Der Hausgeist
abzuholen. Das Fahrzeug sollte er direkt neben der Ankunftshalle abstellen. Bari hatte sich ein Schild angefertigt, dass dem Fahrzeug die Parkerlaubnis an der Stelle sichern würde. Das Schild trug das Wappen des Königs und den Hinweis, dass es zu dem Fuhrpark der Botschaft gehöre. Damit dürfte er dann sicherlich durch die Gendarmerie Kontrollen kommen. Seine Papiere wären ja auch echt da Korul einen Pass von Merani sein eigen nannte. Genau zehn Minuten nach der Ankunft von König Kawali flöge die Bombe dann in die Luft. Zehn Minuten so hatte er errechnet würde es dauern, bis der König mit seinem Wagen die Höhe des Lieferwagens erreicht hätte. Da Korul in dem Fahrzeug sitzen bliebe wäre auch kein Zeuge seines Anschlags mehr da. Jedermann würde meinen, Korul hätte den Anschlag geplant und sich selbst in die Luft gesprengt. Seine Abreise hatte er auch schon geplant. Da die Polizei sicherlich den Flughafen, den Bahnhof und die Grenzübergänge sofort sperren würde, durfte er nicht versuchen das Land zu verlassen. Daher hatte er sich einen Wohnwagen besorgt und ihn in einer ruhigen Seitenstraße in Lenningen, einer kleinen Gemeinde unweit von der Mosel und der Grenze nach Deutschland, abgestellt. Dort wollte er einige Tage bleiben. Von Lenningen aus würde er über Ehnen nach Wormeldingen und von dort über die Moselbrücke nach Deutschland fahren. Auf der anderen Seite lag dann Wincheringen, seine Flucht sollte ihn über Saarburg nach Merzig und schließlich zum Flughafen von Saarbrücken führen. Er hatte telefonisch einen Flug bestellt und das Ticket am Lufthansa-Schalter hinterlegt. Von Saarbrücken ging es nach Frankfurt und von dort über Kopenhagen zurück nach Merani. Damit hätte er alle Spuren die zu ihm führen könnten, gut verwischt.
Kapitel 7
Die Kinder waren mit den Vorbereitungen fertig. Es konnte los gehen in Richtung Niederanven. Annick hatte Rampi in ihren Korb gesetzt, der immer vorne am Fahrrad befestigt war. Wenn man ihn von weitem gesehen hätte wäre man der Meinung gewesen eine Puppe zu erblicken. Er hatte sich einen roten Schal um den Hals gewickelt, aus lauter Angst vor einem "Tortikolli" wie er zu sagen pflegte. So bezeichnete er einen steifen Hals. Aber er war ja nur für die Kinder zu sehen. Die Kinder machten sich auf den Weg. Die Strecke nach Niederanven war relativ kurz, etwa sechs Kilometer. Das Wetter war schön und die Fahrt machte ihnen sogar eine Menge Spaß. Sie trafen bereits nach einer halben Stunde in Niederanven ein. Vor dem Gemeindehaus stellten sie die Fahrräder in den Ständer.
"Seht Ihr das Auto dort", rief Babbel, "das sind die Gendarmen, hoffentlich machen wir nichts Unerlaubtes, sonst kommen wir noch ins Gefängnis .“ Olivier und Annick hatten Rampi aus dem Korb geholfen und gingen, unbeeindruckt von Isabelles Bemerkungen auf den Eingang zu. Isabelle folgte ihnen. Obschon sie etwas Angst hatte, wollte sie dennoch nichts versäumen. Als sie im Vorraum standen, sahen sie sich die Hinweistafel an, um das Einwohnermeldeamt zu finden. Ein Sekretär mit Namen Gerard stand dem Büro mit der Nummer 212 vor. Also gingen die Kinder zum Raum 212 um mit ihren Erkundigungen zu beginnen. Olivier klopfte an die Tür und nach einem "Entrez" gingen die Kinder hinein. Rampelpampel hatte sich inzwischen unsichtbar gemacht.
"Bonjour", sagte Herr Gerard und sah gespann t auf die Kinder. "Was wünscht ihr?“
"Nun", begann Olivier “, wir wollten ein Interview mit Ihnen durchführen. Unsere Schülerzeitung möchte über die Tätigkeit der Gemeindesekretäre berichten.“
"Was machen sie eigentlich so den ganzen Tag", Babbel konnte nicht länger ruhig sein und platzte mit ihrer Frage sofort heraus.
Rampi hatte inzwischen damit begonnen die Schubläden der Schränke zu öffnen um die Einwohnerkartei zu suchen. Da die Schubläden etwas quietschten bemerkte Herr Gerard dies und drehte sich um. Er konnte Rampi natürlich nicht sehen.
"Was ist denn da los, einen Moment bitte", Herr Gerard kratzte sich über seine Glatze und ging in Richtung der Schränke, um die offenen Schubläden z u schließen. Kaum hatte er eine geschlossen, ging sie auch schon wieder auf. Gerard schob sie erneut zu und Rampi öffnete sie sofort wieder. Die drei Kinder konnten das Lachen kaum unterdrücken, als sie das verdutzte Gesicht des Gemeindesekretärs sahen. Herr Gerard konnte nicht verstehen, was da vor sich ging.
"Kinder, ihr müsst einen Augenblick mit vor die Türe gehen damit
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