Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
Vom Netzwerk:
Knochen königstreu gewesen. Er konnte sich nicht vorstellen, daß ohne sie ein Staatsstreich gelingen konnte, und er konnte sich nicht vorstellen, daß sie mit den Palästinensern, den Pakistanis und den anderen Einwanderern, die unter der königlichen Knute schufteten, gemeinsame Sache machten. Seine momentane Verlorenheit hinderte ihn aber nicht an der Erkenntnis, daß hier eine außergewöhnliche Kampfsituation vorlag, die es auf der Stelle zu nützen galt.
     
9
     
    Die Kokons befanden sich auf allen Seiten der Raumstation. Ein Besucher, der den Mittelgang des Kokons 43 hinunterschwebte, sah sich einem Schild gegenüber, auf dem in einem gläsernen Rechteck über Werbeslogans für die Kellnerin wie
    ???MONDKRIECHER
    von Diana Grove
    Planet Stories stand. Es rahmte die Kommandozentrale eines Raketenschlachtschiffes aus den vierziger Jahren ein. Man konnte den geschäftigen „Kapitän“ im freien Fall sehen, vielleicht mit der Hand auf einem Druckstrahl-Rheostat, wie er einen Whisky sour mischte. Dahinter befand sich eine Sichtluke mit dem ehrfurchteinflößenden Ausblick auf die Erde, die den halben Himmel ausfüllte.
    Neben der Sichtluke saß ein tief in den Becher versunkenes finsteres Bug Eyed Monster. Es sah so lebensecht aus, daß sich Unvorsichtige ihm zuweilen in der Absicht näherten, einen vom Künstler übersehenen Makel zu entdecken, und den Schock ihres Lebens erhielten. Das BEM wandte sich ihnen mit der Geschmeidigkeit einer Katze zu, zeigte die Zähne und fauchte alle an, die ihm zu nahe kamen. Sein elektronisches Innenleben war natürlich auf der Raumstation erzeugt worden.
    Diana kam zum ersten Mal seit vielen Wochen zu spät zur Arbeit. Das war nicht ihre Schuld. Auf der Maglev-Transportstrecke, die Passagiere, Fracht und leere Leichter die hundertfünfzig Kilometer Länge der Raumstation entlangtrug, hatte es eine kleine Störung gegeben. Ihr Apartment, das sie mit einem anderen Mädchen teilte, das mit integrierten mikroelektronischen Schaltelementen zu tun hatte, lag zwanzig Kilometer von den Planet Stories entfernt.
    Sie schoß durch die Luftschleuse herein – eine wirkliche Luftschleuse für den Notfall –, flüsterte dem „Kapitän“ eilig ein paar Worte zu und eilte in die Damentoilette, wo sie in ihren Kupferanzug schlüpfte und zum Servieren bereit herauskam. Das Servieren im freien Fall war eine schwierige Sache, aber sie hatte bereits gelernt, es mit Anstand zu tun.
    „Diana!“
    Ein Mann mit pfeffergrauem Haar und blauen Augen lächelte sie träge an. Er trug Mondschuhe. Von ihm ging eine starke Aura aus, und sie glaubte in seinem Gesicht eine gewisse Vorliebe für Frauen zu entdecken. Das seltsame, einem zu Kopf schießende Gefühl von Liebe auf den ersten Blick erfaßte sie. Sie ließ sich von diesem Gefühl in erster Linie deswegen durchprickeln, weil er ein älterer Mann war, was die Sache sicher machte. Drei andere Männer hockten mit ihm in einer Serviernische. Sie glitt hinüber, ihr Bedienungseifer ging etwas über den Ruf der Pflicht hinaus.
    „Was ist ein Mondkriecher?“ fragte er.
    „Woher wissen Sie, daß ich Diana bin?“
    „Die anderen habe ich schon alle geküßt.“
    „Und sie haben Ihre klugen Annäherungsversuche abgewiesen, so daß Sie sich an mich als letzten Rettungsanker wenden?“
    „Byron“, sagte einer der anderen, „sie ist gewappnet.“
    „Und mit wunderschönen Waffen noch dazu“, sagte Byron, nicht im mindesten entmutigt.
    „Ein Mondkriecher“, erwiderte Diana, „ist ein schleimiger Wurm aus dem Weltraum, der telepathisch den Anschein erweckt, eine unwiderstehliche Frau zu sein. Am Morgen sind vom Mann nur noch die Zehennägel über.“
    „Umarmen wir uns und fangen wir an“, erwiderte Byron.
    „Sie würden es nicht überleben. Was wollen Sie also bestellen?“
    Er war amüsiert. „Ich bin reich und charmant und erfahren, ein klassischer Sieger. Was habe ich getan, um Sie zu verdienen?“
    Bei der ersten Gelegenheit fragte Diana den „Kapitän“ in seiner Tri-Planet-Raketenwaffenuniform: „Wer ist dieser vornehm aussehende Mann unter diesen Buchhalter-Typen? Er ist hier Stammgast, nicht wahr?“
    „McDougall.“
    „Danke. Das sagt mir eine ganze Menge.“
    „Er weiß ein paar interessante Geschichten zu erzählen. Er ist ein alter Kampfflieger. Er ist ein alter Pilot von Rockwell-Raumfähren. Er hat den halben Vogel gebaut, auf dem wir fliegen. Ich glaube, er ist ein enger Freund von Arnold.“ Arnold hatte die Raumstation

Weitere Kostenlose Bücher