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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Umstand, mit dem er höchst einverstanden war und an dem er nicht die Absicht hatte, etwas zu ändern.
    »Zurück zur Teacher.« Er machte sich daran, sein Sicherheitsgurtwerk zu justieren. Die künstliche Intelligenz des Shuttles hatte keinerlei Mühe damit, auch nicht technische Anweisung zu interpretieren.
    »Bitte checken Sie Ihre Sicherheitsgurte, Sir«, forderte die melodiöse, synthetische Stimme ihn auf. »Ist noch Gepäck mit an Bord zu nehmen?«
    »Nein.« Flinx überprüfte seine Gurte. Abgesehen von ein paar Abstechern in etwas entlegenere Regionen Samsteads hatte er sich vom Shuttle aus versorgt. Dem Shuttle war das bekannt; es war jedoch darauf programmiert, ihn dennoch zu erinnern.
    Die Instrumente, die in die glatten Konsolen vor ihm eingepasst waren, erwachten zum Leben. Wenn ihm auch ihre Funktionsweise nicht vertraut war, so doch zumindest ihre aufleuchtenden Farben. Zunächst war nur ein dumpfes Grollen von Steuerbord zu hören, dann kamen auch die Backbord-VTOL-Triebwerke allmählich auf Touren.
    »Abflug durch die Raumhafen-Kontrolle bestätigt. Start in minus zehn Sekunden«, verkündete das Shuttle in seiner freundlichsten Baritonstimme. In der nächsten Woche würde Flinx sie vielleicht durch Hoch-Thranx oder eine verführerische Frauenstimme ersetzen. Die sprachliche Klangfärbung seiner maschinellen Helfer hing ganz von seiner Laune ab, und das Soundarchiv der Teacher war äußerst umfassend.
    Schließlich erhob sich das schwerfällige Schiff unter donnerndem Getöse in die Luft, während das interne Leitsystem permanenten Kontakt zu sämtlichen anderen in der Nähe befindlichen Shuttles und Fluggeräten hielt. Kollisionen kamen so gut wie nie vor.
    Bei zweitausend Metern übernahmen die Hecktriebwerke, und die VTOLs schalteten ab. Sanft wurde Flinx in den Pilotensitz gedrückt, als die Staustrahldüsen das Schiff in Samsteads relativ unverschmutzte obere Atmosphäreschichten emporschoben.
    »Steigen und kreisen«, befahl er dem Shuttle.
    »Ich muss darauf hinzuweisen, dass diese Art von Steigflug zu einem unnötig hohen Energieverbrauch führt.«
    »Tu’s einfach«, wiederholte er seine Anweisung. Das Fluggefährt gehorchte.
    Unter sich konnte Flinx den Tumberleon, die große sich windende Wasserschlange und ihre zahlreichen Nebenflüsse, sowie die Hauptstadt erkennen. Die Farmen, Felder und Ranches bildeten ein grünbraunes Patchwork auf dem umliegenden Land.
    Während das Schiff höher stieg, kamen die gewaltigen blauen Ausläufer des Chirapatri-Sees in Sicht, dunkler noch in ihrem Farbton als der endlose Ozean des Weltalls, zu dem er emporstieg. Hin und wieder blitzte etwas Metallisches auf - ein Shuttle, das sich im direkten Anflug auf Peridon, den Hafen der Planetenhauptstadt, befand.
    Von Türkis zu Azurblau zu Coelinblau zu Violett und schließlich zu Schwarz, der Wechsel in den Farbnuancen des Himmels bezeugte den Höhengewinn so gut wie jedes Instrument. In gleichem Maße, in dem die mütterlich klammernde Anziehungskraft des Planeten schwächer wurde, ließ auch die Spannung seiner Sicherheitsgurte nach, und bald schon trieb er in Schwerelosigkeit dahin. Kein Shuttle war groß genug, um einen Posigravitationsgenerator aufzunehmen, doch das war auch nicht nötig.
    Wie güldene Tränen tropften die Lichter zweier in Tandemformation fliegender Shuttles herab und markierten deren Kurs – Frachttransporter vermutlich, die vom selben Mutterschiff stammten. Als sein eigenes Shuttle abdrehte, schob sich die Teacher in das Blickfeld; ein längliches Oval von bescheidenem Ausmaß, aus dem ein walzenförmiger Schacht herausragte. Am anderen ausgebeulten Ende war ein riesiger Parabolspiegel befestigt: der Caplis-Generator und der KK-Antriebsfeldprojektor.
    Auch wenn die Teacher kein besonders großes Raumschiff und in keinster Weise imponierend war, so verfügte sie doch im Vergleich zu anderen Commonwealth-Schiffen über einen ganz entscheidenden Vorteil: Ihre Geheimnisse blieben hinter einem unscheinbaren Äußeren verborgen.
    Die Staustrahltriebwerke waren längst verstummt. Positionsdüsen lösten sie ab und manövrierten das Shuttle behutsam in die Andockbucht, deren Schott sich seitlich im Rumpf des Sternenschiffs aufgetan hatte. Darauf vertrauend, dass die Instrumente des Shuttles sich leise und effizient mit der wesentlich leistungsfähigeren KI der Teacher verständigen würden, schenkte Flinx dem Vorgang keine besondere Beachtung. Stattdessen genoss er wieder einmal die

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