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Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition)

Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition)

Titel: Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Mann
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wiederkommen.“  Nach weiteren Diskussionen einigten wir uns auf einen „Auf schlag“, und wir schlichen endlich zu unseren neuen Plätzen hin ten im Bus, neben einer Toilette mit einer kaputten Tür. Soviel zu  meinem Spanisch.
    „Ocho, ocho“ , sagte Mark, als wir uns setzten.  „Was?“  „ Ocho, ocho. Achtundachtzig. Zwei fette Frauen. Auf Spanisch.“  „Danke für deine Hilfe“, murmelte ich. Mein Kopf fühlte sich  an, als wenn jemand Nägel hineinschlagen würde.  Wir planten, den Nachtbus an die Grenze zu nehmen, und  dann non-stop weiter entlang der Küste von Peru und landein wärts nach Cuzco zu fahren – zweitausend Meilen in klapprigen  Bussen. Es würde gut fünf Tage und Nächte dauern. Ein Flug hät te 200 Dollar gekostet. Es war eine verrückte Idee, vor allem, weil  ich schon vor der Abfahrt krank gewesen war.  „200 Dollar? Kommt nicht infrage. Das kann ich mir nicht lei sten“, sagte Mark. Also war es der Bus.
    Wir verließen Quito. Die Nacht brach mit tropischer Plötzlich keit herein und schaltete innerhalb von zehn Minuten vom grel len Licht des Hochgebirges zu völliger Schwärze. Zehn Minuten  nachdem wir den Terminal verlassen hatten, war es dunkel. Wir  überquerten einen niedrigen Pass in den westlichen Kordille ren, von wo aus die Straße sich bergab zur Küste schlängelte. Sie  wand sich und fiel steil ab, aber nicht nur für ein paar Minuten  oder eine halbe Stunde, sondern immer weiter die ganze Nacht  hindurch. Der Bus fuhr unablässig im ersten oder zweiten Gang,  während der Fahrer vorsichtig um endlose Haarnadelkurven na vigierte. Ich mühte mich vergeblich ab, um eine Position zu fin den, in der ich meinen Kopf anlehnen konnte, ohne dass meine  Schläfe bei jedem Stoß von einer rostigen Blechspitze durchbohrt  wurde, die aus dem Fensterrahmen hervorstand.
    Irgendwann nach Mitternacht hielten wir vor einem riesigen  Open-Air-Restaurant. Das gemäßigte kühle Klima Quitos war  verschwunden; die Luft war warm, feucht und tropisch, obwohl es  mitten in der Nacht war. Auf der linken Seite plärrte ein gewaltiger  Lautsprecher Criollo Pop und Salsa über einer Menge smart gekleideter Tänzer, die den Sand auf dem staubigen Parkplatz aufwir belten. Ich sah ihnen zu, während unser Fahrer seine Mahlzeit aß.  Am folgenden Morgen erwachten wir bei schwüler Luft inmit ten von Bananenplantagen. Immerhin ist Ecuador Südamerikas  ursprüngliche „Bananen-Republik“. Riesige Gebiete des küsten nahen Tieflands werden für die Produktion dieser Obstsorte ge nutzt, das vor allem für den Export produziert wird. Bis 1973,  als sie vom Öl abgelöst wurde, war die Banane sogar die Haupt devisenquelle des Landes gewesen. Mit ihren mannsgroßen Blät tern, Stauden unreifer grüner Früchte und dramatischen violet ten Knospen engten diese Pflanzen die schmale Straße ein und  streiften mit ihren Blättern an den Seiten des Busses entlang.
    ✷ ✷ ✷
Der Löffel
    Am mittleren Vormittag erreichten wir die kleine Grenzstadt  Aguas Verdes. Wir fanden die ecuadorianische Passbehörde ver steckt in einer kleinen Gasse und holten uns unsere Stempel ab.  „Werft jetzt das Dope weg“, sagte ich.  Mark und Melissa sahen mich mit bedauernden Minen an.  „OK, dann raucht es. Aber beeilt euch, die Grenze schließt zur  Mittagszeit.“
    Wir zogen uns in eine Gasse zurück, wo ich sie zwang, einen Joint  nach dem anderen zu rauchen, bis das Dope weg war. Ich rauchte  nichts. Ich habe nun einmal ein Problem mit Drogen an Grenzen.  Die Grenze verlief genau in der Mitte eines lauten, hektischen  Marktes. Hier an der Küste trugen die Männer Jeans und T-Shirts  und die Frauen leichte Sommerkleider. Jungs zogen hölzerne  Karren, die mit Pullis und Jacken beladen waren. Frauen standen  hinter Ständen mit Plastik-Spielzeug und Kassettenrecordern.
    Über dem Getümmel war ein großes Banner ausgespannt, auf  dem stand: Bienvenidos a Peru. Welcome to Peru. Wir schoben  uns durch die Menge.  Als wir die Grenze passierten, belagerte uns ein Pulk Männer  und Jungen mit Angeboten für Fahrten nach Tumbes, der ersten  Stadt in Peru. Ein kleiner Junge bot uns sogar an, uns drei und  unser Gepäck 30 Meilen auf seinem Fahrrad zu transportieren.  Er schien es ernst zu meinen. Melissa und Mark grinsten dümm lich in dieses Chaos hinein.
    Die Autos waren Monster – amerikanische Giganten aus den  50ern und 60ern, mit Heckflossen und gewaltigen Motorhau ben.

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