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DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

Titel: DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Neumeier
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Euren Begleiter Pferde finden …«
    »Danke«, unterbrach ihn Fürst Bertaud und schüttelte den Kopf, womit er nicht andeuten wollte, dass er dieses Angebot ablehnte, sondern dass er ebenso wenig wie Jos wusste, was im Süden womöglich geschah. »Ja, wir wären froh, wenn Ihr ein oder zwei freie Pferde fändet. Wo im Süden denn, wisst Ihr das?«
    Der Offizier betrachtete Bertaud eingehend und wurde leiser. »Ach, mein Fürst, es tut mir leid, wenn ich der Erste bin, der Euch das mitteilt. Aber nach allem, was wir gehört haben, sind diese hinterhältigen Linulariner Mistkerle über den Fluss hinweg ins Delta eingedrungen, um Vorteile aus dem zu schlagen, was, wie sie hoffen, unsere Probleme hier im Norden sind. Ich weiß nicht, inwieweit das alles stimmt, mein Fürst. Ihr solltet im Haus des Königs nachfragen …«
    »Ja«, sagte Bertaud ausdruckslos.
    König Iaor empfing sie ohne Formalitäten in einem großen schlichten Zimmer mit fünf Tischen; derzeit waren mit einer Ausnahme auf allen diesen Tischen Karten ausgebreitet, und weitere Karten hatte man an drei Wänden des Zimmers festgemacht. Der König war in Gesellschaft von zweien seiner Generäle, des Hauptmanns seiner persönlichen Garde sowie eines weiteren Mannes, dem Bertaud einen scharfen Blick zuwarf.
    »Ja, meine Königin und meine Töchter sind zurückgekehrt, dankenswerterweise alle in Sicherheit«, berichtete der König, offenkundig, um die Anwesenheit dieses Mannes zu erklären. Er öffnete eine Hand zu einer knappen Geste, um anzuzeigen, dass sie sich nicht zu verneigen oder sonst eine Form zu wahren brauchten. »Sie sind müde und schmutzig eingetroffen, aber in Sicherheit. Erde und Eisen, hätte ich geahnt, dass unsere Reise letztlich auf einen Feldzug hinausläuft, hätte ich sie kaum aufgefordert, mich zu begleiten! Sagt mir, dass sie hier auch weiter sicher sein werden.« Er betrachtete Bertaud mit schief gelegtem Kopf, aber Bertaud schüttelte wortlos sein Haupt.
    »Nein?«, fragte der König und gab zweien seiner Leute einen Wink, eine weitere Karte auf dem bislang freien Tisch zu entrollen. »Man könnte erwarten, dass Tihannad selbst durch die natürliche Magie des Sees geschützt ist … Wir erwarten das.Trotzdem denke ich, dass ich die Königin und meine kleinen Mädchen weiter in den Norden nach Tiearanan schicke. Falls aus irgendeiner Richtung Schwierigkeiten drohen, dann dort sicherlich zuletzt.«
    »Und aus welcher Richtung erwarten wir Schwierigkeiten? Besser gesagt: Aus welcher weiteren Richtung?«, verlangte Bertaud zu wissen. »Aus dem Süden, nicht wahr? Was hat es damit auf sich, dass, wie ich gehört habe, Linularinum über den Fluss ins Delta vorgestoßen ist?«
    Der König nickte energisch. »Könnte ich es doch nur bestreiten! Ich fürchte jedoch, es ist nur zu wahr. Naithe hat mir erzählt, sie wäre gerade rechtzeitig geflohen. Bertaud, ich bedaure, dich informieren zu müssen, dass deine Cousine Maianthe darauf bestand, in Tiefenau zu bleiben.«
    Fürst Bertaud stand ganz still, als hätte man ihm einen Schlag versetzt und als wartete er nur darauf, das Ausmaß der Verletzung zu spüren.
    »Wahrscheinlich ist sie vollkommen sicher. Kohorrian wird seinen Männern bestimmt nicht erlauben zu plündern, am wenigsten dein eigenes Haus in deiner eigenen Stadt. Er wird nicht den Wunsch hegen, das Delta so ernstlich zu erzürnen …«
    »Er hat mich bereits erzürnt«, wandte Bertaud ein. Seine Stimme klang leise und hart, mit einem Unterton der Wildheit, die fast so gefährlich wie die eines Greifen klang.
    »Nun, er hat ganz gewiss mich erzürnt!«, blaffte der König und schlug ohne Vorwarnung mit der Faust auf den nächststehenden Tisch. »Meine Naithe, meine kleinen Mädchen mussten Tag und Nacht durch gefährliche Schlammlöcher reiten und Wildwechseln folgen, weil Kohorrian denkt, wenn wir im Norden nur genug abgelenkt sind, könne er mit dem Süden nach Belieben verfahren! Wir werden eine Möglichkeit finden, diese Probleme mit den Greifen zu klären, das hoffe ich doch. Und dannreiten wir ganz gewiss nach Süden und erläutern Kohorrian in klaren Begriffen, wie tief unser Zorn geht.«
    »Möge es sich so ergeben«, sagte Bertaud grimmig.
    Iaor nickte. »Es wurde gemeldet, dass Linulariner Truppen auch östlich des Deltas aktiv sind, in Richtung Minasfurt und Minasbrunn. Trotzdem glaube ich, dass sein Ehrgeiz, wie schlecht beraten er auch immer ist, dem eigentlichen Delta gilt. Ich sollte dich nach Süden

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