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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Johnson
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rascher entwickelt. Ferner gehört er zu den wenigen Sorten, die in trockener wie süßer Ausführung eine gleichermaßen gute Figur machen. Die großen deutschen Rieslinge haben zudem eine bei Weißwein selten zu findende Qualität: Sie reifen fast so lange wie Rote.
    Chardonnay
    Die weiße Traube aus Burgund liefert »fetteren«, weinigeren, stärkeren Wein als Riesling. Sie entwickelt mit der Zeit einen breiteren, volleren, manchmal buttrigen und rauchigen, ja, moschusartigen Duft und Geschmack. In der Finesse eines Blanc-de-Blancs-Champagners, dem mineralischen Duft des Chablis, dem Nussgeschmack des Meursault und dem reifen Fruchtduft von Sonoma-Valley-Weinen beweist sie ihre Wandlungsfähigkeit. Sie weiß sich perfekt anzupassen, ob in Australien, Kalifornien, Neuseeland oder Norditalien.
    Cabernet Sauvignon
    Die Médoc-Traube ist die am sichersten erkennbare und vielseitigste aller Sorten und imstande, auf jedem warmen Boden in fast allen Anbauregionen erstklassigen Wein zu erbringen.
    Kleine, dunkle, ziemlich spät reifende Beeren liefern intensive Farbe, ein starkes Aroma von Schwarzen Johannisbeeren, auch von Kräutern, und so viel Tannin, dass ihr Wein die längste Reifezeit braucht. Am besten bewährt sie sich in der Mischung mit Merlot. Außerhalb von Bordeaux findet man nach wie vor Beispiele sortenreiner Cabernet-Sauvignon-Weine, doch entscheiden sich heute immer mehr Erzeuger in so unterschiedlichen Gebieten wie Kalifornien, Südafrika, Chile und Italien für die subtileren Mischungen im Bordeaux-Stil.
    Pinot noir
    Die rote Burgunder- und Champagner-Traube. Bisher zeigt sie sich etwas widerspenstig gegen Weinbaugebiete außerhalb ihrer Heimat: Dort ist die feine Ausgewogenheit des burgundischen Terroirs kaum zustande zu bringen. Der Wein ist süßer, weniger tanninreich, vollmundiger als der Cabernet und trinkt sich daher schon weit jünger mit Genuss. Außerhalb der Champagne wird er nur selten verschnitten. Inzwischen feiert Pinot noir Erfolge in Oregon, Kalifornien und Neuseeland sowie in gewissem Umfang auch im Mittelmeerraum.
    Syrah oder Shiraz
    Die große, verbreitete Traube von der Rhône ergibt tanninreichen, pfeffrigen, dunklen Wein, der sich großartig entfalten kann. In Australien kommt der Sorte als Shiraz enorme Bedeutung zu. Im französischen Midi wird sie ebenso zunehmend angebaut wie in Südafrika und Kalifornien.
    Gewürztraminer
    Mit seinem unverkennbaren, würzigen Duft und Geschmack ist der Gewürztraminer ein idealer Ausgangspunkt für Anfänger unter den Weinliebhabern. Ehemals fast nur dem Elsass vorbehalten, findet man ihn heute auch in Italien, Österreich, Deutschland, Neuseeland und Nordamerika.
    Sauvignon blanc
    Der Anklang an das französische Wort sauvage (wild) gibt zugleich eine passende Beschreibung des grasigen, stachelbeerartigen Geschmacks. Die Traube ist in Bordeaux sehr verbreitet und wird dort mit Sémillon zu süßen wie zu trockenen Weinen verarbeitet, am charakteristischsten aber ist sie in Sancerre. In der Neuen Welt, insbesondere in Neuseeland und Südafrika, bewährt sie sich großartig. Der Wein kann leicht und aromatisch ausfallen oder so voll wie Chardonnay. Ihr hoher Wert wird durch die kurze Lebensspanne etwas geschmälert.
    Muscat
    Muscat blanc à petits grains, Moscato Canelli
    Die feinste aus dem alten Muskateller-Stamm ist die kleinbeerige weiße Traube, die den süßen vin doux naturel aus Südfrankreich und den Asti Spumante liefert. Die trockenen Muscat-Weine aus dem Elsass stammen größtenteils vom Muscat Ottonel, der regelmäßigere Erträge bringt.

Europas Hauptreben
    Frankreich
    Alle acht klassischen Sorten erreichen in Frankreich höchste Vollkommenheit. Muskateller, Riesling und Gewürztraminer sind vor langer Zeit ins Land gekommen, die übrigen fünf aber, die roten und weißen Trauben von Burgund und Bordeaux, sind wohl waschechte Franzosen und stellen so etwas dar wie eine östliche und eine westliche Tradition: die der Alpen und die des Atlantiks. Beide begegnen sich an der Loire.
    Niemand kann sagen, wie viele weitere Rebsorten noch zu diesen großen Traditionen beitragen: Eine einzige kann in verschiedenen, nicht einmal weit auseinander liegenden Gegenden vier oder fünf Namen haben – oder es mag sich um eine lokale Unterart, also eben doch nicht um genau dieselbe Sorte handeln. Darunter sind viele Lokalcharaktere, von der weit verbreiteten roten Carignan aus dem Midi über den einst auf die Rhône beschränkten, jetzt aber in

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