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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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war gefährlich. So gefährlich wie der Degen an seiner Seite. Sie würde diesem Charme so entschlossen Widerstand leisten, wie sie seine unangebrachten Vertraulichkeiten zurückgewiesen hatte.
    »Nach Cornwall?!« Er klang so erstaunt, dass sie Befriedigung empfand.
    »Dort lebt die Familie meiner Mutter«, sagte sie kühl. »Sobald ich alles arrangiert habe, werde ich zu ihr ziehen.« Ihr Ton sollte andeuten, dass es für sie beschlossene Sache war.
    »Klingt langweilig«, bemerkte er, während er im Raum umherschlenderte. »Würden Sie nicht lieber in London leben? Dort gibt es jede Menge Anregung. Sie könnten Ihren Verstand ununterbrochen schärfen.«
    »Ein Leben in London kann ich mir kaum leisten«, wandte sie ein. »Ganz sicher nicht jetzt.«
    »Als meine Frau könnten Sie leben, wo und wie Sie wollen.«
    »Danke, aber ich glaube, da ziehe ich Cornwall vor«, erklärte sie. »Das Klima ist für die Orchideenzucht günstiger.«
    »Sie könnten in London ein Gewächshaus haben.« Als er sich von der Betrachtung des Gartens losriss und umdrehte, stand niemand mehr im Eingang. Er zog die Schultern hoch und schürzte die Lippen. So viel Opposition hatte er von Fredericks Schwester nicht erwartet. Er hatte allen Grund zu der Annahme gehabt, dass sie seinen Antrag bereitwillig annehmen würde, ob ihr die Vorstellung zusagte oder nicht. Was blieb ihr denn anderes übrig? Wie viele Frauen, ganz zu schweigen von einer mittellosen alten Jungfer, würden den Antrag eines Herzogs zurückweisen ... zumal eines der reichsten Männer des Landes?
    Cornwall, nicht zu fassen. Seine Lippen kräuselten sich. Was für eine Verschwendung. London, sein London, wäre der ideale Ort für diese ungewöhnliche Frau. Dort würden ihr rascher Verstand und ihr ungewöhnliches, apartes Aussehen voll zur Geltung kommen.
    Was für Gedanken waren das ? Er schüttelte ungläubig den Kopf. Arabella Lacey in Gesellschaft glänzen zu sehen war das Allerletzte, was ihm vorschwebte. Sie zu heiraten war ja nur Mittel zum Zweck, das letzte Glied in der Kette der Vergeltung. Er hatte mit einer reizlosen, spießigen alten Jungfer gerechnet, die ihm – da sie weiterhin in Kent verbannt leben würde – nicht im Weg wäre, weil es ihm so beliebte,die fraglos ihren ehelichen Pflichten nachkäme, wann es ihm beliebte, und die ihm, Glück und gebührenden Eifer vorausgesetzt, einen Erben schenken würde. Ganz sicher hatte er nicht beabsichtigt, dass sie an dem Arrangement Gefallen finden würde, wie er auch nicht erwartet hatte, selbst Gefallen daran zu finden, abgesehen von der Befriedigung, dass er Frederick Lacey das Allerletzte genommen hatte, etwas, das nur die Schwester des Toten ihm geben konnte.
    Warum dann diese zusätzlichen Anreize zu einem Antrag, den abzulehnen sie nicht die Wahl hatte, wie sie bald einsehen würde? Er brauchte ihr überhaupt nichts zu bieten.
    Es war so heiß im Raum, dass er das Fenster aufriss. Dann schlüpfte er aus seinem schwarzen Samtjackett und lockerte das spitzenbesetzte Halstuch, ehe er seinen Degengürtel ablegte. Er legte das Rapier in der Scheide vorsichtig auf den Fenstersitz und blickte über den Hausgarten bis zum Obstgarten, der sich in der Ferne verlor. Die Grafschaft Kent galt als der Garten Englands, und tatsächlich, die Fruchtbarkeit der Gegend sprang einem buchstäblich ins Auge. Die Bäume bogen sich unter der Last der Früchte, das reifende Getreide auf den Feldern dahinter leuchtete golden und grün.
    Charlotte hatte das Land geliebt ... sie hatte es London bei weitem vorgezogen. Die rollenden Hügel von Burgund hatten ihrem sanften, ebenmäßigen Naturell entsprochen, während ihr Gemahl, der Comte de Villefranche, seinen Platz am Hof Louis XVI. eingenommen hatte und Charlotte gezwungenermaßen den ihren in der Hofhaltung um Königin Marie Antoinette.
    Villefranche war zusammen mit dem Herzog von Orléans im Schinderkarren zum Rendezvous mit Madame Guillotine gefahren, und Frederick Lacey hatte dafür gesorgt, dass Charlotte ihrem Mann in den Tod folgte.
    Jack warf sich aufs Bett und verschränkte die Hände hinterdem Kopf. Wenn Erinnerungen und Wut ihn überfielen, ließ er ihnen freien Lauf, da ihn andernfalls die dunkle Stimmung erstickte und er nicht mehr klar denken oder sinnvoll handeln konnte. Als er die Augen schloss und sich den Bildern jenes heißen Nachmittags überließ, erlebte er alles von neuem, nährte seine Rache und stärkte seine Entschlusskraft.
    Nach Blut gierend umdrängte der

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