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Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. R. Munro
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…“
    „Das lassen Sie meine Sorge sein. Vielleicht beruhigt Sie der Gedanke, daß ich ebenso gerne lebe wie Sie! Was tun Sie eigentlich hier? Habe ich Sie beordert, mein Aufpasser zu sein?“
    Auf der Stirn des leitenden Ingenieurs standen plötzlich drei dicke Adern. In den Augen des Mannes blitzte es auf, und die Mundwinkel zuckten. Er straffte sich.
    „Die Funktechnik untersteht nur in ihrer Arbeit der ZNK, Mr. Lando. Ich sehe mich gezwungen, Sie darauf aufmerksam zu machen. Die Technik an sich arbeitet vollkommen selbständig.
    Ich mache jetzt zum erstenmal in der Geschichte der ZNK für diese Abteilung von meinem Hausrecht Gebrauch. Brechen Sie Ihren Versuch ab, stehen Sie auf und gehen Sie!“
    Eine Menschenmauer stand plötzlich um den Schalttisch, vor dem Lando saß.
    „Meuterei?“ fragte er bissig und ließ seinen Kopf kreisen. „Inanspruchnahme eines sogenannten Hausrechtes? Um euer erbärmliches Leben habt ihr alle Angst, aber daß rund 650 000 Menschen vor die Hunde gegangen sind oder noch gehen, macht euch wohl nichts aus? 650 000 Leben habe ich gesprochen … so groß ist die Summe der Besatzungen der Zerstörer-Flotte, die nach dem Cygnus-System unterwegs gewesen ist!
    Und mit Houg Slo habe ich schon ein paarmal gesprochen. Ja, von diesem Platz aus mit meinem Irrsinn, mittels gradueller Modulation, und ich muß es jetzt abermals tun. Und muß ich Ihnen nun tatsächlich beweisen, daß ich auch etwas von Funktechnik verstehe? Könnt ihr euch einen Begriff davon machen, welche Schwierigkeiten zu überwinden sind, um ein Schiff anzusprechen, das sich im Inter-Kontinuum befindet?
    Genügen meine Erklärungen, um mich ungestört arbeiten zu lassen?“
     
    *                     *
    *
     
    Er hatte sich von der Wirkung seiner Worte mehr versprochen. Hohn und nacktes Mißtrauen sprangen ihn an. Der leitende Ingenieur lachte ihn aus. Er deutete auf einige Schaltungen. Plötzlich hatte er einen Block in der Hand, einen Stift, und er legte eine Skizze nieder. Seine Erläuterungen wimmelten von Fachausdrücken, von Werten. Lando ließ ihn reden. Doch mit einemmal war er Besitzer des Blockes und des Stiftes. Um drei Stellen, auf die der leitende Ingenieur besonders hingewiesen hatte, zog er jeweils einen stark akzentuierten Kreis. Er benutzte den gleichen Wortschatz wie der andere. Sein Wortschatz war noch größer, immer wieder kam graduelle Modulation vor.
    „… und über diese Kurzschlußschaltung, nur allein durch den Kristall-Dämpfer wird der Zusammenbruch des dritten Stromkreises verhindert. Seine Verhinderung jedoch läßt die Ausstrahlfähigkeit der Antenne im Verhältnis 17:156:1603 steigern. Rechnen Sie es nach, wenn es Ihnen Spaß macht. Mich aber lassen Sie jetzt gefälligst weiterarbeiten, oder muß ich Ihnen mit aller Deutlichkeit sagen, wer Chef der Zentralen Nachrichten-Kontrolle ist?“
    Er hatte sie mit seinem Wissen verblüfft. Er hatte ihnen bewiesen, daß er kein Dilettant, sondern ein Meister ihres Faches war.
    Er hatte den Kristall-Dämpfer seiner normalen Funkstation beraubt, ihm eine Aufgabe zudiktiert, an die der Erfinder des Kristall-Dämpfers nicht einmal im Traum zu denken gewagt hatte.
    Und der zwingenden Logik seiner Erläuterungen konnten sich die Männer, die ihm zu folgen vermochten, nicht verschließen.
    Der leitende Ingenieur schlug sich noch mit dem Problem herum, warum 17:156:1603 sein mußte.
    In dieser Sekunde summten über den gewaltigen Fundamenten des ZNK-Hochhauses die dort eingebauten Konverter auf.
    Alle Konverter! Und sie gaben nur über eine Phase ihre Energie herauf.
    Es gab keinen Kurzschluß. Das obere Drittel des Hochhauses zerschmolz nicht. Energie wurde verändert, vergewaltigt, seiner natürlichen Formen beraubt und über seine Antenne ausgestrahlt.
    Eine Sendung, von Fi Lando abgegeben, erreichte in einer Null-Zeit den Rest, der von einer riesigen Zerstörer-Flotte übriggeblieben war.
     
    *                     *
    *
     
    Vor seinem Feldschirm sitzend, die unglaubliche Welt des Inter-Kontinuums betrachtend, empfing Houg Slo die neue Nachricht.
    Es war die Aufforderung zu sterben!
    Er drehte sich um und sah seinen 1. Offizier an und dessen Adjutanten. Er versuchte ihnen nicht klarzumachen, was er dem unwirklichen Bild auf dem Schirm entnommen hatte. Er gab einfach den Befehl Fi Landos weiter, schnell zu sterben!
    Schneller zu sterben, als tödliches Licht sie sterben ließ.
    Die strahlenden Fäden des

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