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Der Hammer der Götter

Der Hammer der Götter

Titel: Der Hammer der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Missgeschick, um mehr zu tun. Hastig stolperte er ein paar Schritte zurück, überließ es Torben und den anderen, den zweiten Dauger unschädlich zu machen und starrte den Hammer in seiner Hand an.
    Das war unmöglich! Mjöllnir hatte sein Ziel verfehlt, und das gleich zweimal, und das war nicht nur erschreckend, sondern unmöglich und ganz und gar ausgeschlossen! Mjöllnir konnte sein Ziel nicht verfehlen, denn er war nicht nur eine Waffe, sondern die geballte Macht der Götter, unaufhaltsam und unfehlbar!
    Und doch war es geschehen, und das gleich zweimal.
    Ein Schatten fiel dicht neben ihm von der Decke, und Thor fuhr herum und stieß ihn mit der bloßen Hand und solcher Gewalt zu Boden, dass er mit gebrochenem Rückgrat liegen blieb. Aber sein Herz machte auch einen erschrockenen Sprung, als er sah, dass die ersten Dauger hinter ihnen bereits das Gewölbe erreicht hatten. Noch waren es nur wenige, und aus irgendeinem Grund waren sie deutlich langsamer geworden, aber sie mussten in wenigen Augenblicken hier sein.
    Vielleicht war es gar nicht mehr nötig, dachte er schaudernd, denn auch die schrecklichen Bewohner des eisernen Spinnernetzes erreichten den Boden jetzt in immer größerer Zahl, und Thor war ganz und gar nicht mehr sicher, dass sie es auch nur mit dieser düsteren Vorhut aufnehmen konnten. Nicht, wenn ihm Mjöllnir weiter den Gehorsam verwehrte, und nicht gegen einen Feind, der weder Schmerz noch Angst kannte.
    Überlegungen wie diese nutzten jedoch allerhöchstens ihren Gegnern.
    Thor wechselte Mjöllnir von der Rechten in die Linke, zog mit der frei gewordenen Hand das Schwert und schlug einen Dauger entzwei, der daraufhin mit dem Kopf nach unten aus dem Gitter stürzte, und noch bevor er den Boden berühren konnte. Sofort nahm ein weiteres unbeseeltes Ungeheuer seinen Platz ein. Thor durchbohrte es, setzte dem stürzenden Dauger nach und zerschmetterte ihm mit einem zweiten Hieb das Kreuz, was ihn nicht umbrachte, seine Bewegungsfreiheit aber hinlänglich genug einschränkte. Unverzüglich drangen gleich zwei weitere Dauger auf ihn ein. Thor zerschmetterte dem ersten die Beine, packte den zweiten am Hals und zerquetschte ihm den Kehlkopf, ohne dass die Kreatur dadurch auch nur langsamer geworden wäre.
    Thor hämmerte ihr den Schwertknauf gegen die Stirn, ließ den reglosen Körper fallen und durchbohrte noch im Herumfahren einen weiteren Angreifer.
    Dennoch begriff er, dass es aussichtslos war. Torben und die beiden anderen Männer standen weit mehr als einem Dutzend Feinden gegenüber. Sowohl der Kapitän des Naglfar als auch die beiden anderen waren kampferprobte Krieger, hatten doch nur die besten der besten einen Platz an Bord des mystischen Schiffes gefunden, und wäre dies ein normaler Kampf gewesen, hätten sie vielleicht sogar gegen diese Übermacht eine Chance gehabt. Aber ihre Feinde kannten weder Schmerz noch Furcht, und um sie auszuschalten musste man sie enthaupten oder ihnen die meisten Gliedmaßen abschlagen. Torben und die beiden anderen bemühten sich nach Kräften, genau das zu tun, wurden aber Schritt für Schritt zurückgedrängt. Der dritte Krieger schließlich lag am Boden und lebte zwar noch, doch sein Bein stand in unnatürlichem Winkel von der Hüfte ab und wies zusätzlich unter dem Knie einen offenen Bruch auf. Seine Augen waren trüb vor Schmerz, und Thor wusste, dass er verloren war.
    Ganz instinktiv machte er einen Schritt, um den Männern beizuspringen, drehte sich dann aber wieder um und sah den näherkommenden Daugern entgegen. Sie waren tatsächlich langsamer geworden und schlurften eher heran, statt zu laufen, aber sie kamen näher, langsam aber auch so unaufhaltsam wie eine Lawine aus faulendem Fleisch und rostigem Eisen.
    Wider besseres Wissen versuchte er Mjöllnir zu schleudern, doch es gelang ihm nicht einmal, den Hammer zu heben, der mit einem Male Zentner zu wiegen schien.
    Verzweiflung begann sich in ihm breit zu machen. Der lebende Moloch aus totem Fleisch und schartigen Waffen kam näher, fünfzig, sechzig, siebzig Mann stark, aber es hätte genau so gut auch die zehnfache Anzahl sein können. Ohne die magische Waffe, die ihn letzten Endes überhaupt erst hierher geführt hatte, waren sie verloren.
    Eine Bewegung irgendwo über ihm verlangte nach seiner Aufmerksamkeit. Thor machte instinktiv einen Schritt zurück und hob das Schwert, darauf gefasst, ein weiteres Ungeheuer auf sich herabstürzen zu sehen. Tatsächlich war es ein Dauger, der jedoch keine

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