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Der Hauch von Skandal (German Edition)

Der Hauch von Skandal (German Edition)

Titel: Der Hauch von Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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in diesem Raum der Schenke hingegeben hätte.
    Als er sie schließlich freigab, hob sie ungläubig die Hand an ihre geschwollenen, feuchten Lippen.
    „Nun“, meinte Alex, „das war äußerst interessant.“
    Interessant? So nannte er das? Joanna starrte ihn aufgebracht an. Er hatte sie mit einer solchen Glut und Leidenschaft geküsst, dass sie noch immer ganz benommen war, und er fand das lediglich – interessant? Wirklich, er brauchte nur ein Wort zu sagen, und schon machte er sie wütend. „Es freut mich, dass Sie so denken“, erwiderte sie frostig und versuchte, den Aufruhr in ihrem Innern zu unterdrücken.
    Er grinste durchtrieben und schien sehr zufrieden mit sich zu sein. Joannas Ärger nahm zu. „Ich nehme an, es war schon ein wenig mehr als das.“
    „Sie schmeicheln mir. Ich würde gern wissen, wie Sie mich so küssen können, wenn Sie mich doch erklärtermaßen so wenig leiden können!“
    „Anscheinend kann ich Sie auch küssen, ohne Sie zu mögen“, entgegnete er, und seine Augen wirkten dunkel. „Und Sie müssen mich offenbar auch nicht mögen, um diesen Kuss erwidern zu können.“
    Das Blut schoss ihr in die Wangen. „Ja, nicht wahr? Das ist unerklärlich, denn ich kann Sie absolut nicht ausstehen.“
    „Und doch …“ Alex strich mit dem Finger über ihre Wange.
    Ihre Haut schien unter seiner Berührung in Flammen zu stehen, und Joanna widerstand dem überwältigenden Bedürfnis, ihr Gesicht an seine Hand zu schmiegen und weitere Liebkosungen einzufordern. Sie war gleichzeitig erschrocken und fasziniert von ihrer Reaktion auf ihn. Sie merkte, wie ihr Verlangen sich tief in ihrem Innern von Neuem regte.
    „Und doch wollen Sie mich“, sagte er.
    „Ich will auch eine Kutsche mit einem Gespann grauer Pferde und ein Diamantcollier von Hatton Garden“, gab sie zurück. „Aber die wird es nicht geben, genauso wenig wie eine … Affäre zwischen uns.“
    „Wirklich nicht?“ Seine Stimme klang gefährlich sanft. Er berührte mit der Hand ihre Halsgrube, so zart, als streifte sie ein Schmetterlingsflügel. Joanna stockte der Atem. Sie wusste, dass ihr Puls dort zu spüren sein würde, denn ihr Herz klopfte zum Zerspringen. Alex strich mit dem Finger über ihr Schlüsselbein und schob dann die Hand in den gerüschten Ausschnitt ihres Kleides, um den Ansatz ihrer Brüste zu liebkosen. Seine Berührung war federleicht, aber Joanna durchzuckte ein so schwindelerregendes Gefühl, dass ihre Knie nachzugeben drohten. Unwillkürlich richteten sich die Spitzen ihrer Brüste auf, und ihr entfuhr ein erstickter Laut. Alex’ Blick war dunkel, konzentriert und verhangen vor Erregung. Er schob die Seide von ihrer Schulter und ersetzte seinen Finger durch seine Lippen, kostete die zarte Haut ihres Halses, den Ansatz ihrer Brüste und die weiche Kluft dazwischen. Seine Zunge fühlte sich heiß und schockierend auf ihrer Haut an.
    Dunkle erotische Bilder wirbelten in ihrem Kopf durcheinander; ihr Körper schien zu zerfließen vor Lust. Es war wie ein Spiel, eine Herausforderung, ein Erproben, wie weit er gehen konnte. Ihr war klar, sie sollte dem ein Ende bereiten, aber sie wollte es nicht, denn sie war wie gefangen in diesem Netz sinnlicher Empfindungen.
    Durch die Seide ihres Oberteils hindurch spürte sie seine Handfläche warm auf ihrer Brust. Wieder rang sie nach Atem, denn die Vorstellung seiner Hände auf ihrem Körper ließ sie erschauern. Halt suchend streckte sie die Hand aus und streifte dabei die Tischkante; leise klirrend traf ihr Ehering gegen das Holz. Es war ein sehr leises Geräusch, aber es genügte, um sie in die Wirklichkeit zurückzuholen. Nicht weil sie das Gefühl hatte, David untreu zu sein – ein vollkommen lächerlicher Gedanke angesichts ihrer gegenseitigen Entfremdung in den Jahren vor seinem Tod. Nein, sie wurde wieder daran erinnert, wer Alex war. Der beste Freund ihres verstorbenen Mannes, ein Mann, der sie nicht leiden konnte und es dennoch verstand, sie so zu liebkosen, dass ihr Körper unter seiner Berührung vor Lust erbebte.
    In einem Anflug von Abscheu vor sich selbst wich sie zurück, und er ließ sie los. Sein Atem ging ebenso schwer wie ihr eigener, und seine grauen Augen wirkten tiefdunkel.
    Einen Moment lang sprach keiner von ihnen, dann fing Alex an zu lächeln. „Also“, meinte er mit leiser und unverschämt verführerischer Stimme, „haben Sie es sich anders überlegt? Kann ich mitkommen?“
    Eine Sekunde lang war Joanna so verwirrt, dass sie gar nicht

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