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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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emotionale Leere des Weltraums. Hier gab es keine wimmelnden Massen, die ihn bedrängten, keine lautlosen Schreie gequälter Geschöpfe, die ihm eine rasende Kopfschmerzattacke nach der anderen bescherten. Es war ein Ort des totalen Friedens, an dem sein Talent weder Segen noch Fluch war, ein Ort, an dem er einer ausgedehnten Phase der Entspannung und Ruhe entgegenblicken durfte.
    Es war still.
    Nachdem das Shuttle mit elektromagnetischen Klammern gesichert war, schloss sich das Außenschott, und ein Druckausgleich fand statt. Als die Posigravitationsgeneratoren zu arbeiten begannen, spürte Flinx sein Körpergewicht zurückkehren. Er befreite sich von den Pilotengurten und glitt aus seinem Sitz. Pip, immer noch auf seiner Schulter liegend, bewegte sich im Schlaf.
    Es tat gut, wieder innerhalb der vertrauten Grenzen der Teacher zu sein. Flinx hatte das ursprüngliche Interieur der als Aufenthaltsbereich vorgesehenen Räumlichkeiten um ein paar kleine Annehmlichkeiten erweitert, um sie etwas wohnlicher zu gestalten: echte Pflanzen zusätzlich zu den vorhandenen aus Kunststoff, helle, freundliche Farben, eine alte zerschlissene Tagesdecke aus Mutter Mastiffs chaotischem Domizil auf Moth, das ihre ungebremste Sammelwut bezeugte. Es gab auf Fahrzeuginnenausstattungen spezialisierte Profis, die das Shuttle in einen weltraumtüchtigen Palast verwandelt hätten, aber Flinx gestattete es Fremden nur ungern, an Bord seines Sternenschiffes zu kommen, mochte das einzigartige Geheimnis, das es barg, noch so perfekt getarnt sein. Das Ergebnis war, dass das Schiff eine kühle Funktionalität aufwies, die völlig im Einklang mit seiner Persönlichkeit stand.
    Das Posigravitationsfeld stabilisierte sich. Nicht ganz ein g, aber ausreichend, um ihn mit den Füßen am Boden zu halten. Außer seine Tasche auszuräumen und sein schmutziges Zeug in den Wäschereiniger zu stopfen, gab es für Flinx ohnehin nicht viel zu tun. Rasch schlang er noch eine wenig schmackhafte Mahlzeit herunter und ging sodann in den Kontrollraum hinauf.
    Zwei schmale Öffnungen gaben den Blick nach achtern frei, während durch das vordere Sichtfenster ein Lichtermeer von Sternen rund um die parabolische Antriebseinheit zu sehen war. Ein anheimelnder blauer Schleier erhob sich von Samsteads Atmosphäre, und die sinnbetörende Krümmung des Planeten glühte wie geschmolzenes Quarz. Es wurde Zeit, sich von all dieser Herrlichkeit zu verabschieden, wie es in seinem Leben schon so oft der Fall gewesen war.
    »Antrieb aktivieren. Bereitmachen zum Verlassen des Systems.«
    »Sehr wohl, Sir«, erwiderte die Teacher. Der Boden unter seinen Füßen begann leicht zu vibrieren. Etwas, das zu erwarten gewesen war.
    Was dann allerdings geschah, war es mitnichten.
    »Wir werden gerufen, Sir.«
    Flinx schürzte die Lippen. Vermutlich eine Zollbarke, vielleicht aber auch ein in der Nähe befindliches Raumschiff, das den Energieanstieg in seinen Antriebssystemen bemerkt hatte und sich nun Klarheit über seine Absichten zu verschaffen gedachte. Doch das ließ sich leicht herausfinden.
    Er ließ sich in den Pilotensessel fallen. »Bestätigen.«
    Der Kommunikationsbildschirm zu seiner Linken erwachte fast im gleichen Moment zum Leben. Flinx straffte sich. Das Gesicht, das ihm dort entgegenstarrte, war ihm allzu vertraut.
    »Sie haben bestimmt gedacht, ich hätte aufgegeben.« Auch der leicht gereizte Unterton in der Stimme war ihm keineswegs fremd.
    »Nein.« Fast klang Flinx ein wenig resigniert. »Aber ich hatte darauf gehofft. Erwähnten Sie nicht, Sie besäßen bereits einen ganzen Zoo? Wieso also diese unsinnige Versessenheit auf mein Tier?«
    Coerlis zuckte kaum merklich die Achseln. »Ein alaspinischer Minidrache fehlt mir noch in meiner Sammlung. Und Ihr Schiff ist nun mal ein ganzes Stück näher als Alaspin. Warum kommen Sie nicht einfach mit dem Shuttle zu mir herüber?
    Oder, falls Ihnen das lieber ist, ich schicke jemanden zu Ihnen an Bord. Es dauert höchstens ein paar Minuten. Ihre internen Systeme werden Ihnen sicher bestätigen, dass ich mich ganz in Ihrer Nähe befinde.« Als Flinx sich abwandte, um Coerlis’ Behauptung zu überprüfen, fügte dieser hinzu: »Wo haben Sie das Raumschiff gestohlen? Es sieht aus, als war es noch ganz neu.«
    »Ich habe es nicht gestohlen. Es gehört mir.«
    »Ihnen?« Coerlis ließ sich nicht einmal zu einem müden Grinsen herab. »Sie brauchen gar nicht erst zu versuchen, mir was vorzumachen. Ich kann jederzeit die Wahrheit

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