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Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. R. Munro
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ein Produkt Scheat’scher Technik.
    Mutanten-Technik! Sie hatten nicht nur die Baukunst entwickelt. Sie hatten nicht nur Paläste und herrliche Städte auf ihrem Planeten werden lassen. Sie hatten jene Flotte gebaut, die als Piratenboote berühmt und berüchtigt geworden waren. Sie hatten den Tag kommen sehen, wo sie nach der Herrschaft über ein ganzes Universum griffen.
    Rhet Stylon und Ghor Grengk sahen das Ende der Menschheit herandämmern.
    Die letzte Partie war verlorengegangen.
    Es gab kein Spiel, das hinter der letzten Partie noch eins aufweisen konnte!
    Nichts rettete die Erde mehr, auch nicht eine Aufklärung. Sie kam nicht zur breiten Öffentlichkeit. Es gab keine Stelle auf Terra, deren Schlüsselpositionen nicht von Mutanten besetzt waren.
    Darum hatte Ghor Crengk bei der Military Space Control gehen müssen! Darum war Rhet Stylon nicht mehr Chef der Zentralen Nachrichten-Kontrolle; darum war Fi Lando Chef der ZNK geworden, Fi Lando, der Mutant von Scheat! In allen Schlüsselpositionen der Erde besaßen Mutanten die Befehlsgewalt.
    Und die beiden Männer sahen Anta Gakk lässig im Sessel sitzen. Anta Gakk, eine bildhübsche, rassige Frau. Sie war kein Mensch, sondern ein Mutant!
    Und Nono war nichts anderes als eine Projektion, er hatte es selbst zugegeben. Auch seine Muskelkräfte waren projiziert, wurden auf Scheat ausgelöst und waren auf der Erde zur Wirkung gekommen. Und der Gral-Mutant sah, daß die beiden Menschen ihn nicht verstanden. Und es bereitete ihm fast diebische Schadenfreude, ihnen durch eine Demonstration das Verstehen zu erleichtern.
    Aber sie verstanden es immer noch nicht. Es war n i cht zu begreifen, daß ein Spiegelbild Gedanken lesen konnte. Es war nicht zu begreifen, daß das Spiegelbild sich krümmen konnte wie ein Mensch unter Schmerzen. So hatten sie Nono doch einmal erlebt, vor ihrem Landhaus auf der Erde, bevor sie mit dem Pilot-Star Anta Gakks nach der Zentralen Nachrichten-Kontrolle geflogen waren.
    Nono gab es auf, sich verständlich zu machen, zu erklären. Er schien größer zu werden, vor Stolz anzuschwellen, und er begann sie zu verhöhnen.
    „Wir werden die Menschen nicht töten. Wir werden nicht mit Waffen gegen sie vorgehen. Von euren Fehlern haben wir gelernt, und wir sind klug genug, um sie nicht zu wiederholen. Doch kein Wesen im ganzen Universum läßt sich leichter versklaven als das Wesen Mensch. Milliarden Sklaven werden für uns arbeiten und die Stufen sein, auf denen wir emporsteigen, um Beherrscher eines Weltraums zu werden!“
    Da hatte Stylon den Mund nicht halten können.
    „Ihr fallt eines Tages auch noch einmal über euren eigenen Schatten!“ hatte er dem Gral-Mutanten entgegengeschleudert. „Ihr habt die letzte Partie dieses tödlichen Spieles gewonnen. Ich weiß, es kommt immer darauf an, wer diese letzte Runde gewinnt. Doch erinnere dich aller Pannen eures teuflischen Planes. Hast du mir nicht selbst gedroht, eine Flotte von fünfhundert Zerstörern würde für Ewigkeiten im Inter-Kontinuum bleiben müssen, wenn ich meine Hilfe versagen würde? Und jetzt möchte ich wissen, woraus denn meine Hilfe bestehen sollte? Ich weiß, es ist von dir einmal behauptet worden, ich hätte es nie wissen wollen, aber du hast schon oft etwas behauptet, das sich hinterher als niederträchtige Lüge herausgestellt hat. In dieser Beziehung seid ihr nicht besser und nicht schlechter als wir Menschen. Nun, Nono, du Gral-Mutant?“
    Anta Gakk hatte sich in ihrem Sessel aufgerichtet und hielt mit ihren Blicken Rhet Stylon unter Kontrolle. Mit den zylindrischen Stäben in ihren Händen verkörperte sie die Göttin der Vernichtung.
    Das Schemen Nono blickte mit spöttischer Dämonie auf Stylon herab. „Wir lügen, das stimmt. Manche von uns haben mit euch Kreaturen noch Ähnlichkeit. Alles ist nicht in uns mutiert, ist nicht verändert worden. Wir wollen und können nicht leugnen, von euch abzustammen oder unter euch groß geworden zu sein, aber wir haben auf Scheat aus dem, was ihr mit Verachtung und Deportation gestraft habt, Eigenes geschaffen. Wir haben Zeit genug dafür gehabt, mehr als tausend Jahre. Und es war nicht allzuschwer, die ersten Kommissionen, die auf Scheat herumschnüffelten, mit Blindheit zu schlagen. Hinterher kam uns diese Aufgabe fast lächerlich vor. Da hatten wir die grüne Schale, den Gral schon, da gab es auf Scheat nur ein einziges Zentrum, und das hieß der Gral!
    Jetzt lese ich deine Gedanken, Stylon. Du nennst dich selbst einen Narren.

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