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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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geworfen und mein eigenes Leben riskiert, um deines zu retten. Aber, he! Ich bin ja nur eine barbarische Gladiatorin! Dort, wo ich aufgewachsen bin, habe ich nicht all diese Regeln einer zivilisierten Gesellschaft erlernt. Ich habe einfach das getan, was ich für das Richtige hielt…«
    »Makri, zum Teufel, wirst du endlich die Klappe halten!«
    Ich schwöre, dass Makri noch nicht zu solchen Ausbrüchen scharfsinniger Beredsamkeit fähig gewesen ist, als sie nach Turai gekommen ist. Das kann ich auf meinen Eid nehmen. Vermutlich sind diese Rhetorikkurse daran schuld.
    »Ich werde die Angelegenheit für dich klären. Und in der Zwischenzeit kannst du an der Prüfung teilnehmen.«
    »Vor einem Haufen Leuten, die mich für eine Diebin halten!«
    Ich frage Makri, was sie eigentlich in meinem Büro will, wo sie doch eigentlich arbeiten sollte. Sie wirkt verlegen.
    »Ghurd und Tanrose streiten immer noch. Da unten herrscht dicke Luft.«
    Ich bin trotzdem neugierig, warum sie dann in meinem Büro abhängt, statt in ihrem Zimmerchen zu hocken.
    »Da ist Dandelion. Ich habe ihr erlaubt, eine Weile hier zu bleiben.«
    »Warum gibst du dich mit dieser Frau ab? Schmeiß sie doch raus!«
    Makri zuckt mit den Schultern, und als ich nachhake, regt sie sich auf. Also lasse ich das Thema fallen. Da Makri sowieso wieder an die Arbeit muss, begleite ich sie nach unten. Ich sollte Lisutaris eine Nachricht schicken, in der ich sie über die Ereignisse im Blinden Klepper informiere. Aber das kann auch ein oder zwei Biere warten.
    Im Schankraum belästigt mich Parax, der Schuhmacher. Der, wie üblich, im Augenblick mal wieder keine Schuhe macht. Stattdessen fragt er mich, wie mein Tag gelaufen ist.
    »Schlecht.«
    »Irgendwelche neuen Leichen?«
    »Seit wann interessiert dich das, Parax?«
    »Darf man sich nicht einmal mehr um das Wohlergehen seiner Freunde kümmern?«
    Es wäre mir neu, dass Parax mein Freund ist. Ich rate ihm, irgendwo anders nach Informationen zu graben, und trage einen Krug Bier, eine Schüssel Wildragout, einen Teller Wurzeln und einen großen Apfelkuchen zu dem Tisch, wo ich die neueste Ausgabe des Berühmten & Wahrheitsgetreuen Chronisten des Weltgeschehens studiere. Das ist eines von Turais Nachrichtenpapyri und zudem eine sehr ergiebige Quelle über die vielen Skandale, die Turai ständig erschüttern.
    Heute jedoch gibt es nicht viele Skandale außer dem einen, dass Prinz Frisen-Lackal, der Thronerbe, seinen Urlaub auf seinem Landsitz ausgedehnt hat. Was, wie jeder weiß, eine höfische Umschreibung dafür ist, dass der König ihn aus der Stadt aufs Land geschickt hat, um ihn irgendwie nüchtern zu kriegen. Der Prinz ist selbst nach königlichen Maßstäben dekadent. Früher einmal wäre es ein besser gehütetes Geheimnis gewesen, aber heutzutage, wo Senator Lohdius’ oppositionelle Volkspartei so mächtig geworden ist, halten es anscheinend immer weniger Leute für nötig, den Ruf der Königlichen Familie zu beschützen. Als ich ein Junge war, hätte niemand es gewagt, auch nur ein Wort gegen den König zu äußern. Heute dagegen hört man in vielen Vierteln die Leute offen davon sprechen, dass wir es in einer Demokratie besser hätten. Gewisse andere Mitglieder der Liga der Stadtstaaten sind bereits von Bürgerkriegen erschüttert worden, als die Macht ihrer Könige ins Wanken geriet. Falls Senator Lohdius und die »Populären« sich durchsetzen können, wird das früher oder später in Turai ebenfalls passieren.
    Ghurd lässt sich schwer neben mich auf den Stuhl fallen. »Ich ertrag das nicht mehr«, gesteht er mir. »Dieser Fischhändler war wieder hier, und Tanrose hat ihn die ganze Zeit hofiert.«
    »Ghurd, du übertreibst.«
    »Braucht man zwei Stunden, um Fisch für das Menü der nächsten Woche zu bestellen? So beliebt sind Fische ja nun wirklich nicht.«
    »Ich weiß nicht. Viele Hafenarbeiter mögen Fisch.«
    »Ich würde sagen, dass Hafenarbeiter für gewöhnlich Eintopf bestellen«, meint Makri, die gerade mit einem Tablett voller Bierkrüge an unseren Tisch getreten ist.
    »Nein, ich denke, sie bevorzugen Fisch.«
    »Woher willst du das wissen?«, widerspricht Makri. »Schließlich nehme ich die Bestellungen auf.«
    »Ich bin Detektiv. Detektive haben ein Auge für gewisse Dinge.«
    »Tanrose muss trotzdem nicht…«, beginnt Ghurd.
    »Es werden eindeutig mehr Eintöpfe als Fischköpfe an die Hafenarbeiter verkauft!«, wiederholt Makri nachdrücklich.
    »Ich muss dem leider widersprechen. Fisch

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