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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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bringen, war eine Anomalie. Deshalb wurde der Posten im letzten Jahrhundert auch nicht mehr besetzt. Ich muss darauf bestehen, dass Ihr Eure Ermittlungen einstellt.«
    Wie ich schon von Anfang an vermutet habe, denkt Zitzerius gar nicht daran, mir ein Bier anzubieten. Die Hitze, meine Kopfschmerzen und das unerträgliche belehrende Gerede von Zitzerius bringen mich rasch zu einem Punkt, an dem ich zusammenbreche. Ich bin kurz davor, den Vizekonsul zu beschimpfen, hinauszumarschieren und damit meinem Beruf einen ungeheuren Schaden zuzufügen. Ich unterbreche Zitzerius’ Redeschwall und sage ihm, dass ich leider keine Alternative gesehen habe, auch wenn ich meine Macht als Tribun nur sehr ungern eingesetzt habe.
    »Und wenn ich mich recht erinnere, Vizekonsul, dann habt Ihr die Wahl zu diesem Amt durch Eure Ehrlichkeit gewonnen. Zitzerius lässt sich nie bestechen, und er verfolgt niemals einen Unschuldigen, sagt man. Alle sind davon beeindruckt, wie Ihr Leute vor Gericht verteidigt, weil Ihr sie für unschuldig haltet, selbst wenn sich das gegen die Interessen Eurer eigenen Partei richtet.«
    Jetzt habe ich seine Aufmerksamkeit. Zitzerius hört es immer gern, wenn man etwas Gutes über ihn sagt.
    »Betrachtet die Dinge doch einmal von meinem Standpunkt aus. Oder genauer gesagt, von dem Makris. Sie ist vollkommen unschuldig an dem Diebstahl. Es sollte Euch eigentlich nicht schwer fallen, das zu glauben, weil Ihr sie kennt und wisst, wie sie ist. Verrückt, aber ehrlich. Und Ihr wisst auch, wie hart sie für diese Prüfung gearbeitet hat. Sie schuftet die ganze Zeit als Kellnerin, um sich die Gebühren für ihre Kurse zu verdienen, die nicht gerade gering sind. Ich dachte, gerade das sollte Euch besonders imponieren.«
    Zitzerius presst seine dünnen Lippen zusammen. Er weiß, worauf ich anspiele. Obwohl er von adliger Herkunft ist, waren seine Eltern nicht reich. Sein Vater starb, als Zitzerius noch ein Kind war, und hat seine Familie in Armut zurückgelassen, weil er sein ganzes Vermögen in eine Flotte Handelsschiffe investiert hat, die in einem Sturm untergegangen sind. Es gab einen Streit wegen der Versicherung, und Zitzerius’ Mutter wurde von den Geschäftspartnern ihres verstorbenen Mannes betrogen. Sie verarmte völlig. Was bedeutete, dass Zitzerius extrem hart arbeiten musste, um sein Studium zu finanzieren und sich in der Regierung hochzuarbeiten. Er ist zwar jetzt reich, aber seine Jugend war eine lange Zeit der Mühsal.
    Das weiß ich deswegen – und alle anderen wissen es aus demselben Grund –, weil sich Zitzerius nie scheut, bei jeder Gelegenheit, die ihm passend erscheint, den Senat daran zu erinnern, dass er es ganz allein geschafft hat. Und dass er stolz darauf ist.
    »Wollt Ihr eine Bürgerin von Turai …?«
    »Makri ist keine Bürgerin von Turai. Makri ist eine Fremde mit Orgk-Blut in den Adern.«
    »Die Euch erst letztes Jahr gute Dienste erwiesen hat, als Ihr jemanden brauchtet, der sich um diesen orgkischen Wagenlenker kümmern musste. Wollt Ihr zulassen, dass einer schwer arbeitenden jungen Frau ihre Chance verwehrt wird, weil Professor Toarius eine völlige irrationale Abneigung gegen sie hegt? Und bitte sagt mir nicht, dass Konsul Kahlius den Armen eine große Gunst erwiesen hat, als er Toarius zum Dekan der Innungshochschule ernannt hat.«
    »Konsul Kahlius hat den Armen eine große Gunst erwiesen, als er Toarius zum Dekan der Innungshochschule ernannt hat«, sagt Zitzerius.
    »Das ist mir egal. Er wird Makri nicht von dieser Prüfung abhalten. Ich habe ihren Verweis von der Innungshochschule aufgehoben. Er kann nicht vollzogen werden, bevor die Angelegenheit von einem Senatsausschuss diskutiert worden ist, und bis dahin werde ich Beweise für ihre Unschuld erbracht haben. Und nichts, was Ihr sagt, kann meine Meinung ändern. Es bestürzt mich, dass ein Held der Gerechtigkeit, wie Ihr es seid, ausgerechnet in diesem Punkt gegen mich Stellung bezieht.«
    Diesmal ist Zitzerius sprachlos. Ich habe es geschafft, den großen Redner mundtot zu machen, allerdings nur, weil er im Grunde seines Herzens aufrichtig ist. Bei anderen Bonzen in dieser Stadt würde mich mein Appell an die Gerechtigkeit nicht weit bringen.
    Der Vizekonsul starrt mich mit seinem durchdringenden Advokatenblick an. »Euch scheint ja sehr viel an dem Wohlergehen dieser jungen Frau zu liegen. Gibt es da ein … Arrangement zwischen Euch und ihr?«
    Ich bin entsetzt, dass der Vizekonsul so etwas auch nur andeuten kann. »Wenn

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