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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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voranzutreiben. Mir selbst war es längst leid geworden, mich um solchen Kleinkram wie die Organisation und den Aufbau so riesiger Minenanlagen zu kümmern. So etwas nehme ich nur dann selbst in die Hand, wenn ich niemanden finde, dem das im Blut steckt. Vor allem jemanden, der mir die Möglichkeit gibt, genügend Anteile zu kaufen.
    Und natürlich vertraute ich auf meine Kenntnisse der Psychologie von Raumveteranen. Ich weiß nun, wenn diese Art von Kräften einmal in Bewegung gesetzt ist, kann nichts mehr sie aufhalten.
    Ich blicke zu meiner Frau hoch. »Na, Gady, genügt das?«
    »Du solltest noch erwähnen, daß uns Mr. Rand als guter Verlierer auch sein Haus verkauft hat.«
    Gady hat übrigens darauf bestanden, unserem Ältesten meinen vollen Namen zu geben: Artur Christopher Blord Delton.
    Wie Sie sehen, hat Rand mich überzeugt. Irgendwann muß ein Mann sich schließlich einmal zur Ruhe setzen.
     

 
DER STERNENHEILIGE
     
    Als Leonard Hanley an den beiden Frauen im Korridor des Raumers Kolonist 12 vorbeiging, hörte er die eine gerade sagen:
    »Er war am anderen Ende der Galaxis, aber er kam sofort hierher, nachdem er von unseren Schwierigkeiten erfahren hatte. Wissen Sie, er braucht keine Raumschiffe, um von Ort zu Ort zu gelangen …«
    Hanley hielt sich nicht auf. Er ärgerte sich. Als Führer der Kolonisten war er vor zwei Stunden durch Kapitän Cranston von Mark Rogans Ankunft in Kenntnis gesetzt worden. Die schriftliche Mitteilung lautete unter anderem:
    Da wir den Planeten Ariel, unser Reiseziel, innerhalb eines halben Tages Erdzeit erreichen werden, schätzen wir uns sehr glücklich, daß der berühmte Fremdrassenverständigungsexperte der Raumpatrouille uns seine Hilfe zu gewähren bereit ist. Mr. Rogans Anwesenheit bedeutet, daß Ihre Leute sofort landen können, auch wenn noch nicht feststeht, was den ersten Siedlern zugestoßen ist. Das Schiff wird dann sofort weiterfliegen.
    Dieser letzte Satz erregte Hanleys Grimm. ›O nein, Käpten‹, dachte er, ›Sie werden nicht weiterfliegen, ehe wir nicht wissen, was dort unten passiert ist.‹
    Er schritt weiter den Gang entlang, bis er zur Funkkabine kam. Durch die Türscheibe sah er, daß Farde, ein noch recht junger Mann, Dienst hatte.
    »Gibt’s etwas Neues?« erkundigte er sich.
    Der Funker ließ sich Zeit, ehe er sich umdrehte. Sein Benehmen war eine Mischung aus Impertinenz, die den anderen reizte, und aus Höflichkeit, die es Hanley schwer machte, sich beleidigt zu fühlen.
    »Nur die üblichen Meldungen«, sagte Farde.
    Hanley zögerte. Es gab eine Zeit, da hatte er versucht, die Barriere zwischen Schiffsbesatzung und den Passagieren niederzureißen. Er hatte gehofft, daß sie sich in den zwei Jahren, die die Reise dauerte, näherkommen würden, und es mit der Zeit keine Fremdheit oder gar Feindseligkeit mehr gäbe. Schließlich hatte er seine Bemühungen jedoch aufgegeben. Für die Mannschaft galten die achthundert Kolonisten – Männer, Frauen und Kinder – als »Emigranten«. Eine abfälligere Bezeichnung gab es für sie nicht.
    Hanley, von Beruf Ingenieur und ehemaliger Universitätsprofessor, hatte lange gebraucht, bis er einsah, daß gegen die Voreingenommenheit der Besatzung nicht anzukommen war.
    Er zauderte immer noch, denn die Worte der Klatschweiber über den mysteriösen Mark Rogan gingen ihm nicht aus dem Kopf. Wie beiläufig sagte er: »Wir hatten Glück, Mr. Rogan zu erreichen.«
    »Ja.«
    »Wann«, fragte Hanley, »hat er sich gemeldet?«
    »Oh, das weiß ich nicht, Sir.«
    »Wieso? Kommen denn nicht alle Nachrichten über Funk?« fragte er scharf.
    »Eigentlich schon«, druckste der Funker. »Es ist nur – Mr. Rogan beantwortet keine Anfragen. Man kann ihn nur benachrichtigen, und wenn er interessiert ist, kommt er.«
    »Er erscheint also ohne Vorankündigung?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Danke, murmelte Hanley, ehe er sich wieder auf den Weg machte.
    Wut erfüllte ihn. Das ganze Getue war nur die Maske eines Kerls, der wollte, daß andere ihn für einen Supernormalen hielten. Er brauchte also keine Raumschiffe, um durchs All zu reisen! Und er half nur, wenn der Fall ihn interessierte!
    Urplötzlich erlosch Hanleys Ärger. Schockartig wurde ihm bewußt, welch schwerwiegende Bedeutung Rogans Erscheinen tatsächlich hatte.
    Hanley erreichte gerade sein Appartement, wo Eleanora, seine Frau, und die beiden Kinder mit dem Essen auf ihn warteten, als eine Nachricht aus den Wandlautsprechern tönte:
    Achtung! Achtung! Alle

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