Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde

Titel: DER GREIFENMAGIER: Gesetz der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Neumeier
Vom Netzwerk:
etwas zu sagen hätte, ginge mir die Idee durch den Kopf, ein paar Schiffe mit Leuten vollzupacken und mich dort anzuschleichen …«
    »Ihr habt, wie ich vermute, einen starken Magier zum Meer geschickt, um die wilde Magie zu erwecken«, sagte Tan leise.
    »Das habe ich getan, was Ihr mir hoffentlich nachträglich genehmigt, Herrin Maianthe, denn von Rechts wegen hätte ich nachfragen müssen, ehe ich so etwas tat, aber …«
    »Ihr habt Eniad aus Saum geschickt«, mutmaßte Maianthe.
    Geroen wirkte ein wenig verlegen, nicht ohne Grund, nachdem er die weitgehende Entscheidung gefällt hatte, andere Städte des Deltas in Tiefenaus Probleme einzubeziehen. »Ihr habt gesagt, ich solle tun, was ich für nötig erachte, meine Dame.«
    »Ihr habt recht getan, als Ihr nach Saum schicktet«, erwiderte Maianthe rasch. »Ich hätte Euch das selbst vorgeschlagen, wenn ich nur daran gedacht hätte. Eniad aus Saum ist genau richtig, wenn wir das Meer aufpeitschen und unseren Hafen schließen wollen – sämtliche Häfen, vermute ich, nur für alle Fälle … na ja, für alle Fälle. Wann habt Ihr Euren Mann losgeschickt?«
    »Oh, gleich nachdem Ihr gesagt hattet, ich könnte entsprechend meinen Entscheidungen handeln, Herrin Maianthe. Ich habe des Weiteren Nachricht nach Kames geschickt, dass es vielleicht Schwierigkeiten gibt, und auch den Sierhanan hinauf, denn ich hielt es für das Beste, das gesamte Delta in Alarmzustand zu versetzen – nur für alle Fälle.«
    »Genau das, was Ihr tun solltet«, sagte Tan leise, als Maianthe eine zweifelnde Miene angesichts der weitgehenden Maßnahmen des Hauptmanns zeigte.
    Maianthe warf ihm einen Blick zu, drehte sich wieder zum Hauptmann um und nickte. »In Ordnung. Was noch?«
    »Oh, na ja … Dieser königliche …« Geroen überarbeitete erkennbar noch einmal, was er zunächst hatte sagen wollen, und fuhr erst nach einer merklichen Pause fort: »Der hochverehrte Hauptmann der Garde Ihrer Majestät … Er hat Männer aus seinem Kommando nach Norden geschickt, so schnell sie nur reiten können, um Seine Majestät einzuholen, und das ist ja alles gut und schön. Aber er hat sich nicht bereit gefunden, irgendeinen Mann aus seinem Kommando weiter als einen halben Steinwurf von Ihrer Majestät entfernt Dienst tun zu lassen, was ja auch gut und schön ist. Doch ich dulde nicht, dass er wie eine Steinstatue mit seinen … Jedenfalls, bitte um Verzeihung, meine Dame, aber so geht das nicht. Ich möchte, dass seine Männer eine sinnvollere Aufgabe erhalten, als das Haus zu verzieren, und ich dachte, Ihr würdet womöglich in Erwägung ziehen, mit Ihrer Majestät darüber zu sprechen.«
    »Ja«, sagte Maianthe und nickte. »Das kann ich tun.« Sie war eindeutig erleichtert, eine Aufgabe zu erhalten, auf die sie sich verstand und zu der sie sich berufen fühlte. »Sehr gut. Ich rede auch mit Temnan, aber ich bin nicht sicher, dass Ihr Männer von ihm erhaltet, denn ich habe vor, die Königin zu wecken. Ich denke, Ihre Majestät sollte das Delta verlassen. Heute Nacht noch … Sofort.« Sie zögerte. »Das heißt, falls Ihr denkt …«
    »Ja, meine Dame«, pflichtete Geroen ihr behäbig bei. »Ich denke, dass wäre gut beraten.«
    Maianthe nickte schnell und erleichtert. »Vielleicht stellt sie uns wenigstens einige ihrer Wachmänner zur Verfügung, damit sie uns hier helfen.« Sie wandte sich an Tan und fuhr mit einem Ton fort, in dem sich berechtigte Ungläubigkeit und Staunen mischten: »Und das alles Euretwegen?«
    »Ich halte das nicht für möglich«, antwortete Tan eilig. »Wirklich, Maianthe … hochverehrte Dame, meine ich, vergebt mir. Aber was immer in diesem Buch gestanden hat, es kann unmöglich wichtig genug gewesen sein, um, na ja, all dies zu rechtfertigen.«
    »Das muss es aber«, widersprach Geroen. »Wenn Linularinum willens ist, Euretwegen einen Krieg zu beginnen, dann denkt man dort eindeutig, dass Ihr wichtig genug seid, um das zu rechtfertigen, nicht wahr? Sonst täte man es ja nicht, oder? Und sie haben all das in die Wege geleitet – und was, denkt Ihr, könnte sie sonst dazu veranlasst haben?«
    »Der Greifenwall«, mutmaßte Maianthe. Sie hob leicht die Hände und zuckte mit den Schultern, als alle sie anblickten. »Nun, ich meine … Mal angenommen, dass Linularinum noch vor uns von den Rissen im Wall erfahren hat und Mariddeier Kohorrian sich gedacht hat, Iaor und Bertaud wären im Norden stark genug abgelenkt – warum sollte er nicht versuchen, hier

Weitere Kostenlose Bücher