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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Leibwächterkostüm eigentlich hervorragend passen. Außerdem, wie viele Leute werden da schon in einem leichten Orgk-Panzer auftauchen? Nicht viele, da bin ich sicher. Zudem habe ich nicht oft Gelegenheit, meinen Helm zu tragen. Danke, Thraxas.«
    Makri ist jetzt endlich glücklich. Offenbar hat die Frage der Kostümierung schwer auf ihr gelastet. Trotz meiner zahllosen Probleme bin ich immer noch verärgert, weil ich nicht eingeladen bin. Bis mir dämmert, dass dieser Maskenball eine perfekte Gelegenheit bietet, auch ohne Einladung in Lisutaris’ Haus zu gelangen.
    »Natürlich!«, rufe ich. »Ich verkleide mich auch und marschiere morgen Abend einfach auf den Ball. Ich gebe Lisutaris das Medaillon zurück, sie hält es dem Konsul unter die Nase, und das Hauptproblem löst sich in Luft auf. Und sobald diese Bedrohung der nationalen Sicherheit ausgeräumt ist, kann ich mich daranmachen zu beweisen, dass ich weder herumgelaufen bin und Leute umgebracht noch Lisutaris erpresst habe. Lisutaris wird sich für mich einsetzen, wenn ich erst einmal ihr Problem gelöst habe.«
    Makri verzieht die Lippen. »Aber du bist nicht eingeladen.«
    »Und wenn schon! Eine Einladung kann ich fälschen.«
    »Du kannst es einfach nicht ertragen, dass ich auf den Ball gehe und du nicht eingeladen worden bist«, behauptet Makri.
    »Das hat nichts damit zu tun.«
    »Sehr unwahrscheinlich. Gib es zu, Thraxas, du hast von diesem Augenblick an versucht, dir eine Einladung zu Lisutaris’ Ball zu erschleichen – seit du erfahren hast, dass ich eingeladen worden bin. Das lässt wirklich auf wenig Reife schließen.«
    »Hörst du bitte damit auf? Es interessiert mich überhaupt nicht, dass du auf irgendeine Feier gehst. Ich hege nicht den Wunsch, daran teilzunehmen, sondern plane das nur, um den Fall abzuschließen.«
    »Mich kannst du nicht einen Moment täuschen«, kontert Makri böse. »Was ist, wenn du erwischt wirst? Die Leute werden glauben, dass ich dich hereingeschmuggelt habe.«
    »Wer wird das glauben?«
    »Alle.«
    »Und wenn schon! Seit wann interessiert es dich, was Turais Aristokratie von dir hält?«
    »Ich will nur einfach nicht bei meinem ersten größeren gesellschaftlichen Auftritt gedemütigt werden.«
    Ich presse mir die Fäuste vors Gesicht, etwas, das ich nicht oft tue.
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass wir uns darüber streiten. Bist du immer noch benommen, weil du in das Juwel geschaut hast? Ich habe wichtige Dinge zu erledigen.«
    Makri ist nach wie vor davon überzeugt, dass ich einfach nur unbedingt an dem Ball teilnehmen will. »Du solltest mich lieber nicht in Verlegenheit bringen«, sagt sie.
    »Ich dich in Verlegenheit bringen? Wer war denn auf dem Zaubererkonvent so berauscht, dass ich ihn aus dem Saal tragen musste, hm? Und wer hat dem Vizekonsul beinah auf die Sandalen gekotzt?«
    »Das war etwas anderes. Auf dem Zaubererkonvent waren viele Leute betrunken und haben sich erbrochen. Wenn ich mich recht entsinne, waren fast alle Zauberer berauscht.«
    Auf der nächsten Straße schießt plötzlich ein Flammenpilz aus den Hausdächern. Pfeifen ertönen, und Augenblicke später strömen Zivilgardisten aus allen Richtungen heran. Ich drücke mich noch weiter in den Torweg. Die Flammen werden grün und verschwinden.
    »Noch eine Erscheinung. Es wird immer schlimmer.«
    »Heute sind auch noch mehr Einhörner in Zwölf Seen herumgelaufen«, stimmt Makri mir zu.
    »Ich muss verschwinden. Am besten verstecke ich mich am Hafen. Das Medaillon habe ich bei mir. Wenn mich Harm und Georgius nicht vorher aufspüren, treffe ich dich morgen in Lisutaris’ Haus. Und sieh zu, was du über die Sekretärin herausfinden kannst.«
    »Über wen?«
    »Avenaris. Ich habe da so einen Verdacht. Ich glaube, sie hat etwas mit Barius zu tun.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Das sagt mir meine Spürnase. Noch eins: Die Zahl der Toten ist längst außer Kontrolle. Überall sterben die Leute wie Fliegen. Ich weiß nicht genau, wie Moxalan beweisen will, welche Todesfälle mit mir zu tun haben, aber falls es alle sind, dann kratz das letzte Geld zusammen und setze es auf sechzig Tote.«
    »Sechzig?«
    »Ja. Bis morgen.«
    »Was für ein Kostüm willst du denn tragen?«
    »Gute Frage. Du musst mir eines besorgen.«
    »Besorg dir doch zwei Stoßzähne und geh als Elefant«, meint Makri. Anscheinend kann sie sich noch immer nicht mit meinem Plan abfinden, an dem Ball teilzunehmen. Ich ignoriere ihre Stichelei.
    »Bring mir meine Toga

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