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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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haben einen Experten dafür – und dann leiten wir sie an die Presse weiter. Soll die Regierung dann sehen, wie sie sich herauswindet. Wenn Sie erst tot sind …«
    »Und wie wollen Sie mich töten?« fragte Thomas grimmig.
    »In ungefähr zehn Sekunden«, begann der junge Mann mit angespannter Stimme, »wird Ihr Antrieb …« Er hielt überrascht inne. »Hah! Sie sind nicht mehr hinter mir. Sie versuchen also zu landen. Es wird Ihnen nichts nützen. Hol Sie der Teufel. Ich komme gleich zurück zu Ihnen …«
    Thomas war höchstens noch sechzehn Meter von den kahlen Felsen entfernt, als der bisher lautlose Atommotor zu kreischen begann. Alles geschah nun so schnell, daß nur noch Zeit für instinktives Handeln blieb. Er fühlte einen Schmerz in seinen Beinen, einen scharfen, reißenden Schmerz, ein atemhemmendes Brennen – und dann schlug er auf dem Boden auf und schleuderte automatisch das kurzgeschlossene Aggregat von sich, das ihn bei lebendem Leib verbrennen sollte. Dunkelheit legte sich wie eine alles umhüllende Decke um ihn.
    Eine Welt schwankender, sich um ihn drehender Felsen war Thomas’ erste Empfindung nach dem Erwachen. Er zwang sich zur Vernunft und stellte fest, daß er nicht länger in seinem Raumanzug steckte. Als er die Augen öffnete, gab es keine blendenden Reflexionen mehr, denn er trug nur noch einen Helm, den des Heizanzugs. Etwas anderes wurde ihm bewußt, der Schmerz, den ein spitzer, gegen seinen Rücken pressender Stein verursachte. Noch leicht schwindlig, aber mit wachen Augen blickte er in das schmale Gesicht des jungen Mannes, der neben ihm kniete.
    Ray Bartlett erwiderte seinen Blick mit unverhohlener Feindseligkeit. »Sie haben Glück, daß Sie noch leben«, brummte er unfreundlich. »Offenbar hatten Sie den Motor gerade noch rechtzeitig ausgestaltet. Er bekam Schrot ins Getriebe und verbrannte Ihre Beine ein wenig. Ich habe etwas Salbe aufgetragen, um den Schmerz zu lindern, und damit Sie imstande sind, zu laufen«, schloß er und erhob sich.
    Thomas schüttelte den Kopf, um die schwarzen Flecken vor den Augen zu vertreiben, dann blickte er fragend zu dem anderen hoch, ohne jedoch etwas zu sagen. Der junge Mann schien auch ohne Worte zu verstehen.
    »Ich dachte nicht, daß ich mir Gewissensbisse machen würde, wo so viel auf dem Spiel steht«, gestand er widerwillig. »Ich kam auch nur zurück, um Sie zu töten, aber ich konnte es nicht. Ich würde nicht einmal einen Hund umbringen, ohne ihm eine Chance zu geben. Hier ist Ihre, auch wenn sie so gut wie nichts wert ist.«
    Thomas setzte sich auf. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er das Gesicht des anderen durch dessen transparente Helmscheibe. Ray Bartlett war ein gutaussehender junger Mann mit sympathischen Zügen. Es war ein ehrliches Gesicht, in dem nun Abneigung und sture Entschlossenheit dominierten.
    Stirnrunzelnd blickte Thomas sich um. »Wo ist denn Ihr Raumanzug?«
    Ray Bartlett deutete mit dem Kopf schräg nach oben. »Wenn Sie gute Augen haben«, sagte er ohne jegliche Spur von Freundlichkeit, »können Sie rechts von der Sonne einen kleinen dunklen Fleck sehen. Ich befestigte Ihren Anzug an meinem und schaltete den Antrieb ein. In ungefähr dreihundert Stunden dürften sie auf den Jupiter fallen.«
    »Sie müssen entschuldigen«, brummte Thomas, nachdem er es sich kurz durch den Kopf gehen hatte lassen, »aber ich glaube nicht so recht, daß Sie sich entschlossen haben, bei mir zu bleiben und mit mir zu sterben. Ich weiß, daß so mancher bereit ist, sein Leben für eine Sache zu geben, die er für gerecht hält. Aber mir ist die Logik, warum Sie sterben sollten, nicht recht klar. Zweifelsohne haben Sie vorgesorgt, daß man Sie abholt.«
    Ärger über diese Unterstellung überzog Ray Bartletts Gesicht mit roter Glut. »Ich werde nicht abgeholt«, knurrte er böse. »Es gefiel mir gar nicht, was Sie über geistig Unmündige und undisziplinierte Wünsche sagten. Ich weiß, was Sie damit andeuteten – daß wir von den Fünf Städten nur an uns selbst denken und dem Wohl der Allgemeinheit blind gegenüberstehen. Ich werde Ihnen beweisen, daß in dieser Sache kein einziger in der ganzen Kolonie an sich selbst denkt. Ich werde hier mit Ihnen sterben, weil wir verständlicherweise die Fünf Städte nie zu Fuß erreichen können, und zu den Platinminen ist es noch weiter.«
    »Nichts als große Worte!« brummte Thomas. »Erstens beweist Ihr Hierbleiben nichts weiter, als daß Sie ein Narr sind. Zweitens kann ich eine

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