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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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erste Runde an Rogan ging.
    Kapitän Cranston sprach inzwischen wieder zu den Zuhörern: »Meine Damen und Herren. Die erste Landung mit bewaffneten Flugbooten gilt der Erkundung unter dem gemeinsamen Kommando der Herren Rogan und Hanley. Da dafür heute noch genügend Zeit ist, schlage ich vor, daß wir unsere Vorbereitungen treffen.«
     
    Hanley lud ein Sprechgerät ins Boot, einen Geigerzähler, ein Bodenradargerät und ein Instrument, das Vibrationen von den Schallwellen über den ultrasonischen Bereich hinaus bis zu den Radiokurzwellen erzeugen konnte.
    Aus den Augenwinkeln sah er Rogan den Gang entlangkommen. Hastig wandte er sich ab, aber ganz plötzlich schaute er nochmals zurück. Sein erster Blick hatte ihn nicht getäuscht. Der Kerl trug eine weite bequeme Hose und ein am Hals offenes, weißes Hemd. Seine Taschen waren nicht mit Geräten vollgestopft und seine Hände baumelten leer an seinen Seiten. Er trug offensichtlich keinerlei Ausrüstung bei sich.
    Hanley beantwortete Rogans Gruß nur mit einem brüsken Nicken. Als der andere in das Landeboot stieg, dachte Hanley sarkastisch:
    ›Zumindest läßt er sich herab, auf normale Weise zu reisen.‹
    Zehn Minuten später setzte das Boot auf der trostlosen Öde auf, die die Siedlung von tausend Kolonisten gewesen war.
    Als Hanley ausstieg, entfuhr es einem der Mannschaft: »Da sieht’s ja aus, als sei ein Bulldozer drüber gerollt.«
    Hanley schluckte schwer, als er die Verwüstung überblickte. Jemand oder etwas hatte sich viel Mühe gemacht. Die Feldsteinhäuser waren so völlig zerstört, daß selbst die einzelnen Steine zerschmettert herumlagen. An manchen Stellen begann schon Gras zu wachsen. Davon und von einigen riesigen Bäumen abgesehen, wirkte die ganze Ebene, so weit das Auge reichte, wie ein von gigantischen Pflügen aufgerissenes Feld.
    Hanley machte ein paar Schritte und stolperte über etwas. Er bückte sich, fuhr aber sofort wieder hoch. Er war auf etwas gestiegen, das früher einmal ein Mensch gewesen war, und dessen Fleisch und Knochen nun in die Erde gedrückt waren.
    Jetzt erst bemerkte er, daß überall zwischen dem Schutt Leichen lagen. Es war nicht immer einfach, sie zu erkennen. Viele schienen Teil des Bodens zu sein, so vollständig waren sie zerschmettert und in den Grund gepreßt.
    Frank Stratton, ein junger Kolonist, blieb wortlos neben ihm stehen. Hanley wandte sich um und rief Rogan zu:
    »Wir sollten dieses Gebiet hier kurz überprüfen, Mr. Rogan. Was halten Sie davon, wenn Sie und ich uns die Strecke am Strom vornehmen und Mr. Stratton und –«, er nannte den Namen eines der Kolonistentechniker – »sich um die Hügel dort kümmern. Die anderen können sich in Zweiergruppen umsehen, wo sie es für richtig halten. Keine weiteren Anweisungen. Jeder soll nur melden, was er entdeckt, und in zwei Stunden oder eher wieder hier sein.«
    Hanley wartete nicht lange auf die Zustimmung, sondern eilte zum Landeboot. Natürlich war es ungewöhnlich, daß die zwei Führer einer Gruppe sich nicht teilten; aber er war fest entschlossen, die Arbeitsmethoden eines Fremdrassenverständigungsexperten aus erster Hand kennenzulernen. In einem Winkel seines Gehirns wuchs bereits der Gedanke, das Problem selbst zu lösen, ohne die Hilfe eines »Experten«.
    Er holte seine Ausrüstung aus dem Boot und warf sie sich über die Schulter. Das Gewicht machte ihm ganz schön zu schaffen, als er und Rogan sich auf den Weg begaben. Hanley wunderte sich insgeheim, daß der andere so widerspruchslos auf seinen Vorschlag eingegangen war. Während sie dahinmarschierten, fiel ihm auf, daß Rogan fast ständig den Himmel beobachtete und nur ein- oder zweimal stehenblieb, um den Boden zu studieren.
    Die harte steinige Erde machte nun saftigen, rasenartigen Grasflächen Platz. Die Steine und Felsbrocken, die rund um die zerstörte Siedlung verstreut lagen, verschwanden. Sie erreichten die erste größere Baumgruppe. Manche Bäume trugen Früchte, andere blühten. Ein süßer Duft hing in der Luft.
    Sie kamen an den weiten Strom. Er floß mit öliger Trägheit dahin, die auf beträchtliche Tiefe schließen ließ. Sie folgten einem natürlichen Pfad am Fuß eines immer steiler werdenden Ufers, das neben ihnen zu einem dreißig Meter hohen, fast senkrechten Abhang anstieg. Voraus erklang das tosende Rauschen eines Wasserballs.
    Rogan hielt ein paar Meter vor Hanley an, und der nahm die Gelegenheit wahr, sein schweres Gepäck abzusetzen und seine Instrumente

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