ersten Konsul vielleicht etwas zugestoßen?«
    »Nein, Bourrienne, nein«, erwiderte Joséphine. »Es geht um mich, nicht um ihn...«
    »Und worum, Madame?«
    »Ach, mein lieber Bourrienne! Ich bin so unglücklich!«
    Bourrienne konnte sich das Lachen nicht verbeißen. »Ich wette, ich weiß, worum es geht«, sagte er.
    »Meine Lieferanten...«, stammelte Joséphine.
    »Weigern sich, Sie weiterhin zu beliefern?«
    »Ach! Wenn es weiter nichts wäre!«
    »Sie sind doch nicht etwa so unverschämt zu erwarten, dass man sie bezahlt?«, fragte Bourrienne lachend.
    »Sie drohen mir, mich gerichtlich zu verfolgen! Stellen Sie sich meine Ratlosigkeit vor, mein lieber Bourrienne, wenn Bonaparte eine gerichtliche Zahlungsaufforderung in die Hände fiele!«
    »Das würden sie nie und nimmer wagen!«
    »Ich weiß es leider besser.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Sehen Sie selbst!« Und Joséphine holte unter ihrem Kissen ein Blatt Papier mit dem Briefkopf der Republik hervor.
    Es war eine gerichtliche Zahlungsaufforderung an den Ersten Konsul über den Betrag von vierzigtausend Francs, zahlbar für Handschuhe, geliefert an seine Ehefrau Madame Bonaparte.
    Der Zufall hatte die Mahnung von ihrem Empfänger abgelenkt und der Ehefrau in die Hand gespielt. Sie war im Namen einer Madame Giraud erhoben.
    »Zum Teufel!«, sagte Bourrienne. »Damit ist nicht zu spaßen! Haben Sie Ihrem gesamten Hofstaat erlaubt, sich bei dieser Dame auszustatten?«
    »Nein, mein lieber Bourrienne. Diese Handschuhe für vierzigtausend Francs waren nur für mich.«

    »Nur für Sie?«
    »Ja.«
    »Aber dann haben

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