Der Hausgeist
den rettenden Einfall
"In Niederanven gibt es doch ein Pfadfinderheim. Wir könnten doch einfach sagen, dass wir einige Tage in das Pfadfinderheim gehen, zu einer Art von Camping. Da hatten unsere Eltern bis jetzt noch nie etwas dagegen.“
„Da waren aber auch immer Erwachsene mit dabei", meinte Isabelle.
„Nun, dann müssen wir dafür sorgen, dass sie auch diesmal meinen es wären welche dabei.“ Annick überlegte angestrengt.
"Wir könnten vielleicht jemanden von den Pfadfindern in die Sache einweihen und der könnte dann alles Organisieren. Aber wen ?“
"Warum denn so kompliziert?“ Olivier hatte einen guten Einfall.
"Wir schreiben auf der Schreibmaschine ein Einladungsschreiben zu einem Zeltlager, dass wegen der wenigen Ferientage kurzfristig einberufen worden ist. Das ganze findet natürlich in Niederanven statt. Wenn wir das mit der Maschine schreiben, dann brauchen wir auch keine Unterschrift darunter zu setzen. Wir schreiben einfach den Namen von unserem Pfadfinder-Chef darunter.“ Der Vorschlag wurde von allen gut geheißen und sofort in die Tat umgesetzt obwohl man sich darüber im Klaren war nicht richtig zu handeln. Sie steckten am Schluss die Schreiben in Umschläge und klebten auf jeden Umschlag eine Briefmarke die die Kinder von ihrem Taschengeld gekauft hatten. Danach fuhr Olivier mit den Briefen nach Niederanven um sie dort in den Briefkasten zu stecken. Schließlich musste ja ein Stempel von Niederanven auf der Briefmarke sein, damit alles echt aussah.
"Die Briefe werden morgen früh bei jedem zu Hause sein. Dann bitten wir unsere Eltern uns fahren zu lassen. Wir haben ja in den Brief geschrieben, dass jeder sein Fahrrad mitbringen soll. Damit fahren wir dann nach Niederanven
"Und was machen wir mit Benji ?“ Annick dachte daran ihren kleinen Hund mitzunehmen.
"Aber Rampi hat doch Angst vor ihm und Benji mag Rampi nicht .“ Olivier sah keine Möglichkeit den Hund mitzunehmen. Elisabeth wusste aber Rat.
"Hunde mögen keine Zitronen, auch Benji wird Zitronen oder Zitronensaft bestimmt nicht mögen. Ich habe gelesen, dass es spezielle Halsbände für Hunde gibt die mit Zitronensaft versehen sind. Immer wenn der Hund das Band trägt und bellt, wird von dem Saft etwas freigesetzt. Mit der Zeit bellen die Hunde dann nicht mehr so viel, weil sie den Duft nicht mögen. Wir könnten doch Rampi eine Spritzflasche mit Zitronensaft machen. Wenn Benji ihm zu nahe kommt, braucht er nur ein paar Tropfen zu spritzen und Benji läuft bestimmt weg.“
Annick und Isabelle waren von der Idee begeistert. Am Abend wollten sie die Sache mit dem Zitronensaft sofort ausprobieren. Sollte es wirklich funktionieren, dann hätte auch Rampi bestimmt nichts mehr gegen eine Beteiligung von ihrem Hund. Die Kinder machten sich auf den Heimweg. Hoffentlich würde alles glatt laufen.
Kapitel 8
Der Dienstag schien ein schöner Tag zu werden, wenigstens sah es danach aus. Die Sonne strahlte, es war keine Wolke zu sehen und der Briefträger war gerade durch die Straße gefahren. Wäre die Post in Oetrange und Moutfort gleichzeitig eingetroffen, dann hätte man das was sich jetzt in Oetrange abspielte wahrscheinlich auch in Moutfort beobachten können. Die Kinder hatten bereits seit 7 Uhr morgens am Fenster gesessen und auf den Briefträger gewartet. Er hatte kaum die Briefe in den Briefkasten gesteckt als auch schon die Tür vom Kinderzimmer aufflog. Die Kinder rannten als ob sie von einem Bienenschwarm verfolgt würden zur Haustür. Olivier hatte den kleinen Schlüssel des Briefkastens in der Hand. Er hatte sich den Schlüssel bereits vor einer Stunde geholt. Hoffentlich war der Brief angekommen? Rasend schnell sahen sie sich die Post an. Der Brief auf den man so sehr wartete fehlte. Ratlosigkeit, Enttäuschung und Verärgerung machte sich breit.
"Du hast bestimmt die Briefe in den falschen Kasten gesteckt", Isabelle sah ihren Bruder trotzig und wütend an.
"Hab ich nicht, ich werde doch noch wissen wie ein Briefkasten aussieht. Die Post ist schuld. Die werden die Briefe bestimmt erst dann hier ausliefern, wenn wir wieder in die Schule müssen", Olivier war so richtig in Fahrt gekommen.
"Wiss t ihr noch, wie lange die Urlaubskarten von unserem Spanienurlaub unterwegs waren? Fast zwei Monate.“
"Dann hätten wir vielleicht in unserem Brief die Sommerferien angeben sollen für das Zeltlager .“ Annick und Olivier sahen Isabelle an, als käme sie von einem anderen
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